Notebookcheck Logo

Apertus: Open Source KI abseits von Big-Tech - Neues Schweizer KI-Sprachmodell setzt auf Transparenz und Gemeinwohl -

Apertus: Open Source KI abseits von Big-Tech (Bildquelle: ETH Zürich)
Apertus: Open Source KI abseits von Big-Tech (Bildquelle: ETH Zürich)
Apertus ist ein neues Schweizer KI-Sprachmodell, das von der von ETH Zürich mit Unterstützung der EPFL und CSCS als Open-Source-Modell vollständig offen, mehrsprachig und auf das Gemeinwohl ausgerichtet entwickelt wurde. Es bietet es eine transparente Alternative zu kommerziellen KI-Systemen wie ChatGPT und ermöglicht Forschern sowie Unternehmen den direkten - auch lokalen - Einsatz.

Mit Apertus hat die Schweiz laut der ETH Zürich ein KI-Sprachmodell vorgestellt, das auf Transparenz, offene Zugänglichkeit und ethisch verantwortbare Nutzung abzielt. Entwickelt wurde Apertus von der ETH Zürich, der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und dem Schweizerischen Supercomputing-Zentrum CSCS. Das Modell richtet sich an Forschung, Bildung und kleine sowie mittlere Unternehmen (KMU) und setzt damit auf den Schutz des Gemeinwohls.

Zwei Versionen - über tausend Sprachen

Apertus ist in zwei Versionen verfügbar: die kleinere Variante mit 8 Milliarden Parametern kann auf Standard-Laptops betrieben werden, während die leistungsfähigere 70B-Version für Hochleistungsrechner konzipiert ist. Das Modell unterstützt über tausend Sprachen, darunter Schweizerdeutsch, Rätoromanisch und seltene afrikanische Sprachen, und bietet damit einen Vorteil gegenüber primär englischsprachigen Modellen wie ChatGPT oder Gemini.

Transparenz und Open-Source-Ansatz

Im Unterschied zu kommerziellen KI-Modellen ist Apertus ein Open-Source-Modell und unter der Apache-2.0-Lizenz verfügbar. Entwickler können das Modell herunterladen, anpassen und in eigenen Projekten einsetzen. Laut Public AI Inference Utility ist Apertus direkt über Hugging Face nutzbar. Fachleute können die Trainingsmethoden und Datensätze vollständig überprüfen, wodurch das Modell nachvollziehbar und vertrauenswürdig bleibt.

Training auf Supercomputer 

Das Training erfolgte auf dem Supercomputer Alps des CSCS in Lugano. Laut ETH Zürich entspricht der Stromverbrauch rund 5 Gigawattstunden, vergleichbar mit dem Jahresverbrauch von 1.500 Haushalten, oder dem Energiebedarf einer SBB-Lokomotive über drei Monate. Dies verdeutlicht den hohen technischen Aufwand für ein leistungsfähiges und gleichzeitig ethisch korrektes Sprachmodell.

KI unabhängig von Big-Tech

Apertus soll künftig spezifische Sprachmodelle in Bereichen wie Recht, Klima, Gesundheit und Bildung bereitstellen. Multimodale Fähigkeiten, darunter KI-gestützte Bildgenerierung, sind geplant. Das Schweizer Modell demonstriert, dass KI nicht ausschließlich von großen Tech-Konzernen entwickelt werden muss, sondern auch öffentliche Institutionen nachhaltige, transparente und gemeinwohlorientierte KI-Infrastrukturen bereitstellen können.

static version load dynamic
Loading Comments
Diesen Artikel kommentieren / Antworten
Teilen Sie diesen Artikel, um uns zu unterstützen. Jeder Link hilft!
Mail Logo
> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-09 > Apertus: Open Source KI abseits von Big-Tech - Neues Schweizer KI-Sprachmodell setzt auf Transparenz und Gemeinwohl -
Autor: Ulrich Mathey,  8.09.2025 (Update:  8.09.2025)