EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte laut Bloomberg am 10. September 2025 an, ein beratendes Expertengremium einzusetzen, das Empfehlungen für den Schutz Minderjähriger ausarbeiten und dabei auch ein Verbot der Nutzung prüfen soll – unter Beobachtung der australischen Regelung, die ab dem 10. Dezember ein Verbot sozialer Medien für Unter-16-Jährige in Kraft setzen wird.
Vorbild Australien
Am Vorbild Australien orientierend, das sozialen Plattformen die Nutzung durch Kinder unter 16 untersagen will, sucht nun die EU nach europäischen Alternativen. Bis Jahresende soll das Gremium Vorschläge zur Sicherung von Kinderschutz und digitalen Freiräumen in Einklang bringen. Bereits zuvor hatten nach Angaben von EU Perspectives Frankreich, Spanien und Griechenland auf EU-Ebene verpflichtende Altersgrenzen gefordert. Dänemark, Frankreich und Spanien setzen sich unter anderem für ein einheitliches Konzept des digitalen Erwachsenenalters ein, das online Schutzmaßnahmen und elterliche Einwilligung für Minderjährige vorsieht.
“Mini-Wallet”-App zur Altersprüfung
Die EU-Kommission arbeitet parallel an technischen Lösungen, insbesondere einer “Mini-Wallet”-App zur anonymisierten Altersprüfung. Diese soll über kryptografische Verfahren bestätigen, ob eine Person volljährig ist, ohne zusätzliche persönliche Daten preiszugeben. Solche Mechanismen sollen einen Mittelweg zwischen Datenschutz und Kontrolle ermöglichen – aber sie wecken auch Bedenken hinsichtlich Privatsphäre, sozialer Benachteiligung und Ungleichheit beim Zugang.
Verbot vs. flexible Lösungen
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Europa dem australischen Beispiel folgt oder einen eigenständigen Weg wählt, der technische, soziale und rechtliche Dimensionen gleichermaßen berücksichtigt. Ungewiss bleibt, ob am Ende ein generelles Social-Media-Verbot für Kinder unter 16 steht oder flexible Alternativen wie Altersverifikation und elterliche Kontrolle dominieren.






















