OpenAI, bisher vor allem für seine Sprachmodelle wie ChatGPT bekannt, bereitet laut Quartz den Einstieg in den Markt der Hardware für Konsumenten. Mit ehemaligen Apple-Mitarbeitern, einer milliardenschweren Übernahme und Verträgen mit großen Apple-Zulieferern zielt OpenAI auf eine neue Produktkategorie, die KI stärker in den Alltag integrieren soll.
Apple-Erbe und Designvision
Bereits im Mai 2025 übernahm OpenAI das Hardware-Startup io Products, das von Apples früherem Chefdesigner Jony Ive mitgegründet wurde. Der Kaufpreis lag bei rund 6,5 Milliarden US-Dollar. Zwar bleibt Ive mit seiner Designfirma LoveFrom unabhängig, dennoch gestaltet sein Team maßgeblich das Hardwareprojekt von OpenAI. Damit könnte sich eine Apple-DNA in den Projekten zu erkennen sein.
Talente aus Cupertino
Parallel dazu hat OpenAI laut Reuters gezielt ehemalige Apple-Mitarbeiter abgeworben. Laut Reuters wechselten über zwei Dutzend Spezialisten aus Bereichen wie Audio, Kamera, Wearables und Supply-Chain-Management von Apple zu OpenAI. Zu den bekanntesten Namen zählen Tang Tan, der als Chief Hardware Officer agiert, sowie Cyrus Irani, Matt Theobald und Erik de Jong. Dieses Team soll die Brücke zwischen Designästhetik und industrieller Umsetzung schlagen.
Zulieferer und Fertigung
Für die Produktion setzt OpenAI ebenfalls auf Strukturen, die eine Nähe zu Apple aufweisen. Mit Luxshare, Hersteller von iPhones und AirPods, sollen laut Reuters bereits feste Vereinbarungen getroffen worden sein. Auch Goertek, Produzent der Lautsprecher-Module von AirPods, HomePods und Apple Watch, wurde angesprochen. Damit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass OpenAI-Geräte künftig in denselben Fabriken entstehen wie Produkte aus Cupertino.
Produktideen und Zeitplan
Laut Reuters arbeitet OpenAI an mehreren Konzepten: einem bildschirmfreien Smart Speaker, einer tragbaren Anstecknadel, einer Brille und einem digitalen Diktiergerät. CEO Sam Altman hat dabei ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Bis Ende 2026 sollen bis zu 100 Millionen Einheiten verkauft werden. Der tatsächliche Marktstart wird jedoch eher Ende 2026 oder Anfang 2027 erwartet.
Vergleich zu Apple und Ausblick
Die Parallelen zu Apple sind unübersehbar – sowohl bei den Personen als auch bei den Zulieferern und den Produktkategorien. Für OpenAI ist diese Strategie eine Abkürzung, um schnell in den Hardware-Markt einzusteigen. Für Apple dagegen bedeutet der Abfluss von Know-how und Personal eine potenzielle Schwächung der eigenen Innovationskraft.

















