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App-Tipp: Organic Maps - Offline-Kartendienst ohne Datenschutzbedenken

ÖPNV-Darstellung in Wien. (Screenshot: Organic Maps)
ÖPNV-Darstellung in Wien. (Screenshot: Organic Maps)
Wer auf seinem Smartphone einen Kartendienst nutzt, der bleibt meist bei Google Maps oder als Apple-Nutzer bei Apple Maps. Mit Organic Maps gibt es eine schnelle Alternative, ohne das man sich um die Privatsphäre Sorgen machen muss, wie das Entwicklungsteam betont.

Mit Organic Maps gibt es eine alternative Kartendienst-App mit Offline-Funktion für Smartphones, der einen Blick wert ist. Ziel der Entwicklung, einem Fork von Maps.me, war die Beachtung der Privatsphäre. Die App nutzt Daten des Openstreetmap-Projekts mit dem Stand vom Dezember 2022. Diese Daten werden von sehr vielen Freiwilligen gepflegt und sind daher oft sehr präzise.

Der größte Vorteil ist die Offlinefunktion, mit der sich Orte (POI, Points of Interest) auch ohne Netzwerkverbindung suchen lassen. Selbst die Wegfindung funktioniert offline und zwar sowohl für die Fortbewegung mit dem Auto, zu Fuß, dem Fahrrad sowie dem ÖPNV. Für den Fuß und Radverkehr wird sogar ein Höhenprofil angezeigt.

Für die Kartenansicht gibt es zwei Layer, die über die normale Ansicht gelegt werden können. Zum einen die Terrain-Ansicht, die für die meisten Nutzungsszenarien gut geeignet ist, auf flachem Land aber kaum Unterschiede macht, sowie die Metro-Ansicht.

Bei Letzterer rendert die App in der Regel die wichtigsten Nahverkehrssysteme wie etwa U-Bahnen und Metrosysteme. Vereinzelt fallen darunter auch S-Bahnen wie etwa in Berlin und Wien. S-Bahn-Systeme mit Regionalbahncharakter werden hingegen nicht gerendert.

Bei der Darstellung muss außerdem beachtet werden, dass die Bahnsysteme öfter nicht dort gerendert werden, wo die Schienen liegen. Die Ansicht ist eher mit Netzspinnen vergleichbar. Die Bahnhöfe sind in der Regel an der richtigen Position, doch die Verbindungen zwischen den Bahnhöfen werden manchmal etwas überdeutlich geglättet. Das hat aber keine praktischen Probleme, denn abseits der Pufferküsser dürften sich die wenigsten für die exakten Gleislagen interessieren.

Selbiges gilt für manche Straßenbahnsysteme. So wird die Straßenbahn des Systems VTA Light Rail in San Jose dargestellt. Die Muni-Straßenbahnen in San Francisco hingegen nicht. Letztere werden allerdings auch nicht als Light Rail bezeichnet.

Angenehm nutzbare Download-Funktion

Besonders komfortabel ist der Download der Karten. Neben einer Suchfunktion reicht es auch einfach, auf der Weltkarte etwas näher in eine Gegend zu zoomen. Der Download wird dann automatisch vorgeschlagen. Eine typische Metropolregion kann dabei schon einmal um die 200 MByte Daten benötigen.

Zu beachten ist, dass die Downloads vergleichsweise fein unterteilt sind. Île-de-France besteht nicht nur aus dem 43 MByte großen Download von Paris, sondern weiteren sieben Regionen drumherum, die mehr als 200 MByte benötigen.

Wer die Regionen bei Namen kennt, kann diese mit einem Klick komplett herunterladen. Das fängt bei größeren Städten an, geht über Landkreise bis hin zu kompletten Bundesländern inklusive aller Submaps. Wer besonders viel Speicherplatz hat, der kann mit einem Klick auch einfach ganz Deutschland (ca. 3,5 GByte), Österreich (ca. 700 MByte) oder die Schweiz (450 MByte) herunterladen. Ein Kontinentaldownload existiert aber nicht.

An der Downloadgröße in Relation zur Gebietsfläche lässt sich dann oft auch erkennen, wie aktiv die lokale Openstreetmapcommunity ist oder ob es große Datenspenden von Institutionen gab. Wer Teil der Openstreetmap-Community ist, der kann das entsprechende Profil in der App nutzen. Einen Zwang gibt es nicht.

Organic Maps ist für die Appstores von Android, FDroid, Apple und die App Gallery von Huawei verfügbar.

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Autor: Andreas Sebayang, 11.01.2023 (Update: 11.01.2023)