Dass Firmen wie Apple und Google mit ihren Vertriebswegen zu Software ein Monopol geschaffen haben, wird seit Längerem diskutiert. In Großbritannien hat nun ein Gericht entschieden, dass Apple seine Marktmacht im App Store missbraucht und durch die bekannte 30-Prozent-Provision („Apple-Steuer“) überhöhte Preise verlangt habe.
Apple setzt sich jedoch gegen das Urteil zur Wehr und legt Berufung ein. Das Gericht wurde in seinem Urteil sehr konkret: Statt der üblichen 30 Prozent wären laut den Richtern eher 17,5 Prozent für den App-Verkauf und lediglich 10 Prozent für In-App-Käufe angemessen gewesen. Apple sieht das natürlich anders und argumentiert, die Richter hätten eine „fehlerhafte Sicht“ auf die App-Wirtschaft. Das Unternehmen betont, dass der App Store die britische Wirtschaft allein 2024 mit über 55 Milliarden Dollar unterstützt habe und die Plattform Entwicklern einen sicheren Rahmen biete. Viele Entwickler würden zudem lediglich 15 % Provision zahlen.
Sollte Apple mit der Berufung scheitern, könnten viele weitere Klagen gegen Google und Apple in ähnlichen Fällen Erfolg versprechend sein. Neben den Kunden wehren sich auch die Entwickler selbst gegen die Gebühren. In einer weiteren Klage von über 2.000 App-Machern werden bis zu einer Milliarde Pfund Entschädigungen verlangt. Sie werfen Apple und Google vor, durch willkürliche Provisionen gerade kleinere Studios zu belasten. Somit könnten die Gerichte im Vereinigten Königreich für Apple und Google 2026 zur Belastungsprobe werden.







