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Australische Hacker veröffentlichen Kundendaten über Abtreibungen

Hacker veröffentlichen persönliche Daten von Kunden der Medibank (Bild: FLY:D/Unsplash)
Hacker veröffentlichen persönliche Daten von Kunden der Medibank (Bild: FLY:D/Unsplash)
Die persönlichen Daten von 9,7 Millionen Kunden der australischen Medibank-Krankenversicherung wurden letzten Monat gestohlen. Nachdem Medibank sich weigerte ein Erpressungsgeld zu zahlen, wurden am Mittwoch erste Informationen über Hunderte Versicherte veröffentlicht, darunter zuletzt eine Datei über Schwangerschaftsabbrüche.

Die australische Versicherung Medibank lehnte es ab, Hackern ein Erpressungsgeld in Höhe von 10 Millionen Australischen-Dollar zu zahlen. Die australische Regierung steht hinter dieser Entscheidung. Insbesondere bei Schwangerschaftsabbrüchen ist die Angst groß, hierfür verurteilt zu werden.

CEO David Koczkaro ist besorgt darüber, dass durch die aktuellen Vorfälle einige Menschen so sehr eingeschüchtert werden könnten, dass sie in Zukunft seltener eine ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen könnten, auch wenn diese notwendig sei. Die Gründe für Schwangerschaftsabbrüche seien vielfältig, etwa bei Schwangerschaften mit nicht-lebensfähigen Föten, Fehlgeburten und diversen weiteren Komplikationen.

These are real people behind this data and the misuse of their data is deplorable and may discourage them from seeking medical care.

- Koczkaro

Einzelpersonen werden von Erpressern bedroht

Indes sind auch Berichte von Einzelpersonen bekannt, die durch die Veröffentlichung ihrer persönlichen Informationen, etwa ihrer Krankengeschichte, mittels ihrer Adresse und ID von Betrügern erpresst werden. Die australische Bundespolizei warnt davor, dass es zu weiteren Erpressungen von Privatpersonen kommen kann, sowie zu Phishing-Betrug. Die Veröffentlichung privater Informationen könne zwar viel Stress auslösen und peinlich sein, doch es wird dringend dazu geraten, sich im Falle einer Erpressung an die Polizei zu wenden.

Please do not be embarrassed to contact police… if a person contacts you online, by phone or by SMS threatening to release your data unless payment is made.

- Assistant Commissioner Justine Gough

Der ehemalige Tennis-Champion Todd Woodbridge, der sich zur Zeit von einem Herzinfarkt erholt, berichtet, dass er von Betrügern belästigt worden sei, nachdem diese erfahren hatten, in welchem Krankenhaus er behandelt worden war. Woodbridge erklärte am Mittwoch in einem Interview der „Melbourne Radio Station 3AW“:

I think I'm one of those people that have been scammed by the Medibank situation, I'm a customer of theirs.

Cybersecurity: Liegt Australien zurück?

Medibank entschuldigt sich für die Vorfälle und beteuert, dass sie rund um die Uhr daran arbeite, ihre Kunden darüber zu informieren, ob ihre Daten gestohlen worden seien oder nicht. Zudem betont die Versicherung, dass keine Kreditkarten- oder andere Banking-Informationen geklaut worden seien.

Innenminister Clare O´Neil unterstützt die Weigerung der Medibank Erpressungsgelder zu bezahlen und sagt, dass Australien ein „Jahrzehnt zurück“ liegen würde, was Cybersecurity betrifft. Bereits im September ereignete sich ein ähnlicher Erpressungs-Vorfall bei dem australischen Kommunikationsunternehmen Optus. Bei der Cyberattacke, wie es Optus bezeichnete, wurden die persönlichen Informationen von etwa 10 Millionen Klienten gestohlen.

Quelle(n)

BBC (1/2), Bild: FLY:D/Unsplash

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Autor: Nicole Dominikowski, 11.11.2022 (Update: 11.11.2022)