Microsofts neue KI-Technologie soll Menschen langweilige Arbeit abnehmen
Das momentan am stärksten gehypte Wort in der Tech-Welt ist wohl „generative KI“. KI-Technologie wird vielfältig eingesetzt und kann unter anderem Texte generieren, coden oder Kunst erschaffen. Für besonderes Aufsehen sorgte dieses Jahr das Programm Dall-E, welches eine gewaltige Vielfalt an surrealistischen Artworks auf Kommando produziert.
AI Produkte wie Dall-E werden immer häufiger zu Sensationszwecken eingesetzt. Consumer installieren sich eine zunächst faszinierende, neue App, welche allerdings oftmals nach kurzem Gebrauch keine weitere Verwendung mehr findet.
Microsoft möchte die Technologie mittels ihrer innovativen AI GitHub Copilot für etwas Nützliches innerhalb einer breiten Masse verwenden. Microsoft stellte sie Anfang des Jahres Programmierern zur Verfügung und während diese coden, schlägt Copilot Code-Bausteine vor. Das Funktionsprinzip ähnelt dem eines Autocomplete-Bot, der auf Python oder JavaScript trainiert ist. Besonders hilfreich ist das Tool, wenn es darum geht untergeordnete Arbeiten umzusetzen, aber nicht besonders komplexe oder kreative.
Hunderttausende Softwareentwickler nutzen das Tool bereits für bis zu 40 Prozent ihrer Codes in etwa 12 der beliebtesten Programmiersprachen. GitHub ist jedoch der Meinung, dass Developer in den nächsten fünf Jahren bis zu 80 Prozent ihrer Codes mit dem Programm schreiben könnten.
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Kreative Non-Player-Characters
Die zukünftige Copilot-Technologie soll in verschiedensten Berufsgruppen eingesetzt werden, etwa im Bürobetrieb, Game-Design, in der Architektur und für Computer-Sicherheit. So wäre durch die Technologie ein virtueller Assistent für Word, Excel oder Microsoft Teams denkbar, welcher etwa getätigte Calls zusammenfasst. Spiele-Entwickler könnten damit Dialoge für Non-Player-Characters generieren, die dadurch weniger steif wirkten, sondern initiativ und reaktionsfähig.
Microsofts Cybersecurity-Team ist außerdem dabei herauszufinden, wie KI helfen kann, sich vor Hacker-Angriffen zu schützen. Da GitHub Copilot nicht nur Azure OpenAI nutzt, sondern auch Codex OpenAI, soll es ebenfalls für Nicht-Professionelle möglich werden, Zugang zum Tool zu bekommen. Denn es ist geplant, es neben Code auch mittels einfacher Sprach-Inputs zu verwenden.
Generative KI soll repetitive und triviale Arbeit abnehmen
Dies stellt natürlich eine Herausforderung für die Arbeitswelt von Menschen dar. Falls die KI-Technologie gut genug werden sollte, könnte sie einen großen Teil menschlicher Arbeiter ersetzen. Doch Microsofts CTO Kevin Scott erklärt, dass die Bezeichnung „Copilot“ intentional war.
“It’s not about building a pilot, it’s about real assistive technology to help people get past all of the tedium that they’ve got in their repetitive cognitive work and get to the things that are uniquely human.”
KI verwendet Hatespeech
Dennoch birgt generative KI Risiken. So ist sie dazu fähig, hasserfüllte oder rassistische Sprache hervorbringen. Software Developer haben sich zudem darüber beschwert, dass Copilot stellenweise umfangreiche Passagen ihres selbst entwickelten Codes kopiert, was Bedenken hinsichtlich des Urheberrechtsschutzes aufwirft. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Programm unsichere Codes übernimmt, weshalb das Potenzial vorhanden ist, dass Hacker leichten Zugriff bekommen könnten.
Microsoft ist sich dieser Risiken bewusst und hat das Programm vor der Veröffentlichung einer Sicherheitsprüfung unterzogen. Dennoch gibt es in einigen Programmierer-Communities weiterhin Besorgnisse.
Cassidy Williams, CTO des AI Startups Contenda ist ein Fan von GitHub Copilot und benutzt es seit dem Beta-Launch. Sie sagt:
„It has been particularly helpful for small things like helper functions, or even just getting me 80 % of the way there.”
Aber das Programm schießt auch mal nach hinten los und manchmal auf eine sehr absurde Weise, so Williams. Vor etwa einem Jahr forderte sie es auf, ihr das korrupteste Unternehmen der Welt zu nennen, woraufhin es mit „Microsoft“ antwortete.