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Das neue Huawei MateBook 16s mit Intel-CPU hat einige Nachteile gegenüber dem AMD-Vorgänger und ist einfach zu teuer

Huawei MateBook 16s
Huawei MateBook 16s
Beim neuen Multimedia-Laptop MateBook 16s wechselt Huawei von AMD auf Intel, was allerdings nicht nur Vorteile mit sich bringt. Auch der Preis steigt kräftig an, weshalb von dem guten Preis-Leistungsverhältnis des alten MateBook 16 AMD nicht mehr viel übrig bleibt.

Das große MateBook 16 war bisher ein interessantes 16-Zoll Multimedia-Notebook, wenn man keine dedizierte Grafikkarte (zum Beispiel zum Spielen) benötigte. Der AMD Ryzen-Prozessor bot viel CPU-Performance und insgesamt war auch das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Für das neue MateBook 16s wechselt Huawei nun aber auf einen aktuellen Intel Alder-Lake-Prozessor und hebt gleichzeitig auch den Einstiegspreis um satte 500 Euro auf 1.699 Euro an. Das bringt einige Probleme mit sich.

Grundsätzlich kommt das bekannte Metallgehäuse zum Einsatz, was auch nach wie vor hochwertig ist und es gibt kleine Detailveränderungen (Tastatur hat jetzt etwas mehr Hub, der Rand über dem Bildschirm ist breiter für die verbesserte 1080p-Kamera) sowie einen Thunderbolt-4-Anschluss. Bei der CPU-Leistung selbst gibt es ebenfalls eine Verbesserung, allerdings nur bei kurzzeitiger Belastung. Hier profitiert der Intel-Prozessor Core i7-12700H dann nämlich von den hohen Power Limits bis knapp 100 Watt. Wenn man den Prozessor jedoch dauerhaft belastet, ist die Leistung schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr viel besser als beim alten MateBook 16 mit dem Ryzen 7 5800H. In den Single-Core-Tests profitiert der Core i7 ebenfalls von den neuen Performance-Kernen, was aber auch hier wieder mit einem hohen Stromverbrauch erkauft wird. Das macht sich auch bei der Akkulaufzeit bemerkbar, die spürbar schlechter ausfällt als beim alten AMD-Modell.

Trotz des deutlich höheren Preises stattet Huawei das i7-Modell des MateBook 16s nur noch mit einem schwächeren 90-Watt-Netzteil aus, welches zwar angenehm kompakt ist, unter Last aber überhaupt nicht die geforderte Leistung bringen kann. Wenn man den Prozessor fordert müssen daher bis zu 45 Watt aus dem Akku genommen werden, gleichzeitig wird das 90-Watt-Netzteil im Betrieb sehr heiß. Lediglich das i9-Modell (1.899 Euro) wird mit dem 135-Watt-Netzteil ausgeliefert, welches auch beim alten MateBook 16 dabei war. Hier wird definitiv an der falschen Stelle gespart.

Beim Bildschirm hat sich ebenfalls nichts verändert. Die Bildqualität des hochauflösenden 3:2-IPS-Panels ist nach wie vor sehr gut, es ist aber mit etwas mehr als 300 cd/m² einfach nicht besonders hell, vor allem angesichts der stark spiegelnden Bildschirmoberfläche. Im Freien wird es somit ziemlich schwer, den Inhalt noch vernünftig zu erkennen. Auch sonst bietet das Panel keine Besonderheiten wie eine höhere Farbraumabdeckung (nur sRGB), eine höhere Frequenz (90 oder 120 Hz) oder einfach nur einen Helligkeitssensor. HDR wird ebenfalls nicht unterstützt.

Das neue MateBook 16s ist kein schlechtes Multimedia-Notebook, aber den höheren Preis kann es in unseren Augen nicht rechtfertigen. Wer aktuell auf der Suche ist und kein Thunderbolt benötigt, sollte sich einfach das alte MateBook 16 holen, welches mit dem schnellen Ryzen 7 5800H aktuell immer noch verfügbar ist, und das zu einem deutlich attraktiveren Preis von unter 1.000 Euro. Alle weiteren Informationen zu den beiden Geräten sind in unseren ausführlichen Testberichten verfügbar:

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Autor: Andreas Osthoff, 10.07.2022 (Update: 11.07.2022)