Der neue Snapdragon X Plus im günstigeren Surface Pro ist ein guter Prozessor, zeigt aber das Problem der aktuellen Qualcomm-ARM-CPUs
Microsoft hat sein Surface Pro Convertible komplett auf die neuen ARM-Prozessoren von Qualcomm umgestellt und wir hatten nun die Möglichkeit uns die beiden verschiedenen Varianten anzusehen. Der größte Unterschied ist das Display, denn die Basisvariante für 1.199 Euro bekommt keinen OLED-Bildschirm, sondern nur ein IPS-Panel. Dadurch fällt die subjektive Bildqualität etwas schwächer aus, zumindest gibt es aber auch kein PWM-Flackern. Der zweite große Unterschied ist der Prozessor, denn während in den teureren Modellen der Snapdragon X Elite (X1E-80-100) mit dem Dual-Core-Turbo zum Einsatz kommt, muss sich die Basisvariante mit dem Snapdragon X Plus (X1P-64-100) begnügen. Allerdings ist der Unterschied zwischen den beiden ARM-Prozessoren im Alltag deutlich geringer als erwartet.
Mittlerweile gibt es auch bei den System-Tools wie HWiNFO eine kompatible Version für ARM-Windows (aktuell muss man dafür die portable Variante verwenden), was uns auch eine bessere Analyse der Taktraten ermöglicht. Hier zeigt sich ganz klar, dass selbst die aktive Kühlung des Surface Pro den vollen Takt von 3,4 GHz auf allen 10 Kernen nur sehr kurz aufrechterhalten kann und sich dann schnell bei rund 2,5 GHz einpendelt. Das erklärt dann auch, weshalb es aktuell einfach keine passiv gekühlten Geräte mit den Snapdragon-X-Chips gibt, denn Qualcomm hat den Fokus hier auf die Leistung gelegt und der Low-TDP-Bereich unter 20 Watt spielt bisher keine Rolle.
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Das ist natürlich vor allem bei einem Gerät wie dem Surface Pro ein Nachteil und in gewisser Weise auch ein Rückschritt, denn es gab bei den Vorgängern bereits passiv gekühlte ARM-Varianten, die sogar mit LTE-Modem ausgestattet waren. Das bringt uns zum nächsten Punkt, denn aktuell gibt es für die Surface-Pro-Modelle noch keine 5G-Option. Das ist einfach unverständlich und ärgerlich, vor allem wenn man bedenkt, dass Microsoft selbst die mobile Konnektivität bei den neuen Snapdragon-X-Geräten bewirbt.
Für die Zukunft wünschen wir uns daher einen Snapdragon-Prozessor mit weniger Kernen und einem etwas geringerem Takt, damit man Geräte wie das Surface Pro ohne Lüfter anbieten kann. Die Leistung wäre wohl immer noch ausreichend für alltägliche Dinge und gerade bei einer Basisvariante wäre das auch vollkommen in Ordnung.
Wer nicht unbedingt den OLED-Bildschirm benötigt bekommt beim Surface Pro mit dem IPS-Display aktuell das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis und 16 GB RAM sind auch hier verbaut. Die kleine 256-GB-SSD lässt sich problemlos durch ein größeres Modell ersetzen (M.2-2230) und es gibt keinen Grund, den hohen Aufpreis von 250 Euro für eine 512-GB-SSD bei Microsoft selbst zu bezahlen. Alle weiteren Informationen mit Benchmarks stehen in unserem ausführlichen Testbericht zur Verfügung.