Nach dem Surface Laptop for Business konnten wir nun auch das Convertible Surface Pro for Business mit dem Intel Lunar-Lake-Prozessor testen. Während unser Urteil beim Surface Laptop noch ganz klar für das Intel-Modell ausfiel, ist die Situation beim Surface Pro etwas komplexer, da beide Varianten (Intel und Qualcomm) ihre jeweiligen Vorteile bieten. Das Intel-Modell hat keine Kompatibilitätsprobleme aufgrund der bekannten x86-Architektur, bietet mehr GPU-Leistung und hat im Alltag den leiseren Lüfter. Bei der Akkulaufzeit (in manchen Szenarien) und der reinen Multi-Core-CPU-Leistung hat aber das ARM-Modell einen Vorteil und auch nur hier wird optional ein 5G-Modem angeboten.
Die neuen Intel-Modelle richten sich speziell an Firmenkunden, die anscheinend einfach keine ARM-Geräte haben wollen. Privatkunden können diese Varianten ebenfalls kaufen, allerdings ist das aufgrund der hohen UVPs nicht wirklich eine Option. Bei unserem Testgerät liegt die Preisdifferenz beispielsweise bei rund 800 Euro, was natürlich auf keinen Fall zu rechtfertigen ist.
In unseren Augen schadet sich Microsoft mit dieser Produktstrategie auf Dauer selbst, denn wie wir bereits berichtet haben gibt es bei den aktuellen Surface-Modellen mit Snapdragon-Prozessoren eine hohe Rückgabequote. Das liegt an der mangelnden Aufklärung der Hersteller über mögliche Einschränkungen, da alte und bekannte Apps möglicherweise nicht mehr funktionieren. Gerade Casual-Nutzer muss man hier besser über Einschränkungen informieren oder aber man überlässt einfach den Kunden die Wahl und bietet zwei Varianten an.
Insgesamt muss man einfach sagen, dass Microsoft die insgesamt besseren Intel-Modelle bewusst zurückhält, um die Windows-on-ARM-Geräte in den Markt zu drücken. Keine Frage, für manche Nutzer sind die Snapdragon-Modelle des Surface Pro oder Surface Laptop sicherlich sehr gut geeignet, aber eben nicht für alle. Zudem müssen wir auch sehen, wie Microsoft Modelle wie den Surface Laptop Studio zukünftig realisieren will (oder ob es überhaupt einen Nachfolger gibt), da dort immer dedizierte GPUs verbaut waren. Dieses Leistungslevel kann man mit den Snapdragon-Chips derzeit aber nicht realisieren.