Die Entertainment Software Association ESA (USA) und Partner wie der deutsche game Verband ließen für diese Erhebung über 24.000 Spieler in 21 Ländern befragen. Ergebnis: Fast sieben von zehn Gamern (67 Prozent) in Deutschland sehen das Spielen als gesunden Ausgleich. Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) greift primär wegen des Stressabbaus zum Controller. Auch das Gefühl der Isolation sinkt. Fast jeder Zweite (51 Prozent) fühlt sich durch Online-Verbindungen weniger einsam. game-Geschäftsführer Felix Falk: "Games sind eine wichtige Quelle für Entspannung und mentale Stärke und vermitteln zugleich ein Gefühl der Zugehörigkeit."
Die internationale Umfrage wurde von AudienceNet im Auftrag der Entertainment Software Association (ESA) in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden anderer Länder in diesem Jahr durchgeführt. Insgesamt nahmen an der repräsentativen Umfrage 24.216 Spielerinnen und Spieler ab 16 Jahre aus 21 Ländern teil. Gespielt werden musste mindestens eine Stunde in der Woche. Weitere Details dazu finden sie hier.
Die andere Seite der Medaille: Gaming Disorder und hohe Suchtzahlen
Trotz der erfreulichen, positiven Zahlen zu den Auswirkungen des Gamings gibt es auch negative Aspekte zur Thematik Spielen. Jugendpsychologen und Suchtexperten warnen schon seit geraumer Zeit zur Vorsicht: Hinter den vielen positiven "Power of Play"-Aspekten lauert vor allem die Gefahr der Sucht. Schon im Jahr 2019 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagiert und die sogenannte Gaming Disorder (Computerspielstörung) als Krankheit anerkannt.
Die WHO hat übermäßiges Computerspielen als psychische Erkrankung in die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen und drei Hauptmerkmale festgezurrt: Verlust der Kontrolle über das Spielverhalten, zunehmender Vorzug des Spielens gegenüber anderen Aktivitäten bis hin zum Kontrollverlust, also wenn andere Interessen und Alltagsaktivitäten unwichtig werden oder das Spielen trotz negativer Folgen fortgesetzt respektive sogar noch intensiviert wird.
Die Zahlen für Deutschland sind alarmierend. Wie beispielsweise der Spiegel berichtete, sollen laut einer Studie der Krankenkasse DAK zusammen mit Forschern des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in dieser Zeit mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche in Deutschland einen gefährlichen Umgang mit Computerspielen gehabt haben.
Die fatale Entwicklung führt zu massiven Problemen: Soziale Isolation und dicke Konflikte in den Familien sind nur der Anfang. Bewegungsmangel droht, und das Wichtigste, Ausbildung oder Beruf, werden in solchen Fällen meist vernachlässigt. Im Kreuzfeuer der Kritik stehen inzwischen Mechanismen wie In-App-Käufe sowie Lootboxen. Die Suchtgefahr durch glücksspiel-ähnliche Anreize sei hier besonders hoch, so Experten.











