Google mischt nun auch im Wettkampf der KI-Browser mit, denn es gibt bereits einige Konkurrenten, die um die Aufmerksamkeit der Nutzer buhlen. Zu den ersten gehörten Perplexity mit seinem Comet-Browser und seinen agentischen Funktionen, gefolgt von OpenAIs Atlas und Dia von The Browser Company. Googles Angebot kommt nicht als vollwertiger Flaggschiff-Browser auf den Markt, sondern als Google-Labs-Experiment namens „Disco”.
Aktuell ist es nur in den USA verfügbar und erfordert eine Eintragung auf einer Warteliste. Google bezeichnet Disco als „Entdeckungswerkzeug, das entwickelt wurde, um Ideen für die Zukunft des Internets zu testen”. Die Idee dahinter ist, eine Reihe von KI-gestützten Dienstprogrammen zu entwickeln, um die Navigation im Internet zu verbessern. Die erste herausragende Funktion, die Google heute vorstellt, ist GenTabs. Diese analysiert die geöffneten Tabs und den Chatverlauf und erstellt ein interaktives Tool oder eine benutzerdefinierte Web-App, die auf die aktuellen Such- oder Rechercheinteressen zugeschnitten ist.
GenTabs wird von Googles modernstem Modell Gemini 3 angetrieben. Das Prinzip ist, dass keine einzige Codezeile geschrieben werden muss: Das gewünschte Tool wird mit natürlicher Sprache beschrieben und verfeinert, dann erstellt das Modell eine maßgeschneiderte Web-App, welche die Aufgaben erledigt. Die von Google gezeigten Anwendungsbeispiele sind jedoch in der aktuellen KI-Landschaft allzu vertraut: die Reiseplanung nach Japan, die Hilfe bei der wöchentlichen Essensvorbereitung oder die Unterstützung bei der Gartengestaltung. Genau diese Anwendungsfälle wurden in fast jeder KI-Keynote der letzten zwei Jahre demonstriert.
Auch wenn Google dies als Neugestaltung des Internets positioniert, ist es schwierig, eine langfristige Zukunft für Disco als eigenständigen Browser zu sehen. Wenn aber auch nur ein Bruchteil dieser Ideen funktioniert, ist davon auszugehen, dass sie irgendwann ihren Weg in Chrome finden werden. Nutzer in den USA, die Disco und GenTabs ausprobieren möchten, können sich hier auf die Warteliste setzen lassen. Google gibt an, den Browser zunächst für macOS-Nutzer freizuschalten; die Verfügbarkeit für Windows und Linux wird wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt folgen.





