Der KI-Boom hat mit Huaweis AI Pet oder Casios Moflins schon das eine oder andere elektronische Haustier hervorgebracht. Einen ganzen Streichelzoo künstlicher Tiere gibt es seit dem 30. November im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe. Dort warten zehn Booboos auf Streicheleinheiten. Das sind KI-gesteuerte Meerschweinchen, die jeweils eigene Persönlichkeiten haben sollen. Da wäre etwa Plüsch, der laut Beschreibung nicht nur den Duft von Zimt und Mandarinen liebt, sondern auch grundsätzlich eine Weihnachtsmütze trägt. Lola ist die „ultimate Nickerchen-Enthusiastin“ und Dieter liebt Ordnung.
Wenn man bedenkt, dass von Meerschweinchen die Rede ist, gehen diese Persönlichkeitszüge etwas weit. Es soll vermutlich verdeutlicht werden, wie unterschiedlich selbst künstliche Wesen wahrgenommen werden können, sobald sie klar voneinander abgegrenzte Persönlichkeiten haben. Inwiefern sich die angeblichen Persönlichkeitsmerkmale der Booboos auf ihr Verhalten auswirken, können Kinder und Erwachsene in Karlsruhe selbst herausfinden. Welches KI-Modell hier zum Einsatz kommt, wurde bislang nicht preisgegeben.
Das Projekt möchte laut eigenen Angaben vor allem zum Denken anregen. Können Roboter-Tiere Gesellschaft spenden oder gar sozialen Kontakt ersetzen? Und wollen Menschen das auch? Diese Fragen will das Projekt auch beantworten. Nebenbei wird nämlich auch geforscht. Der elektronische Streichelzoo ist für Besucher kostenfrei. In Begleitung von Erwachsenen sollen Kinder sich etwa 30 Minuten mit den Booboos beschäftigen können. Geöffnet ist noch bis zum 2. August 2026 – mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Gruppenbesuche müssen vorab per E-Mail angefragt werden.










