
Großer Bluetooth-Lautsprecher mit Stil und Wucht - Marshall Tufton im Praxistest
Big Bass Box.
Zum seinem Erscheinen war der Marshall Tufton einer der größten Bluetooth-Lautsprecher am Markt. Mit den immer beliebter werdenden, schweren Partyboxen stimmt das nicht mehr ganz, der Tufton sitzt eher in einer Nische zwischen normalen Bluetooth-Lautsprechern und Partyboxen. Wie klingt er im Vergleich?Christian Hintze, 👁 Enrico Frahn Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Testfazit zum Marshall Tufton
Der Marshall Tufton hebt sich von der Bluetooth-Speaker-Konkurrenz durch sein stylisches Design, aber auch schon durch seine schiere Größe ab. Letzteres führt dazu, dass Marshall hier einen wirklich enorm kraftvollen Tieftöner verbauen kann. Dieser betont in letzter Instanz zwar eher Kick Drums als detaillierte Basstöne, hat aber richtig Wucht und sorgt für wirklich spaßbetontes Musikhören. Das Drehen an den Reglern hat zudem wirklich einen spürbaren Effekt, sodass man den Sound des Tufton noch an das Genre oder den spezifischen Song anpassen kann.
Neben den manuellen Drehreglern ist die Ausstattung des Tufton sonst aber eher übersichtlich. Eine App-Anbindung gibt es nicht, Wasserschutz gibt es mit IPX2 nicht so wirklich und mit anderen Speakern koppeln lässt er sich auch nicht.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Der Marshall Tufton ist für knapp unter 350 Euro erhältlich, beispielsweise bei Amazon.de.
Der bislang größte Bluetooth-Lautsprecher von Marshall ist satte 35 cm hoch, 22,9 cm breit und 16,3 cm dick. Damit gehört er zu den größeren Bluetooth-Lautsprechern am Markt, wenn man einmal die immer beliebter werdenden Akku-Partyboxen ausschließt. Dementsprechend erwartet der Käufer viel Kraft und einen guten Klang aus dem wie immer stylischen Marshall-Gehäuse. Wird der Tufton diesen Erwartungen auch Jahre nach seinem Erscheinen noch gerecht?
Spezifikationen
| Treiber | 1x 5,25 Zoll Tieftöner (Bass-Reflex-System), 2x 2 Zoll Full Range Treiber und 1x 16 mm Tweeter |
| Verstärker | Class D: 1x 40 W (Woofer); 2x 15 W (Full Range); 1x 10 W (Tweeter) |
| Frequenzbereich | 40 - 20.000 Hz |
| Maximaler Schallpegel | 102 dB @ 1 m |
| Steuerung | analoge Drehregler für Bass, Höhen und Power/Lautstärke, 1 Bluetooth-Knopf |
| Verbindungen | Bluetooth 5.0 und 3,5 mm Klinke |
| Akkulaufzeit | 20 Stunden |
| Ladezeit | 2,5 Stunden, 20 Minuten Laden ergeben 4 h Laufzeit |
| Abmessungen | 229 x 163 x 350 mm |
| Gewicht | 4,9 kg |
Gehäuse und Ausstattung - Klassisches Amp-Design, wenig Funktionen
Der schwarze Tufton versprüht wieder Marshall-typischen Gitarren-Amp-Charme samt stylischem Design. Beim Tufton äußert sich das durch Lederimitat über allen Plastikoberflächen (außer der Rückseite), einem Metallgitter vorne, dem klassischen Marshall-Schriftzug darauf, Schutzkappen an allen Ecken, manuellem Drehregler auf der Oberseite sowie einem Leder-Tragegriff mit rotem Samt an der Innenseite.
Die Drehregler sind nur schwarz und nicht in Bronze wie bei der neuen Marshall-Soundbar Heston 120 (hier bei uns im Test), und der Schriftzug ist nur in Weiß. Trotzdem zeigt der Tufton optisch mehr Charakter und Stil als viele Konkurrenzprodukte. Eine rote Akkuanzeige vervollständigt die Oberseite. Angeschaltet wird übrigens über den Volume-Regler. Sobald dieser auf 0 steht, ist der Tufton aus-, darüber eingeschaltet. Über die anderen Drehregler kann man den Sound manuell anpassen, nur ein Regler für die Mitten fehlt.
Einen Gitarren-Instrumenteneingang hat der Tufton leider nicht, manch modernere Partybox bietet nebst Karaoke-Eingang auch einen für die Gitarre. Aber der Tufton ist eben keine Partybox, sondern ein etwas größerer, mobiler Bluetooth-Lautsprecher. Ungewöhnliche Funktionen oder Anschlüsse findet man hier nicht, stattdessen gibt es klassisches Bluetooth 5.0 und einen 3,5-mm-Klinkeneingang. Auch spritzwassergeschützt ist der Lautsprecher durch lediglich IPX 2 nicht wirklich.
Technisch stecken im Tufton vier Treiber samt dazugehörige Class-D-Verstärker. Der 5,25-Zoll-Tieftöner wird von einem 40-W-Verstärker befeuert, die beiden 2 Zoll großen Full-Range-Lautsprecher mit jeweils 15 W und der Hochton-Tweeter mit 10 W, wodurch der Lautsprecher insgesamt auf 80 W kommt.
Der integrierte Li-Ion-Akku soll für 20 Musikstunden halten und in 2,5 Stunden wieder aufgeladen sein. 20 Minuten Ladezeit sollen dem Speaker wieder Saft für 4 Stunden Spieldauer einflößen.
Mit der Marshall (Bluetooth) App lässt sich der Tufton übrigens nicht verbinden, und der Volume-Regler ist nicht mit der Lautstärke des Smartphones synchronisiert, was wir jedoch eher als Vorteil empfinden.
Praxis- und Klangtest - Vielseitig und kraftvoll
Also verbinden wir den Tufton per Bluetooth mit unserem Smartphone und machen ein paar Hörtests. Auffällig ist dabei jederzeit der extrem kraftvolle Bass. Beispielsweise haut die Base Drum in Black Keys "Do The Romp" auch auf 10-Uhr-Einstellung ordentlich rein. Selbst auf der niedrigsten Einstellung ist der Bass noch mehr als nur subtil wahrnehmbar. Trotz der Größe ist es beeindruckend, was Marshall hier an Bass herausholt.
Der kräftige Bass macht auch bei Hip-Hop-Titeln wie Hypnotize von Notorious B.I.G. ordentlich Spaß, hier kann man den Bassregler auch endlich einmal etwas mehr aufdrehen. Gegenüber kleineren Modellen wie dem JBL Charge oder auch dem hauseigenen Emberton ist der Bass eine Wucht, auch wenn sichen Enthusiasten eventuell noch etwas mehr Auflösung und Details wünschen würden. So ist beispielsweise beim "Theme for The Irishman" gut zu hören, dass der Bass vor allem die Base Drum stark wiedergibt und weniger die vielen tiefen Details des Kontrabasses. Bei den meisten Tracks kommt er aber sehr gut und stark rüber.
Auch die Höhen können sich hören lassen und sind über den Höhenregler individuell einstellbar. Darüber kommen funkige Gitarrenklänge oder auch zarte Stimmen wie die von Aurora in "Churchyard" gut zur Geltung.
Etwas schade ist, dass es keinen dedizierten Mittenregler gibt. Dementsprechend muss man gut mit den anderen beiden Reglern ausbalancieren, sonst können die Mitten etwas untergehen.
Fazit
Der Marshall Tufton ist ein recht großer, spaßiger Bluetooth-Lautsprecher mit extrem starken Bass ohne viele Funktionen. Durch seine Drehregler ist er soundtechnisch dennoch flexibel.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.






















