GrowCube: Intelligente Urlaubsbewässerung für vier Pflanzen mit vielen Möglichkeiten ausprobiert
In der Urlaubszeit ist das Gießen von Pflanzen durchaus ein Thema, welches in den meisten Fällen durch freundliche Nachbarn gelöst werden dürfte. Allerdings gibt es am Markt zahlreiche Bewässerungssysteme in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. So gibt es ganz klassische und manuelle Bewässerungskugeln aber auch Pflanzenbewässerungssystem mit Pumpen. Sehr weit entwickelt ist der GrowCube von Elecrow.
Hardware
Die Hardware besteht aus dem eigentlichen GrowCube, welcher einen Wassertank, die Pumpen, die Anschlüsse für die Feuchtigkeitssensoren und die Steuereinheit enthält. Der GrowCube selbst bringt zudem einen Temperatursensor und einen Sensor zur Messung der Luftfeuchtigkeit mit. Mitgeliefert werden vier Feuchtigkeitssensoren, welche mit einem jeweils ein Meter langen Kabel angeschlossen werden, wobei der Anschluss an den Growcube über einen magnetischen Stecker erfolgt.
Zur Bewässerung wird ein 10 Meter langer Kunststoffschlauch, welcher selbst zu schneiden ist mitgeliefert, dazu kommen, zwölf Schlauchhalterung, vier Düsen, ein Filter und mehrere Verbinder - und zwar auch in Y- und X-Form. Die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgt mit einer Spannung von 12 Volt, im Standby-Betrieb wird Herstellerangaben zufolge eine Stromstärke von 25 mA benötigt, beim Pumpen soll die Stromstärke auf rund 380 mA anwachsen. Im Test war es mithilfe einer entsprechenden Powerbank und von Solarzellen möglich, das System auch unabhängig vom Stromnetz zu betreiben. Die Verarbeitung des GrowCubes ist solide.
Software
Der GrowCube ist smart, das System kann grundsätzlich in einem von zwei Betriebsmodi genutzt werden: So ist es zum einen möglich, die Bewässerung in Abhängigkeit von der Bodenfeuchtigkeit automatisiert vornehmen zu lassen, wobei dafür eine minimale und maximale Bodenfeuchtigkeit festgelegt werden muss. Zusätzlich ist die Bewässerung auch nach einem festen Zeitplan möglich. Festgelegt wird dabei die Bewässerungsdauer je gewähltem Zeitintervall, wobei eine Sekunde Bewässerung einem Volumen von 10 Milliliter entspricht. Unabhängig vom gewählten Betriebsmodi ist eine manuelle Bewässerung jederzeit möglich. In der dazugehörigen App kann der Verlauf der Bodenfeuchtigkeit und der Bewässerung angezeigt werden.
Die nötige Bodenfeuchtigkeit soll sich in einer Pflanzendatenbank nachschlagen lassen - diese war aus Deutschland allerdings (noch) nicht erreichbar. Der GrowCube lässt sich grundsätzlich sowohl in der direkten Verbindung mit einem Smartphone nutzen, wofür der GrowCube dann ein eigenes Netzwerk aufspannt. Sinnvoll kann dies etwa sein, wenn der GrowCube in einem Garten außerhalb der Reichweite eines WiFi-Netzwerks genutzt werden soll.
In den meisten Fällen sinnvoller dürfte aber die Einbindung des GrowCubes in ein bestehendes Netzwerk sein - allerdings unterstützt der GrowCube nicht den Umgang mit 5-GHz-WiFi-Netzwerken. Ebenfalls äußerst problematisch: Der GrowCube kann nur angesprochen werden, wenn sich das Smartphone mit der App im gleichen WiFi befindet, eine Möglichkeit zur Ansprache über ein Netzwerk soll Herstellerangaben zufolge wenn überhaupt erst in der nächsten Modellgeneration folgen.
Erfahrungen
Die Installation des GrowCube ist einfach und selbsterklärend, so müssen die Feuchtigkeitssensoren nur bei der Nutzung des smarten Bewässerungsmodus eingesteckt und die Bewässerungsschläuche installiert werden. Grundsätzlich bietet der GrowCube vier Kanäle, wobei auch deutlich mehr Pflanzkästen oder Pflanzen mit Wasser versorgt werden können. Die mitgelieferten Düsen müssen nicht genutzt werden, stattdessen lassen sich den eigenen Vorstellungen entsprechen mit einem einzelnen Kanal durch die mitgelieferten Verbinder auch mehrere Pflanzen bedienen.
In unserem Test konnten die Pumpen eine Förderhöhe von zwei Metern überwinden und auch ein drei Meter langer Schlauch war unproblematisch. Der Wassertank ist mit einem Volumen von 1,5 Litern für die Versorgung mehrerer Zimmerpflanzen ausreichend groß dimensioniert - für den Einsatz mit mehreren Pflanzen ist sogar die Nutzung eines externen Wassertanks möglich, womit sich die Nutzbarkeit etwa beim Anschluss einer Regentonne im Prinzip auch auf Monate verlängern lassen dürfte.
Im Test funktionierte das System grundsätzlich recht problemlos. Im smarten Bewässerungsmodus geht der GrowCube recht zaghaft zu Werke, was zu recht ausgedehnten Bewässerungsperioden führt. Da die Lautstärke der Pumpen recht hoch ist, kann dies störend wirken. Als echtes Problem stellte sich allerdings die fehlende Möglichkeit zum Fernzugriff über das Internet heraus. Konkret kam es während des Tests zu einem Fehler mit dem Sensor, woraufhin der GrowCube die Bewässerung einstellte. Wäre dies im Urlaub passiert, hätte dies wahrscheinlich zum Vertrocknen der Pflanzen geführt - wäre der Fernzugriff möglich gewesen, wäre das Problem mit einem Wechsel auf die Intervall-Bewässerung in Sekunden zu lösen gewesen. Selbiges gilt etwa, wenn ein Sensor offenbar fehlerhafte Werte anzeigt.
Fazit
Der GrowCube erfüllt seine Funktion grundsätzlich gut, die fehlende Möglichkeit zur Anbindung über das Internet erscheint uns allerdings als Hauptproblem. Immerhin merkt sich das System zumindest bei einem Stromausfall die gewählten Einstellungen. Für die Urlaubsbewässerung würden wir das System beim Verzicht auf die smarte Bewässerungen durchaus empfehlen, zur Optimierung der Bewässerung eignet sich der smarte Bewässerungsmodus dieser bei Anwesenheit des Nutzers allerdings. Der aktuell aufgerufene Preis von 109 Dollar - zuzüglich eventuell weiterer Kosten für den Versand und die Einfuhr - erscheint insbesondere bei Berücksichtigung der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und auch der nicht günstigeren Konkurrenzprodukten angemessen.
Das Testexemplar wurde uns - abgesehen von den anfallenden Zollkosten - kostenfrei zur Verfügung gestellt.