Huaweis neues MateBook X Pro ist wiegt nur 980 Gramm und bietet einen hellen OLED-Touchscreen, die Kühlung ist aber überfordert
Das MateBook X Pro ist bereits seit Jahren ein sehr gutes Subnotebook, mit dem 2024er-Modell möchte Huawei die Latte aber noch einmal höhersetzen. In unserem ausführlichen Testbericht zeigt das neue 2024er-Modell auch viele positive Eigenschaften, aber das Gesamtpaket leidet unter den zu hohen Power Limits des Intel Meteor-Lake-Prozessors. Das ist ein Teufelskreis, denn einerseits brauchen die aktuellen Intel-CPUs viel Strom, um eine gute Leistung zu bieten, andererseits muss man auch ernsthaft fragen, warum Huawei so hohe Power Limits wählt (in beiden Profilen bis zu 80 Watt), was für die Kühlung eine große Herausforderung ist. Die Leistungswerte sind ohne Frage gut, doch bei der Nutzung stört die häufige Lüfteraktivität. Ein High-Performance-Profil ist vollkommen in Ordnung, auf der anderen Seite sollte es aber auch ein leises Profil geben, denn bei alltäglichen Aufgaben benötigt man die hohe Leistung überhaupt nicht. Unserer Meinung würde ein effizienterer Prozessor deutlich besser ins Konzept passen.
Die Schlankheitskur wirkt sich aber nicht nur auf die Kühlung aus, auch die Gehäusestabilität ist etwas schwächer als beim Vorgänger. Vor allem der flexible Bildschirmdeckel erzeugt schnell unschöne Geräusche, als ob sich Kleber lösen würde. Zudem hat Huawei die Anzahl der Anschlüsse reduziert, wobei vor allem der Wegfall des 3,5-mm-Audiosteckers stört. Die Eingabegeräte wurden aber nicht verändert, neben dem hervorragenden Touchpad gibt es weiterhin die sehr gute Tastatur mit 1,5 mm Hubweg. Das Tippgefühl ist sehr komfortabel und die Eingabegeräte gehören zu den besten im mobilen Bereich. Ebenfalls hervorragend ist das Soundsystem mit 6 Lautsprechern.
Huawei hat das IPS-Display der Vorgängermodelle gegen einen neuen OLED-Bildschirm ausgetauscht. Die grundlegenden Daten (Bildschirmdiagonale, Auflösung, Touchscreen) sind identisch, aber es kommt ein flexibles OLED-Panel zum Einsatz. Neben der Möglichkeit, den Bildschirmdeckel dadurch schlanker zu gestalten, erreicht das Panel auch bemerkenswerte Helligkeitswerte und schlägt die aktuellen OLED-Panels von Samsung in dieser Hinsicht deutlich. Im normalen SDR-Betrieb sind es bereits mehr als 600 Nits und bei HDR-Inhalten sogar bis zu 1.200 Nits. Das schafft aktuell kein anderes OLED-Panel in einem Laptop. Der subjektive Bildeindruck ist hervorragend und trotz Touchscreen gibt es keinen Rastereffekt. Die beworbenen Farbabweichungen von unter 1 erreichte unser Testgerät aber nicht und vor allem die beiden Profile für sRGB und AdobeRGB zeigten hohe Abweichungen, weshalb sie nicht wirklich für die Bildbearbeitung geeignet sind.
Alles in allem muss man für das geringe Gewicht einige Kompromisse und die hohen Power Limits des Prozessors einige Kompromisse eingehen. Huawei versucht hier, alles in einem Gerät zu kombinieren (leichtes Gehäuse, schneller Prozessor), doch dafür muss man im Alltag die Lüfter tolerieren, die praktisch immer laufen. Unserer Meinung nach wären die hohen power Limits auch gar nicht nötig gewesen und mit etwas mehr Gewicht (und damit einem stabileren Gehäuse) sowie einem effizienteren Prozessor wäre das Gesamtpaket für den Kunden besser gewesen. Alle weiteren Informationen zum neuen MateBook X Pro 2024 stehen in unserem ausführlichen Testbericht zur Verfügung.
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