Das Nothing Phone (3) ist das bisher leistungsstärkste Smartphone aus dem Hause Nothing, jedoch kein Flaggschiff-Handy, auch wenn es der Hersteller so anpreist. Dafür fehlen dem 6,67-Zoll-Smartphone neben einem weiteren Quäntchen Leistung auch Feinheiten wie Qi2-Support und ein höherwertiges Schutzglas für das AMOLED-Panel (nur Gorilla Glas 7i).
Zudem handelt es sich beim Bildschirm nicht um ein LTPO-AMOLED (Low-Temperature Polycrystalline Oxide), sondern um ein LTPS-Display (Low-Temperature Polycrystalline Silicon). Statt einer dynamischen Bildwiederholrate, die sich je nach Inhalt stufenlos im Bereich von 1 bis 120 Hz anpasst, arbeitet das LTPS-Display des Nothing Phone (3) nur mit festen Intervallen (60, 90 und 120 Hz). Es läuft also weniger effizient und damit auch weniger stromsparend als ein LTPO-Pendant.
Durch Hardware-Kompromisse etwas günstiger als ein echtes Flaggschiff
Im Alltag fallen die kleinen Hardware-Kompromisse aber kaum auf. Das entspricht der Kalkulation von Nothing, denn das Nothing Phone (3) soll sich nach Flaggschiff anfühlen, ohne wirklich eines zu sein. Bei der übrigen Hardware wird zudem nicht gespart. Das spiegelt auch der Preis wider.
Los geht es beim Nothing Phone (3) bei einer UVP von 799 Euro. Dafür gibt es das 6,67-Zoll-Smartphone in Weiß oder Schwarz mit 12 GB LPDDR5X-RAM und 256 GB UFS-4.0-Speicher. Wer 100 Euro drauflegt, bekommt die große Speicherversion mit 16/512 GB. In beiden werkelt der schnelle Snapdragon 8s Gen 4, die günstigere, da nicht ganz so flotte Alternative zum Snapdragon 8 Elite.
Neben der hohen Performance und dem hellen sowie farbtreuen AMOLED-Bildschirm liefert das Nothing Phone (3) noch etliche weitere Kaufargumente. Dazu gehören das gute Kamerasystem (50 MP Hauptkamera, 50 MP Ultraweitwinkel, 50 MP Telefoto und 50 MP Selfiekamera) sowie der 5150 mAh große Akku, der für einen ganzen Tag intensiver Nutzung gut ist und sich in unter einer Stunde aufladen lässt. Auch der Software-Support kann sich sehen lassen.
Das Nothing Phone (3) bekommt auch noch Android 20
Nothing liefert sein Smartphone mit Nothing OS 3.5 aus, das auf Android 15 basiert. Neben 5 Jahren OS-Upgrades bis Android 20 soll es auch 7 Jahre lang Android-Sicherheitsupdates geben. Letztere will Nothing im 2-Monats-Rhythmus bereitstellen.
Nothing OS 3.5 erweitert das Standard-Android um ein schlankes und übersichtliches Benutzerinterface. Dazu bietet es neben einem eigenen KI-Hub (Essential Space) auch etliche weitere praktische Extras.
Beispiele: Die Icons der Android-Schnelleinstellungen lassen sich in ihrer Größe ändern. Zudem kann man in der Foto-App mit einem Wischen nach oben unter verschiedenen Kamera-Presets auswählen. Außerdem gibt es neben dem Google-Suchfeld mit Essential Search ein zweites Suchfeld im App Drawer. Darüber kann man das Smartphone nach Inhalten durchforsten, aber zusätzlich auch eine KI-gestützte Online-Suche anstoßen, wenn man das gelbe Icon neben dem Suchfeld antippt.
Die Glyph Matrix schickt das Glyph Interface in Rente
Ein Aushängeschild der Nothing-Phones ist ihr Design. Das Nothing Phone (3) schlägt ebenfalls in diese Kerbe und setzt auf Besonderheiten wie eine unsymmetrische Anordnung der rückseitigen Kameraobjektive. Darüber hinaus wirft der Testkandidat aber auch das vom Vorgänger bekannte Glyph Interface über Bord.
Das von Gorilla Glass Victus geschützte Backcover ist so wie beim Nothing Phone (2) ebenfalls transparent, doch darunter ist nicht mehr das Glyph Interface mit seinen leuchtenden Linien und Mustern zu sehen. Stattdessen findet sich dort nur noch ein kleines kreisrundes Display, das sich aus 486 LEDs zusammensetzt.
Dieser Mini-Bildschirm nennt sich Glyph Matrix und kann unter anderem Benachrichtigungen sowie den Batteriestand anzeigen, dient wahlweise als Stoppuhr oder lässt sich auch für Spielchen wie Flaschendrehen oder Schere, Stein, Papier nutzen. Was genau die Glyph Matrix anzeigen soll, legt man über eine ebenfalls auf der Rückseite sitzende, kreisrunde und druckempfindliche Taste fest, die sich auf Höhe der Lautstärkewippe befindet.
Mit einer roten LED gibt es nur noch ein weiteres interaktives Feature. Die viereckige Leuchte blinkt bei laufenden Audio- und Video-Aufnahmen rhythmisch. Wer das nicht will, kann die LED in den Einstellungen aber auch deaktivieren.
Den vollständigen Test des Nothing Phone (3) lesen Sie hier.











