Die Ceconomy AG ist vornehmlich für die Elektronikmärkte Media Markt beziehungsweise Saturn bekannt. Letztere verschwinden zunehmend aus dem Stadtbild, wobei dies nicht ganz richtig ist. Vielmehr werden diese als Media Märkte wiedereröffnet.
Das ist allerdings nicht die einzige Veränderung, denn Ceconomy musste jüngst den Wechsel vom Vorstandsvorsitzenden Karsten Wildberger in die Politik verkraften. Seitdem werden die Geschäfte vom Finanzvorstand geleitet. Damit könnte es bald vorbei sein, denn die chinesische Handelskette JD.com ist am Kauf interessiert.
Wie wahrscheinlich ist eine Übernahme?
Könnte es also sein, dass Media Markt und Saturn bald unter chinesischer Ägide stehen? Bekannt ist, dass beide Unternehmen sich in Verhandlungen befinden. Weiterhin gilt es als unwahrscheinlich, dass ein weiteres Rebranding bevorsteht, sodass die Märkte unter dem Namen „Media Markt“ weiter operieren dürften.
Eine Übernahme, wie sie beispielsweise zwischen Paramount und Skydance stattgefunden hat, ist ebenfalls unwahrscheinlich. Dazu müssten sich die Großaktionäre (sprich die Gründerfamilie Kellerhals und die Familie Haniel) einig werden. Die Aktienverteilung sieht dabei wie folgt aus:
- Familie Kellerhals (29,2 Prozent)
- Familie Haniel (16,7 Prozent)
- Meridian Stiftung (11,1 Prozent)
- Freenet (6,7 Prozent)
- Beisheim (4,8 Prozent)
- Exor (4,2 Prozent)
- Streubesitz (27,3 Prozent)
Die einzigen, die laut aktueller BR-Informationen verkaufen wollen, ist die Familie Haniel. Berücksichtigt man diese Punkte, scheint eine Übernahme durch JD.com vom Tisch zu sein.
JD.com drängt nach Europa
JD.com wurde 1998 in China als Elektronikeinzelhändler gegründet und gilt als innovatives und qualitatives Handelsunternehmen. Unter anderem wurde bereits 2004 der Onlineshop JD.com gegründet und Waren werden direkt bei den Herstellern geordert. Der Einzelhändler gilt als Gegenstück zu Onlineplattformen wie Temu oder Taobao.
Im Falle einer geglückten Übernahme von Media Markt könnte JD.com auch im DACH-Raum Selbstbedienungsläden etablieren. Fraglich ist dabei, ob diese ähnlich wie in der Volksrepublik mit Gesichtserkennung und generativer KI arbeiten, denn durch die DSGVO (beziehungsweise DSG) und dem EU-AI-Act müssen die Unternehmen unter engen Grenzen arbeiten.
Es gilt als wahrscheinlich, dass alle 50.000 Mitarbeiter nicht übernommen werden. Eine mögliche Übernahme hätte somit weitreichende Folgen.
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Quelle(n)
BR, Zeevan Bildquelle: Media-Markt-Saturn








