Künstliche Intelligenz wird immer öfter für Steuer- und Spesenbetrug eingesetzt. Laut der Financial Times (Paywall) erkennt die Prüfplattform AppZen inzwischen bei rund 14 Prozent aller Belege KI-Fälschungen – vor einem Jahr waren es noch null. Seit dem Start von GPT-4o im Mai 2024 schießt die Zahl der manipulierten Rechnungen in die Höhe.
Betrüger nutzen KI-Bildgeneratoren oder Textmodelle, um realistische Rechnungen zu erstellen. Mit wenigen Prompts lassen sich Logos, Schriftarten und Layouts täuschend echt nachbilden. Selbst Details wie Wasserzeichen können automatisch generiert oder aus echten Vorlagen übernommen werden. Viele Tools erlauben sogar den Upload echter Belege, die dann per KI angepasst und – etwa um Beträge oder Daten verändert – wieder ausgegeben werden.
Die Täuschungen sind so gut, dass selbst erfahrene Prüfer oft reinfallen. Früher brauchte man Photoshop-Skills – heute reichen ein KI-Tool und ein paar Sekunden Zeit. Besonders Firmen in Deutschland trifft es hart: Im Schnitt verlieren kleine und mittlere Unternehmen laut Studien rund 14.000 Euro pro Jahr durch Spesenbetrug. Viele Betrüger sehen das offenbar nicht so eng: Laut einer SAP-Umfrage halten über die Hälfte der Angestellten Spesenbetrug bis etwa 100 Euro für akzeptabel.
Unternehmen reagieren inzwischen mit KI gegen KI – sie prüfen Metadaten und Reisedaten automatisch. Doch das hat Grenzen: Ein Screenshot entfernt alle Spuren. In Foren wie Reddit sehen viele das Problem eher pragmatisch: „KI macht Betrug nur schneller und billiger – kein neues Problem, nur ein neues Werkzeug“, schreibt ein Nutzer. Trotzdem bleibt klar: Wer bei Spesen trickst, riskiert den Job – egal ob mit Photoshop oder ChatGPT.
Quelle(n)
Financial Times (Paywall)
Bildquelle: Sora Shimazaki/Pexels

















