In KCD2 übernehmen Spieler erneut die Rolle von Protagonist Heinrich und lenken seine Geschicke im mittelalterlichen Böhmen. Das Rollenspiel bietet eine umfangreiche Mittelalter-Sandbox mit jeder Menge realistischer Spielmechaniken – Heinrich muss zum Beispiel essen, schlafen und seine Ausrüstung in einem guten Zustand halten. Damit baut KCD2 auf den Stärken seines Vorgängers Kingdom Come Deliverance auf, der sich nach seinem Release im Jahr 2018 eine eingefleischte Community aufbauen konnte. Kindom Come Deliverance 2 kostet auf Steam in seiner Grundversion 59,99 Euro. Die Gold Edition schlägt mit 79,99 Euro zu Buche.
Erfolgreicher Release
Einen Tag nach Release hat KCD2 auf Steam bereits 4.790 Bewertungen gesammelt – 92 Prozent davon positiv. Auf Metacritic erreicht das Rollenspiel einen Metascore von 88. Ein User-Score war zum Zeitpunkt der Recherche noch nicht verfügbar.
Im Vergleich: Vorgänger Kingdome Come Deliverance steht aktuell bei einem Metascore von 76. Der Release von KCD2 war also ein gewaltiger Sprung nach vorn. So ganz zufrieden ist Chefentwickler Daniel Vávra aber trotzdem nicht. Von den 53 Metacritic-Reviews sind vier als „Mixed“ eingestuft, vergeben also eine Wertung unter 60 Punkten. An einer davon stört sich Vávra besonders: Author Jam Walker von Gameshub bewertet das Spiel mit 50 von 100 Punkten und begründet das wie folgt:
„Kingdom Come: Deliverance II ist ein Spiel, das unverschämt fordert, dass man ihm auf Augenhöhe begegnet, was ich irgendwie bewundernswert finde. Ich empfand es nur ständig als eine elende Plackerei, bei der alles zehnmal mehr aufgeblasen war, als es eigentlich sein sollte. Tief im Inneren steckt ein faszinierender Sandkasten, aber sich durch den Berg von Dreck zu wühlen, um ihn zu schätzen, war einfach mehr, als ich die meiste Zeit ertragen konnte.“
Die schlechte Kritik bezieht sich wohl auf den realistischen Ansatz von KCD2, der für viele Fans eigentlich einen großen Teil des Spielerlebnisses ausmacht, jedoch auch einen gewissen Aufwand mit sich bringt. Beispielsweise muss beim Waffenschmieden oder der Alchemie jeder einzelne Arbeitsschritt tatsächlich vom Spieler durchgeführt werden. Das kostet zwar Zeit, sorgt aber auch für ein immersiveres Erlebnis.
Wieso der ganze Ärger?
Metacritic spielt in der Spiele-Industrie eine wichtige Rolle, der Metascore gilt nämlich als wichtiger Parameter für die Qualität eines Spiels und negative Kritiken könnten potenzielle Käufer abschrecken. Auf den Erfolg von KCD2 sollte die Gameshub-Review allerdings trotzdem keinen großen Einfluss haben. Die überwiegende Anzahl der Kritiken bewegt sich immerhin in einem Bereich von 80 bis 100 Punkten.
Die Aufregung von Daniel Vávra lässt sich durch den Verlust der 90-Punkte-Werung erklären – ein Meilenstein, der nur von den besten Spielen erreicht wird – wie in seinem X-Post deutlich wird:
„Eine vertrauenswürdige Nachrichtenquelle. Mission erfüllt. Wir haben keine 90 % Metacritic-Bewertung mehr. Seid stolz auf eure exzellenten journalistischen Standards!“
Quelle(n)
Metacritic, X (ehemals Twitter / Daniel Vávra)