„Marvel Rivals ist ein Gooner-Game!“ – Creative Director reagiert, Reddit diskutiert
Marvel Rivals ist ein kostenloser Helden-Shooter im Stil von Overwatch, in dem Spieler als bekannte Marvel-Charaktere wie Iron Man, Spider-Man, Loki oder Scarlet Witch in 6-gegen-6-Matches gegeneinander antreten. Seit dem Early-Access-Start Anfang 2025 zählt der Titel zu den größten Multiplayer-Hits auf Steam und lockt laut SteamDB regelmäßig über hunderttausend gleichzeitige Spieler an. Marvel Rivals ist zweifelsohne beliebt – aber nicht ganz ohne Kritik.
In der Gaming-Community wird der Helden-Shooter nämlich immer häufiger als sogenanntes „Gooner Game“ bezeichnet. Das sind Spiele, die den Ruf haben, gezielt auf sexuelle Reize – etwa freizügige Outfits oder betonte Körperdarstellungen – zu setzen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Kontroverse um die vermehrte Freizügig in Marvels Rivals geht so weit, dass Fans Tier-Listen zu „Gooner Skins“ anfertigen.
In einem Interview mit Rivals Assembled äußerte sich Guangguang (Guangyun Chen), Creative Director von Marvel Rivals zu den Vorwürfen. Er wies diese zurück und betonte, dass viele dieser Designs aus klassischen Comic-Vorlagen stammen. Beispiele seien etwa Mantis oder der „Psylocke’s Vengeance“-Skin, die nur stilistisch modernisiert wurden. Auch Story-Integration spiele eine Rolle: Der „Krakoa Resort“-Skin von Squirrel Girl sei Teil einer saisonalen Handlung und kombiniere realweltliche Mode mit narrativen Elementen. Ziel der Designs sei es, optische Attraktivität und Storytelling zu verbinden.
Auf Reddit wird diese Antwort allerdings vielfach als ausweichend oder PR-typisch bewertet. Viele Nutzer kritisieren, dass der Verweis auf Comic-Treue die Kritik nicht entkräfte: „Schon das Ausgangsmaterial war pervers“. Auch Marketingkampagnen mit auffallend körperbetonten Darstellungen – etwa von Emma Frost, Luna oder sogar einem tanzenden Venom – werden als Beleg für gezielten „Fan-Service“ genannt. Daneben gibt es differenziertere Stimmen, die anmerken, dass auch männliche Figuren sexualisiert würden und „Sex sells“ ein altes Marketingprinzip sei. Einige verweisen zudem auf die Geschichte der Comics, die schon immer viele hautenge und freizügige Kostüme gezeigt hätten.
