Mit SLES (ein Akronym für Suse Linux Enterprise Server) bietet das Softwareunternehmen SUSE eine Linux-Distribution an, die speziell auf Geschäftskunden zugeschnitten ist. Bei Version 16 krempeln die Entwickler das Betriebssystem vollständig um und spendieren unter anderem ein neues Konfigurationstool. Für SLES 16 setzt SUSE zudem auf ein Verschlüsselungssystem der nächsten Generation (Post-Quantum-Krypto).
Viele Neuerungen und mehr Sicherheit
Der Sprung von Version 15 auf 16, bringt einige Neuerungen mit sich. Das bekannte Konfigurationstool YAST (Yet another Setup Tool) wird durch Agama abgelöst. Dabei bleiben die Funktionen gleich, lediglich das Design wurde intuitiver gestaltet. Ferner verabschiedet sich SUSE von der Bezeichnung „Service Packs“. Diese heißen jetzt „Minor Releases“. Damit einher ändert sich die Versionsnummer, die jetzt immer der Nomenklatur 16.x (beginnend mit 16.0) folgen.
Insgesamt plant das Unternehmen sieben solcher Releases, wobei jedes Release maximal fünf Jahre unterstützt wird. In diesem Zusammenhang haben sich die Entwickler Gedanken über das „Jahr-2038-Problem“ gemacht und den 32-Bit-Datentyp „time_t“ getauscht. Hintergrund ist, dass 32-Bit-Systeme am 19. Januar um 03:14:07 UTC ihren maximalen Zählwert erreicht haben und dann wieder beim Jahr 1901 beginnen. Dieses Fehlverhalten kann zu Systemabstürzen führen.
Bezüglich der Verschlüsselungstechnik setzt SLES 16 auf das moderne Post-Quantum-Krypto-Verfahren. Integriert wird dieses in Mozilla NSS, OpenSSL, Libgcrypt und Golang. Die Umstellung geht damit einher, dass gängige asymmetrische Verfahren ab 2029 nicht mehr sicher genug sind und beispielsweise durch Quantencomputer knackbar sind.
KI-Begleiter und ein bootbares Linux auf Knopfruck
Künstliche Intelligenz darf selbstverständlich nicht fehlen, und so implementiert SUSE das Model Context Protocol (MCP) in SLES 16. Dieses Protokoll soll den Austausch zwischen Künstlicher Intelligenz und dem Betriebssystem standardisieren. Ferner ließe sich auch eine komplette KI integrieren. Diese Funktion ist bisher noch nicht ausgereift und stellt nur eine technische Vorschau dar.
Ein anderes Highlight ist die Möglichkeit, ein bootfähiges Linux-BS mittels Copy & Paste zu erreichen. Dazu wird lediglich das Verzeichnis „/usr“ benötigt, da dort alle systemrelevanten Dateien liegen. Wird dieser Ordner auf ein leeres System übertragen, soll SLES 16 alle wichtigen Komponenten generieren, um eine bootbare Linux-Distribution zu erhalten.
Übrigens, welche Änderungen für openSUSE Leap angedacht sind, haben wir im folgenden Artikel bereitgestellt: openSUSE Leap 16.0: Neues Installationsprogramm, einfachere Migration und weitere Features.
Wir erweitern unser News & Magazin-Team und suchen Verstärkung im Bereich E-Mobility und Science.
Details






