Der Fokus der Pokémon-Weltmeisterschaften sollte eigentlich auf den Kämpfen zwischen talentierten Spielern liegen. Leider hat sich das Event in den letzten Jahren zu einem Paradies für Pokémon-Scalper entwickelt, die es auf exklusives Merchandise abgesehen haben. Beim jüngsten Chaos geht es längst nicht mehr nur um Karten – von Jeansjacken bis hin zu Jukeboxen wird alles mit sattem Gewinn weiterverkauft.
Obwohl das Event in Anaheim am 15. August begann, war der Pokémon-Center-Shop bereits seit dem 13. August geöffnet. Selbst mit verpflichtender Vorabregistrierung und Bestelllimits verließen viele Fans den Laden enttäuscht. Kotaku berichtete von Tumulten, bei denen sich Scharen von Käufern in den Pop-up-Store drängten. Teilweise gingen Leute sogar zu Boden und benötigten Hilfe von der Polizeit.
Ein Beispiel: Pokémon-Scalper sicherten sich eine Erinnerungs-Jukebox für rund 130 Dollar. Auf eBay wird das Sammlerstück inzwischen für mindestens 300 bis 400 Dollar angeboten. Organisierte Verkäufer hatten sich offenbar monatelang vorbereitet und in Hotels in der Nähe zusammengerottet. Für zusätzlichen Ärger bei den Besuchern sorgte, dass manche ihre Beute sofort in den sozialen Medien anpriesen.
Die Pokémon-Weltmeisterschaften sind ein weiteres Beispiel dafür, wie sich das Hobby zu einer reinen Profitjagd entwickelt hat. Kürzlich verteilte McDonald’s Japan zunächst Spielzeuge und später Pokémon-Karten in Happy Meals. Doch Scalper machten die Aktion zum Albtraum, verschwendeten Lebensmittel und schlossen Sammler aus.
Jüngere Fans haben es zunehmend schwer, Pokémon-Karten und andere Artikel zu bekommen. Ob es nun um Pokémon-TCG-Sets oder limitierte Editionen geht – oft sind sie sofort ausverkauft. Die einzige Möglichkeit bleibt dann, auf Marktplätzen wie eBay überteuerte Preise zu zahlen.












