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Test Bose QuietComfort 45 - Bewährte Kopfhörer sind noch besser geworden

Ausgewogene Produktpflege. Die Bose QuietComfort-Kopfhörer stehen für einen ausgewogenen Klang und vor allem für eine hervorragende Geräuschunterdrückung. Beim QC 45 betreibt Bose viel Feintunig, versäumt es jedoch eine wichtige Baustelle in Angriff zu nehmen.

Die Bose QuietComfort-Kopfhörer sind schon eine kleine Legende und erfreuen sich großer Beliebtheit. Der QC 45 ist der Nachfolger des QC 35 II und will mit längeren Laufzeiten, verbessertem ANC sowie modernerer Konnektivität punkten. 

Der Bose-Kopfhörer besitzt eine UVP von rund 350 Euro, ist aber in der Regel deutlich günstiger zu haben. 

Spezifikationen

Trageweise Over-Ear
Konnektivität Bluetooth 5.1, Klinke (2,5 mm)
Reichweite bis zu 9 m
Lautsprecher dynamische Treiber
Audio-Codecs SBC, AAC
Akkuleistung bis zu 24 h
Ladeanschluss USB-C
kabelloses Laden wird nicht unterstützt
Gewicht 240 g
Firmware-Version 2.0.4-3475
Lieferumfang Kopfhörer, USB-Kabel (Typ-A zu Typ-C), Klinkenkabel (2,5 mm auf 3,5 mm), Transporttasche, Kurzanleitung
Preis (UVP) 350,- EUR

Gehäuse und Ergonomie - QC 45 mit hohem Tragekomfort

Der Bose QuietComfort 45 ist seinem Vorgänger sehr ähnlich und lediglich in der Linienführung etwas weicher geworden. Der Kopfhörer überzeugt mit sehr weichen Kunstlederohrpolstern und einem sanften Anpressdruck, weshalb auch längeres Tragen kein Problem ist. Es ist lediglich auf Dauer etwas warm für die Ohren. Der Überkopfbügel ist mechanisch verstellbar und hinterlässt einen sehr stabilen Eindruck. Zusammengefaltet kann der QC 45 zudem platzsparend für unterwegs verstaut werden. 

Wie schon beim QC 35 II werden Eingaben am Kopfhörer über physische Tasten bewerkstelligt, Sensorflächen sind keine vorhanden. Die Bedienung ist schlicht und funktional gehalten. Auch auf Sensoren zur Trageerkennung wird verzichtet. 

Die Bose QC 45 sind in Schwarz oder Weiß erhältlich. 

Ausstattung und Bedienung - Bose-Kopfhörer mit wenigen Einstellungsmöglichkeiten

Die erstmalige Verbindung erfolgt über den normalen Pairing-Prozess des zu koppelnden Gerätes. Die Bose QuietComfort 45 unterstützen Googles Fast Pair, sodass sie von entsprechend kompatiblen Smartphones oder Tablets direkt erkannt werden.

Im App Store sowie im Play Store steht zudem die App Bose Music kostenlos zur Verfügung, welche jedoch selbst gekoppelte Kopfhörer erst nach einem weiteren Pairing-Vorgang innerhalb der App erkennt. Im Anschluss können dort eigene Equalizer definiert oder voreingestellte genutzt werden. Ebenso können die mit dem QC 45 verbundenen Geräte verwaltet sowie Firmware-Updates eingespielt werden. 

Positiv ist, dass die Bose-Kopfhörer vollwertige Dual-Konnektivität erlauben. So können beispielsweise ein Computer und ein Smartphone gleichzeitig mit dem Kopfhörer verbunden sein und dieser schaltet bei eingehenden Anrufen automatisch auf das andere Gerät um. 

Etwas störend ist, dass der QC 45 nur zwei akustische Modi unterstützt. Der Nutzer muss sich zwischen der vollen aktiven Geräuschunterdrückung (Leise-Modus) und dem Wahrnehmbar-Modus entscheiden. Bei letzterem werden die Außengeräusche über die Mikrofone ans Ohr transportiert, um die eigene Umwelt besser wahrnehmen zu können. Dies funktioniert im Test auch vergleichsweise natürlich. Leider ist jedoch kein Modus mit deaktivierter Geräuschunterdrückung vorhanden, um beispielsweise in ruhigen Umgebungen einfach nur den guten Klang genießen zu können. 

Der QuietComfort 45 kann auch über den Klinkenanschluss (2,5 mm) genutzt werden, ein passendes Kabel (2,5 zu 3,5 mm Klinke) ist im Lieferumfang enthalten. Die aktive Geräuschunterdrückung steht im kabelgebundenen Modus zur Verfügung, sofern die Akkus nicht leer sind. 

Sound - QuietComfort 45 mit ausgewogenem Klang

Pink-Noise-Messung: Bose QuietComfort 45
Pink-Noise-Messung: neutraler Equalizer im Leise-Modus

Viele technische Details zu den Treibern der Kopfhörer offenbart Bose leider nicht, sondern spricht lediglich von Optimierungen gegenüber dem Vorgänger. Der Klang der QC 45 präsentiert sich in dem voreingestellten Setting ziemlich neutral und ausgewogen und selbst mit dem Equalizer Bassverstärker halten sich die Treiber dezent zurück. Der Klang ist dennoch richtig gut und schafft es feine Hochtöne noch exakt darzustellen und tiefe Bässe abzubilden, jedoch fehlt es bei Letzteren an Kraft. Der QuietComfort 45 wirkt eher wie ein hochklassiger Künstler auf einer Kleinbühne und lässt es ein wenig an Breite und Charakter vermissen. Schade ist zudem, dass hochauflösende Bluetooth-Codecs wie aptX und Co. nicht unterstützt werden.

Bei der Geräuschunterdrückung ist der Bose QuietComfort 45 jedoch eine Klasse für sich und es gelingt dem ANC-Kopfhörer selbst in sehr lauten Umgebungen Ruhezonen zu generieren, egal ob im Zug, Büro oder im Flugzeug. In stillen Bereichen ist das charakteristische Rauschen des ANC jedoch recht gut zu hören, was vor allem bei der Medienwiedergabe manchmal stören kann.

Die QC 45 lassen sich auch als Headset verwenden. Dies gelingt diesen zwar besser als noch dem Vorgänger, doch die Mikrofone transportieren die Stimme nur sehr beengt und hohl. Als Gelegenheitslösung ist das sicherlich in Ordnung, ein Ersatz für professionelles Kommunikationswerkzeug jedoch nicht.

Fazit - Starke ANC-Kopfhörer dezent verbessert

Im Test: Bose QuietComfort 45. Testgerät zur Verfügung gestellt von Bose Deutschland.
Im Test: Bose QuietComfort 45. Testgerät zur Verfügung gestellt von Bose Deutschland.

Mit den QuietComfort 45 offeriert Bose einen starken Bluetooth-Kopfhörer, welcher über eine ausgezeichnete aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und sehr lange Akkulaufzeiten verfügt. Der Hersteller spricht von bis zu 24 Stunden, welche bei uns im Test (23 Stunden und 14 Minuten bei angepasster Lautstärke von 65 dB) auch nahezu erreicht werden.

Bose verpasst den QuietComfort 45 ein paar zeitgemäße Upgrades, ohne das Grundgerüst der Kopfhörer jedoch grundlegend zu verändern.

Die fehlenden Sensoren gegenüber der Konkurrenz müssen nicht unbedingt negativ sein, wer diese vermisst, sollte sich eventuell die Headphones 700 genauer anschauen. Ansonsten bringt Bose die Schnittstellen mit Bluetooth 5.1 und USB-C auf ein aktuelles Niveau, ohne den Charakter der Vorgänger anzutasten. Leider zählt dazu auch der Verzicht auf High-Res-Audio-Codecs. 

Wer bereit ist, Kompromisse bei der Geräuschunterdrückung einzugehen, um einen noch besseren Klang zu erhalten, sollte einen Blick auf die Sennheiser Momentum 3 oder die Bowers & Wilkins PX7 werfen. 

Preis und Verfügbarkeit

Die Bose QuietComfort 45 sind sogar im herstellereigenen Shop bereits unter 300 Euro erhältlich. Noch günstiger werden diese bei Online-Händlern wie Amazon und Cyberport angeboten.

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Autor: Daniel Schmidt, 26.04.2022 (Update: 26.04.2022)