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Test Oukitel BT20 Smartwatch - Großes Display im Outdoor-Look

Uhren-SUV. Oukitel verspricht bei der BT20 viele Funktionen zum kleinen Preis. Großes OLED-Panel, lange Akkulaufzeit und sogar Blutdruckmessung soll die Smartwatch beherrschen - für weit unter 100 Euro. Was sie wirklich kann und welche Versprechen gebrochen werden, klärt unser Test.

Oukitel ist im deutschen Sprachraum eher ein Unbekannter - gerade im Smartwatch-Bereich. Das Unternehmen hat sich vor allem auf Powerbanks und größere Energiespeicher spezialisiert, bietet aber auch Smartphones und Tablets an. Außer dem Testgerät, der BT20, gibt es noch weitere Modelle im Portfolio des Herstellers.

Der Fokus soll bei der BT20 auf der Widerstandsfähigkeit und einem guten Preis-Leistungsverhältnis liegen. Die Smartwatch gibt es nur in einer Größe und zwei Farbvarianten, dabei geht es aber nur um Akzente. Unser Testgerät trägt einen blauen Zierring. Eine LTE-Version der Smartwatch gibt es nicht. Das ist bei einer UVP von 60 Euro aber auch nicht anders zu erwarten.

Oukitel BT20
Hauptspeicher
16 MB 
, DDR4
Bildschirm
1.96 Zoll, 410 x 502 Pixel 331 PPI, capacitive, AMOLED, spiegelnd: ja
Anschlüsse
Sensoren: Accelerometer, heart rate, SpO2
Netzwerk
Bluetooth 5.2
Akku
350 mAh Lithium-Ion, Akkulaufzeit (laut Hersteller): 240 h
Sonstiges
Lautsprecher: mono, Tastatur: OnScreen, Charging-Cradle, V1.02 48F1, 12 Monate Garantie, ATM5, IP69K, MIL-STD-810H, Lüfterlos, Ruggedized, Wasserdicht
Gewicht
52 g, Netzteil: 12 g
Preis
60 Euro

 

Gehäuse und Ausstattung – Oukitel BT20 mit IP69K-Zertifizierung

Das Gehäuse der Oukitel BT20 wirkt martialisch. Dieser Charakter wird durch sichtbare Schraubenköpfe auf der Oberseite und eine bewusst eckige Formgebung verstärkt. Der Großteil des Gehäuses besteht aus Kunststoff - das ist in dieser Preisklasse auch nicht anders zu erwarten. Die Abdeckung an der Oberseite ist aus Metall, der Hersteller verrät aber keine Details. Das 1,96 Zoll große Display soll von Corning Gorilla-Glas abgedeckt sein, die Version verrät Oukitel leider nicht.

Zwischen dem Gehäuse und dem Rahmen auf der Oberseite gibt es eine farbige Zwischenschicht. Nur dieses Element besteht entweder aus blauem oder orangenem Kunststoff - darauf beschränkt sich die Farbauswahl. Der Metallrahmen trägt auf vier Seiten das Oukitel-Logo, außerdem ist dort eine Beschriftung für die Tasten eingeprägt.

Die beiden Tasten sitzen auf der rechten Seite des Gehäuses. Sie bieten einen guten Druckpunkt, haben aber etwas Spiel. Zwischen den Knöpfen sitzt ein Mikrofon. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Lautsprecher untergebracht. 

Ab Werk ist ein Kautschuk-Band verbaut. Es hat am Bandanschluss eine Breite von 22 Millimetern. Dank kleiner Hebel an den Federstangen kann das Originalband werkzeuglos gewechselt werden. Eine Besonderheit in dieser Preisklasse ist die IP69K-Zertifizierung. Damit soll die Smartwatch sogar Hochdruckreinigern und heißem Wasser trotzen. Oukitel gibt außerdem eine Wasserdichtigkeit von 5 ATM an. Zudem soll die BT20 nach militärischen Standards zertifiziert sein. Welche Bereiche des umfangreichen Anforderungskatalogs die Smartwatch abdeckt, gibt der Hersteller nicht an.

Mit Band messen wir ein Gewicht von 52 Gramm - damit erreichen wir genau die Werksangabe. Ohne Band bringt die BT20 33 Gramm auf die Waage. 

Einrichtung und Bedienung - Oukitel mit reduzierter App

Für die Einrichtung und Bedienung der Oukitel BT20 wird die FitCloudPro-App benötigt. Die Software gibt es für Android- und iOS-Smartphones. Nach der Installation muss mit der App ein QR-Code auf der Smartwatch gescannt werden. Im Anschluss sind die Geräte gekoppelt und es müssen lediglich noch einige Rechte erteilt werden, etwa für das Senden von Benachrichtigungen.

Die App ist sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt drei Bereiche: Home, Device und Meins. Unter Home werden prominent die Aktivitäten des Tages dargestellt. Außerdem die Punkte Schlaf, Herzfrequenz, Blutdruck und Blutsauerstoffsättigung.

Unter Device können Einstellungen der Smartwatch geändert werden, etwa welche App Benachrichtigungen an die BT20 senden darf. Aber auch die Häufigkeit der Gesundheitsmessungen kann hier eingestellt werden. Außerdem ist an dieser Stelle der Store für Zifferblätter einsortiert. Es gibt eine große Auswahl an kostenlosen Watchfaces.

Ein Großteil der Einstellungen ist aber nur auf der Smartwatch selbst möglich, etwa die Einstellung der Displayhelligkeit, das Always-on-Display oder die Belegung der Tasten. Dafür kann der erste Wecker etwa nur über die App, nicht aber über die Smartwatch gestellt werden.

Im Bereich Meins können die Einheiten und die Aktivitätsziele angepasst werden. Außerdem ist an dieser Stelle eine Verknüpfung mit Google Health Connect möglich. Einen App-Store gibt es für die BT20 nicht.

Die Oukitel BT20 wird über den 1,96 Zoll großen Touchscreen und zwei Tasten bedient. Ein Wischen von oben nach unten öffnet das Kurzmenü. Dort wird die Mediensteuerung angezeigt und dort kann die Helligkeit manuell eingestellt werden. Außerdem gibt es einen Schnellzugriff auf den Nicht-Stören- und den Energiesparmodus.

Ein Wischen von links nach rechts blendet eine Seitenleiste mit den zuletzt verwendeten Apps und Menüs ein. Außerdem gibt es Infos zum Wetter und einen Schnellzugriff auf die Telefonfunktion. Wischen von unten nach oben öffnet die Nachrichtenübersicht. Dort werden alle Nachrichten chronologisch angezeigt. Wischen von rechts nach links führt durch die Kacheln.

Dabei gibt es Kacheln für die tägliche Aktivität, die Herzfrequenz, den Schlaf, das Wetter und die Mediensteuerung. Weitere Kacheln für Trainings können hinzugefügt werden. Inhalte und Reihenfolge der bestehenden Kacheln lassen sich ausschließlich auf der Uhr selbst ändern.

Die obere Taste öffnet die App-Übersicht - die kann in verschiedenen Stilen dargestellt werden. Außerdem führt ein Druck auf diese Taste aus jedem Menü zurück auf das Watchface. Die untere Taste ist ab Werk nicht belegt, obwohl sie mit Sport beschriftet ist. Sie kann mit jeder beliebigen App der Smartwatch belegt werden. 

Telefonie und Benachrichtigungen - BT20 ohne Antwortmöglichkeiten

Die Oukitel BT20 hat keine eigenständige Mobilfunkverbindung. Daher muss für den Empfang von Nachrichten und Telefonaten immer ein gekoppeltes Smartphone in Bluetoothreichweite sein. Anrufe können über die Smartwatch angenommen und geführt werden. Die Qualität der Übertragung geht in Ordnung. Der verbaute Lautsprecher wird laut genug. Auch die Stimme des Trägers wird störungsfrei übermittelt.

Über die Smartwatch gibt es keinen Zugriff auf die Kontakte des gekoppelten Smartphones. Kontakte müssen manuell über die FitCloudPro-App hinzugefügt werden. Das Starten von Anrufen ist über ein Tastenfeld möglich. Außerdem bietet die Smartwatch zugriff auf die Anruflisten.

Benachrichtigungen werden im Test nicht immer zuverlässig angezeigt. Dabei ist der Empfang stark vom Programm abhängig. WhatsApp- und Instagram-Nachrichten kommen vollzählig und zuverlässig auf der Smartwatch an. Viele andere Programme müssen aber in einem Untermenü der FitCloudPro-App herausgesucht werden. Dabei werden auch nicht alle Programme aufgelistet. Mails über GMail verweigert die BT20 im Test konsequent.

Emojis und Bilder kann die Smartwatch nicht darstellen. Antworten sind in keiner Weise möglich - nicht einmal vorgefertigte Kurzantworten sind vorgesehen.

Sprach-Assistent - BT20 als Mikrofon für das Smartphone

In der App-Übersicht der BT20 ist ein Sprach-Assistent aufgeführt. Wird das Symbol erstmals gedrückt, öffnet sich ein Pop-Up auf dem Smartphone. Dort kann ausgewählt werden, ob Google Assistant oder Amazon Alexa für die Funktion hinterlegt werden soll - sofern beide Anwendungen auf dem Smartphone installiert sind.

Wird die Funktion auf der Smartwatch erneut ausgewählt, startet die App bzw. die Eingabemaske auf dem Smartphone. Für die Spracheingabe wird das Mikrofon der Smartwatch genutzt. Ebenso wird die Antwort des Assistenten über den Lautsprecher der BT20 ausgegeben. Die Darstellung auf dem Bildschirm erfolgt jedoch ausschließlich auf dem Smartphone.

Die Funktion ist nicht besonders zuverlässig. Teilweise startet der Assistent auf dem Smartphone nicht oder die Frage wird erst nach mehrmaliger Wiederholung erkannt. Die Nutzung macht somit zum Testzeitpunkt keinen Spaß.

Gesundheit und Fitness - Keine Stressmessung an der BT20

Die Oukitel BT20 unterscheidet sich bei der Gesundheitsmessung von vielen anderen Smartwatches und Fitnesstrackern. Sie bietet etwa keine Stressmessung, auch die Körpertemperatur wird nicht gemessen. Dafür soll die BT20 Blutdruckmessungen beherrschen. Möglich ist außerdem eine durchgängige Messung von Herzfrequenz und Blutsauerstoffsättigung. Ferner kann die BT20 beim längeren Sitzen ans Aufstehen erinnern oder nach festen Zeitplänen ans Trinken.

Die Smartwatch kann über Google Health Connect mit Google Fit und anderen kompatiblen Diensten verbunden werden.

Aktivitätsziele - Oukitel zeigt die Kreise nur auf der Smartwatch

Auch die BT20 von Oukitel bietet die bekannten Kreise für die Darstellung der täglichen Fitnessziele. Die Kreise stehen für die Schrittzahl, zurückgelegte Entfernung und verbrannte Kalorien. Diese Darstellung ist aber nur auf der Smartwatch selbst möglich, nicht in der App. Die Ziele können in der App eingestellt werden. Sie werden auch bei der Einrichtung abgefragt, die Eingaben im Test aber nicht übernommen.

Die Schritte werden auf einer Zeitleiste für einen Tag visualisiert. Außerdem können sie für eine Woche oder einen Monat dargestellt werden. Etagen oder Höhenmeter stellt die Software nicht dar. Auch eine Stressmessung oder ein Energiemonitor fehlen. VO2max muss als Trainingsprogramm eigens heruntergeladen und gestartet werden.

 

Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung

Um die Messwerte der Oukitel BT20 besser einschätzen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten. Für die Pulsmessung haben wir die Smartwatch zusammen mit einem Polar H10-Brustgurt auf eine Radtour genommen. Beim Ruhepuls liegen die Werte der Geräte eng beieinander, die Abweichung liegt bei zwei Schlägen pro Minuten bzw. bei 3,13 Prozent.

Anders sieht es beim Leistungspuls aus. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung der BT20 gegenüber dem Brustgurt bei 20,89 Prozent. Die Messwerte der Smartwatch liegen dabei jeweils deutlich unterhalb der Messwerte des Polar-Geräts. 

Besser sieht es bei der Messung der Blutsauerstoffwerte aus. Dabei dient ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung bei 0,01 Prozent.

Eine Besonderheit der BT20 ist die Messung des Blutdrucks. Diese Messung ist bei Smartwatches selten, erst recht in dieser Preisklasse. Anders als die Huawei Watch D hat die Oukitel BT20 aber kein aufblasbares Armband und anders als die Samsung Galaxy Watch6 muss die BT20 nicht kalibriert werden.

Als Referenzgerät dient in unserem Test ein Braun ExacFit 5 Connect. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung beim systolischen Wert bei 19,21 Prozent, beim diastolischen Wert sind es 17,98 Prozent. Die Werte der Smartwatch liegen bei allen Messungen unterhalb des Blutdruckmessgeräts.

Die Werte für die Pulsmessung unter Last und für die Blutdruckmessung weichen erheblich ab und sind daher für Training und ernsthafte Gesundheitsüberwachung nicht brauchbar. Über Probleme mit günstigen Geräten bei der Blutdruck- und Blutzuckermessung gibt es von Notebookcheck hier mehr Inhalte.

Pulsmessung mit dem Polar H10-Brustgurt
Pulsmessung mit dem Polar H10-Brustgurt
Pulsmessung mit der Oukitel BT20 Smartwatch
Pulsmessung mit der Oukitel BT20 Smartwatch

Schlaf-Tracking - BT20 mit wenigen Schlaf-Details

Das Schlaftracking der Oukitel BT20 ist übersichtlich. Die Smartwatch unterscheidet zwischen leichtem und tiefem Schlaf, REM-Schlaf wird nicht erkannt. Dafür werden Wachphasen akkurat wiedergegeben. Die Schlafphasen werden auf einem Zeitstrahl dargestellt.

Außerdem gibt die Software Zeiten für die jeweiligen Phasen und den Gesamtschlaf an. Zudem können die Daten für eine Woche oder einen Monat ausgegeben werden. Einen smarten Wecker bietet die BT20 nicht.

Trainingsaufzeichnung - Viele Werte nur beim Joggen mit der BT20

Laut Hersteller kann die Oukitel BT20 über 100 Sportarten tracken. Ab Werk sind jedoch lediglich acht Sportarten auf der Smartwatch wählbar. Weitere Trainings müssen erst über die FitCloudPro-App heruntergeladen werden.

Während des Trainings wird vor allem die Trainingszeit groß angezeigt, andere Werte wie etwa der Puls sind deutlich kleiner. Beim Puls gibt es zudem keine Einordnung in Zonen. Die Zonen werden erst nach dem Training in der App angezeigt. Die Auflistung der Trainings ist dabei gut versteckt.

Werden die Aufzeichnungen gefunden, informiert die Software beim Joggen etwa auch über die Schrittlänge, die Schrittfrequenz und das Tempo. Beim Joggen kann die Smartwatch auch die Strecke aufzeichnen, zumindest die Distanz. Eine Darstellung auf einer Karte fehlt. Beim Radfahren gibt es viel weniger Daten, die Smartwatch informiert lediglich über die Zeit und den durchschnittlichen Puls.

Auf der Smartwatch selbst können die absolvierten Trainings leichter gefunden werden. Dort werden aber weniger Daten aufgelistet. Bei Gymnastik haben wir immer mal wieder Fehleingaben über die Tasten im Test. Eine automatische Trainingsaufzeichnung bietet die BT20 nicht.

Eine Individualisierung der Trainings ist nicht möglich, auch Trainingsziele fehlen. Vorgefertigte Trainings, etwa mit Intervallen, gibt es weder auf der Smartwatch noch in der App.

GPS und Navigation - BT20 ohne eigene Ortung

Die Oukitel BT20 kann keine eigenständige Satellitenverbindung herstellen. Für die Ortung beim Training muss ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe sein. Aber auch dann funktioniert das Tracking nicht bei jeder Sportart - im Test nur beim Joggen. Die Kartendaten können im Anschluss an das Training nicht exportiert werden.

Display - kein Umgebungslichtsensor an der BT20

Subpixeldarstellung
Subpixeldarstellung

Oukitel setzt bei der BT20 auf ein 1,96 Zoll großes AMOLED-Panel. Wir messen eine maximale Helligkeit von 597 cd/m² in der Bildschirmmitte. Damit ist die Smartwatch auch im Sonnenlicht gut ablesbar. Gerade für die Preisklasse ist die maximale Helligkeit richtig gut. Allerdings verzichtet Oukitel auf einen Umgebungslichtsensor.

Die Helligkeit muss manuell in fünf Stufen angepasst werden. Im Test sind wir meistens in der mittleren Stufe unterwegs. Damit ist die Smartwatch im Alltag gut ablesbar. Gut gelöst ist das Always-on-Display. Es gibt zwar nur zwei Modi - digitale oder analoge Uhrzeit - diese funktionieren aber prima. Das AoD hat keine smarte Begrenzung und auch keine Zeitschalt-Funktion. Es wird von Hand an- oder ausgeschaltet. 

Ebenso überzeugend ist die Anhebeerkennung. Sie funktioniert im Test schnell und zuverlässig. Einziges Manko des Displays ist ein Flackern, dass wir bei unseren Messungen feststellen konnten, es hat eine Frequenz von 85 Hz. 

Oukitel BT20Amazfit ActiveAmazfit GTS 4 miniXiaomi Smart Band 7 ProHuawei Watch Fit Special Edition
Response Times
PWM Frequency
85
120
41%
360
324%
118.9
40%
119
40%
Bildschirm
-9%
-6%
-14%
-53%
Helligkeit Bildmitte
597
546
-9%
559
-6%
516
-14%
283
-53%
Schwarzwert *
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
16% / 16%
159% / 159%
13% / 13%
-7% / -7%

* ... kleinere Werte sind besser

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 85 Hz

Das Display flackert mit 85 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 85 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17903 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz.

Performance und Laufzeit - Oukitel mit flüssiger Bedienung

Laut Hersteller arbeitet in der BT20 ein RealTek 8763EWE - VP als SiP, der auf 16 MB RAM zurückgreifen kann. Auf der Smartwatch kann kein Browser installiert werden, daher können wir keine Benchmarkergebnisse liefern.

Im Alltag ist die Leistung des Systems ausreichend für eine flüssige Bedienung. Beim Wischen zwischen den Karten oder beim Scrollen durch das App-Menü gibt es minimale Verzögerungen, die jedoch nicht bei der Bedienung stören.

Über die Größe des verbauten Speichers gibt Oukitel keine Infos heraus. Allerdings kann dieser auch nicht aktiv genutzt werden, außer für Watchfaces und Tracking-Dateien. Musik kann nicht offline gespeichert werden, einen App-Store gibt es nicht.

Das System läuft im Testzeitraum stabil. Einmalig ist die Uhr für etwa 20 Minuten nicht benutzbar. Sie wird in der App als verbunden angezeigt und vibriert bei Benachrichtigungen. Der Bildschirm bleibt jedoch dunkel. Das Drücken der Tasten bleibt ohne Funktion. Nach etwa 20 Minuten funktioniert die Uhr jedoch wieder problemlos.

Akkulaufzeit - BT20 weit weg von der Oukitel-Werksangabe

Oukitel wirbt bei der BT20 mit einer enormen Akkulaufzeit. Bei täglicher Nutzung soll eine Akkuladung für zehn Tage Nutzung reichen, bei starker Beanspruchung sollen es noch sieben Tage sein. Wir haben im Test alle Messungen dauerhaft aktiviert und das digitale Always-on-Display tagsüber genutzt - nachts haben wir es ausgeschaltet. Wenn alle Benachrichtigungen aktiv sind, wir die Uhr auch für kurze Telefonate und Trainings nutzen, dann geht die BT20 nach nicht ganz vier Tagen Nutzung aus. Dabei haben wir sie auf Helligkeitsstufe drei getragen.

Damit ist die Smartwatch weit weg von der Werksangabe, ein Wochenende ohne Ladegerät steht sie aber locker durch. Die Ladezeiten sind leider gemütlich. An einem 12-Watt-Netzteil benötigt die BT20 etwas über zwei Stunden, bis der 350 mAh große Akku vollständig gefüllt ist.

Schade ist, dass der Akkustand in Prozent nicht in der App oder im Kurzmenü der Uhr angezeigt wird. Dafür muss eigens ein Menüpunkt angesteuert werden. Kabelloses QI-Laden unterstützt die BT20 nicht. Der Ladestecker mit zwei Metallpins hält magnetisch an der Unterseite der Smartwatch. Das Ladekabel mit USB-A-Anschluss liegt bei, ein entsprechendes Netzteil allerdings nicht.

Pro

+ großes, helles Display
+ flüssige Performance
+ Always-on-Display

Contra

- keine GNSS-Verbindung
- ungenaue Gesundheitswerte
- keine Antworten auf Benachrichtigungen

Fazit - BT20 ist robust, kann aber wenig

Im Test: Oukitel BT20. Testgerät zur Verfügung gestellt von Oukitel.
Im Test: Oukitel BT20. Testgerät zur Verfügung gestellt von Oukitel.

Die Oukitel BT20 ist eine günstige Smartwatch mit klaren Stärken und Schwächen. Auf der Habenseite steht das helle, große Display. Sie ist gut ablesbar und auch die Bedienung gefällt. Außerdem macht sie nicht nur einen robusten Eindruck, sondern nimmt mit IP-Zertifizierung die Angst vor Staub und Wasser.

Schwach schneidet sie dagegen bei der Messung der Körperwerte wie Puls und Blutdruck ab. Die Messwerte weichen enorm von denen der Referenzgeräte ab und sind für Sport und Gesundheitsüberwachung unbrauchbar. Zudem gibt die BT20 nur beim Joggen viele Daten aus, andere Sportarten werden kaum ausgewertet, eine GPS-Ortung auf einer Karte findet gar nicht statt.

Auch bei den Benachrichtigungen und beim Sprachassistenten ist viel Luft nach oben. Einige Dienste senden zwar zuverlässig Nachrichten an die Smartwatch - Emojis und Bilder fehlen aber - Antworten sind gar nicht möglich. Beim Sprachassistenten dient die Uhr lediglich als Fernbedienung und Mikrofon für den Dienst auf dem Smartphone. Die Akkulaufzeit der BT20 geht in Ordnung. Sie erreicht aber bei weitem nicht die Herstellerangabe und ist gemessen am Funktionsumfang nur durchschnittlich.

Die Oukitel BT20 ist robust und hat ein tolles Display. Der Funktionsumfang ist ausbaufähig. Das macht die BT20 zu einem guten Einsteigermodell.

Preislich ist die BT20 schwer einzusortieren. Sie liegt zwischen einem Xiaomi Smart Band 8 und dem Xiaomi Smart Band 7 Pro - hat aber ein deutlich größeres Display. Die Amazfit Activ hat mehr Funktionen, ist schicker, aber auch deutlich teurer.

Preis und Verfügbarkeit

Die UVP der Oukitel BT20 liegt bei 60 Euro. Zum Testzeitraum wird sie allerdings für 45 Euro verkauft. Sie wird über große Händler wie etwa Amazon gehandelt.

Transparenz

Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

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Autor: Benedikt Winkel,  1.03.2024 (Update:  8.04.2024)