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Test Samsung Galaxy Watch6 44mm LTE Smartwatch - Wird jetzt richtig hell

Dezentes Upgrade. Die Samsung Galaxy Watch6 bietet dank WearOS jede Menge Apps, einen neuen Prozessor und Sensoren aller Art. Außerdem wird ihr OLED-Display doppelt so hell wie das des Vorgängers. Was die Smartwatch auszeichnet und ob es doch etwas zu meckern gibt, das zeigt unser Test.

Samsung liefert eine Neuauflage der Galaxy-Watches - die neuen Modelle heißen Galaxy Watch6. Die Watch6 gibt es in zwei Größen, mit 40 und 44 Millimetern Gehäusedurchmesser. Das kleine Modell gibt es in den Farben Gold und Graphite - das Band ist jeweils dunkelgrau. Die 44-mm Version kommt in Graphite oder Silber jeweils mit hellgrauem Band.

Samsung bietet außerdem eine LTE-Version der Uhr in beiden Größen an. Eine neue Pro-Version gibt es nicht, Samsung verkauft die Galaxy Watch5 Pro weiter und ergänzt um eine Galaxy Watch6 Classic. Samsung bietet eine Vielzahl verschiedener Armbänder im Shop an, zudem gibt es die Armbänder in verschiedenen Größen. Die Test-Uhr ist das 44mm-Modell mit LTE in Silber. Die UVP für dieses Modell liegt bei 399 Euro. Das günstigste Modell ist die Galaxy Watch6 WiFi mit 40 mm, sie hat eine UVP von 319 Euro.

Samsung Galaxy Watch6 44mm
Prozessor
Samsung Exynos W930 2 x 1.4 GHz, ARM Cortex-A55
Grafikkarte
Hauptspeicher
2048 MB 
Bildschirm
1.50 Zoll, 480 x 480 Pixel 453 PPI, capacitive, OLED, spiegelnd: ja, 60 Hz
Massenspeicher
16 GB eMMC Flash, 16 GB 
, 7 GB verfügbar
Anschlüsse
NFC, Helligkeitssensor, Sensoren: Gyroscope, Barometer, Bioelectrical Impedance Analysis Sensor, Accelerometer, Electrical Heart Sensor, Optical Heart Rate Sensor, Temperature
Netzwerk
802.11a/b/g/n (a/b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 5.3, UMTS (Band 1, 2, 4, 5, 8); LTE (Band 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 40, 60), LTE, GPS
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 12 x 44 x 50
Akku
425 mAh Lithium-Ion
Laden
Drahtloses Laden (Wireless Charging), Schnellladen / Quick Charge
Betriebssystem
Google Wear OS 4
Sonstiges
Lautsprecher: Mono, Tastatur: on screen, charging cable, OneUI 5.0, 24 Monate Garantie, GNSS: GPS, Glonass, Galileo, BeiDou; 5 ATM, IP68, Mil-Std-810H, Lüfterlos, Ruggedized, Wasserdicht
Gewicht
59 g, Netzteil: 29 g
Preis
399 Euro

 

Gehäuse und Ausstattung – Galaxy Watch6 mit dünneren Rändern

Das Gehäuse der Samsung Galaxy Watch6 ist aus Aluminium gefertigt. Auch in der silbernen Version ist ein Teil des Gehäuses in schwarz gehalten und bietet einen Kontrast zu den silbernen Außenseiten. Der Bereich zwischen den Metallteilen und dem Bandschluss ist ein ziemlicher Staubfang. Das Display wird von Saphirglas geschützt.

Den Verschluss der Bänder am Gehäuse hat Samsung geändert. Statt eines Hakens an den Federstangen setzt der Hersteller auf eine zentrale Taste zum Wechseln der Bänder. Der Wechsel gelingt nun deutlich leichter. Ab Werk ist ein Sportband aus Kautschuk mit 20 Millimetern Breite verbaut.

Auf der rechten Seite der Smartwatch sitzen zwei Tasten. Sie haben einen klaren Druckpunkt, die obere Taste hat allerdings Spiel. Zwischen den Tasten und am oberen Bandanschluss ist jeweils ein Mikrofon verbaut. Auf der linken Seite sitzt - optisch sehr unauffällig - ein Lautsprecher.

Optisch ähnelt die Galaxy Watch6 dem Vorgänger Galaxy Watch5 sehr, die schon der Galaxy Watch4 sehr ähnlich war. Allerdings sind die Displayränder deutlich schmaler geworden. Die Galaxy Watch6 ist IP68-zertifiziert und erfüllt laut Samsung auch Teile des Militärstandards 810H. Mit dem originalen Sportband bringt die Galaxy Watch6 59 Gramm auf die Waage, ohne Band sind es 34 Gramm.

Einrichtung und Bedienung - Samsung weiterhin mit zwei Apps

Samsung bleibt sich treu und setzt auf mindestens zwei Apps, um die Funktionen der Galaxy Watch6 nutzen zu können. Für die Einrichtung ist die Galaxy Wearable-App notwendig, für alle Fitnessdaten Samsung Health. Ist die Galaxy Wearable-App installiert, wird die Galaxy Watch6 gleich erkannt. Die Smartphone-App lädt im Anschluss ein entsprechendes Plug-in für die Smartwatch herunter.

Die Software schlägt im Anschluss die Verknüpfung mit einem Samsung- und einem Google-Account vor. Durch die Verknüpfung mit dem Samsung-Konto sollen einige Zusatzfunktionen möglich sein, wie das Auffinden der Uhr und das Erstellen von Sicherungen. Dafür muss allerdings Samsung Smart Switch installiert werden. Im Anschluss werden Apps aus dem Google Playstore vorgeschlagen, die auf der Smartwatch installiert werden können.

Gut gemacht sind die Vorstellung von Features in der App und die Tutorials auf der Uhr. Beides erscheint beim ersten Öffnen bzw. direkt nach der Einrichtung. Damit werden alle zentralen Funktionen und Gesten präsentiert.

Die Galaxy-Wearable-App bietet Schnellzugriff auf eine Vielzahl von Zifferblättern. Alle Watchfaces in der App sind kostenfrei. Außerdem können einfach die Anordnung der Apps auf die Uhr, die Inhalte und Reihenfolge der Kacheln und die Schaltflächen aus dem Kurzmenü angepasst werden.

Darüber hinaus bietet die App zugriff auf Einstellungen auf der Uhr. Das Spektrum reicht von der Einstellungen der Benachrichtigungen je nach App, über die Vibrationsstärke, die Helligkeit, das Always-on-Display und die Funktion der Tasten. Dort sind aber auch die Einrichtung des Bezahldienstes Samsung Wallet, die Sturzerkennung, die Verwaltung von eigener Musik und Bildern, die Messung der Sensoren und die eSIM hinterlegt. 

Die meisten dieser Einstellungen und einige andere, wie etwa das Stellen eines Weckers oder einzelne App-Einstellungen sind auch direkt auf der Smartwatch möglich. Zudem kann bei Bedarf über die Uhr der entsprechende Menüpunkt auf dem Smartphone geöffnet werden.

Wir wollten die Galaxy Watch6 im Test mit einem Samsung Galaxy Tab S9 einrichten und koppeln. Das ist aktuell nicht möglich. Die Smartwatch kann ausschließlich mit einem Smartphone, nicht aber mit einem Tablet eingerichtet werden. Wir warten aktuell noch auf eine Rückmeldung von Samsung dazu.

Die Galaxy Watch6 wird sowohl über zwei Tasten am Rahmen, über den 1,5 Zoll großen Touchscreen und über Gesten bedient. Die obere Taste ist an den Seiten rot gefärbt, Samsung nennt sie Home-Taste. Ein einzelner Druck führt immer zurück zum Watchface. Die Taste unterstützt jedoch auch zweimaliges Tippen und langes Drücken. Mit zweimaligem Drücken kann eine beliebige App geöffnet oder eine Funktion verknüpft werden. In den Werkseinstellungen wird die zuletzt verwendete App wieder geöffnet.

Drücken und halten ist dagegen in der Funktion limitiert, darüber können lediglich die Sprachassistenten oder das Ausschalt-Menü ausgewählt werden.  Die untere Taste führt entweder einen Schritt zurück oder öffnet die Übersicht der geöffneten Apps. Mehr Funktionen sind für diese Taste nicht verfügbar, sie unterstützt auch kein mehrmaliges oder langes Drücken.

Die Galaxy Watch6 unterstützt zudem verschiedene Gesten, etwa zum Annehmen oder Ablehnen von Telefonaten und als Schnellzugriff zu den Übungen. Ein Wisch von oben nach unten auf dem Touchscreen öffnet das Kurzmenü. Ein Wisch von unten nach oben führt in die App-Übersicht.

Das Wischen von links nach rechts führt in die Benachrichtigungen, die nach App getrennt aufgelistet werden. Wischen von rechts nach links führt durch die einzelnen Kacheln, ab Werk werden Aktivitätsübersicht, Trainings, Schlaf, Körperzusammensetzung, Wetter, Kalender, Blutdruck und EKG angezeigt. Ein Druck auf die Kachel öffnet jeweils das Untermenü.

Eine klassische Lünette wie die Galaxy Watch6 Classic hat die Galaxy Watch6 nicht. Allerdings gibt es eine digitale Lünette. Streicht ein Finger über den Displayrand kann mit dieser Bewegung durch Menüs gescrollt werden.

Telefonie und Benachrichtigungen - Volle Punktzahl für die Galaxy Watch6

Die Samsung Galaxy Watch6 hat sowohl Lautsprecher als auch Mikrofone und bringt damit die notwendige Hardware für Telefonate mit. Mit der LTE-Version sind bei aktivierter SIM-Karte auch Anrufe ohne gekoppeltes Smartphone möglich.

Über die Telefon-App kann eine Nummer über den Ziffernblock gewählt werden, die Smartwatch bietet aber auch Zugriff auf das gesamte Telefonbuch des gekoppelten Smartphones bzw. auf die gespeicherten Kontakte im Google-Konto. Zudem zeigt die Software eine Anrufliste an.

Galaxy Watch6 überzeugt mit einer guten Telefonqualität. Die Stimme des Gegenübers wird klar und ohne Nebengeräusche wiedergegeben. Allerdings dürfte der Lautsprecher der Smartwatch noch etwas lauter werden. Bei der Gesprächsqualität macht es keinen Unterschied, ob die interne eSIM oder die Verbindung per gekoppeltem Smartphone genutzt wird.

Auch bei den Benachrichtigungen gibt es nichts zu meckern. Die Samsung Smartwatch zeigt alle eingehenden Benachrichtigungen nach App sortiert und zuverlässig an. Auch Emojis und Bilder werden von der Galaxy Watch6 angezeigt. Ebenso umfangreich sind die Antwortmöglichkeiten. Diese sind als vorgefertigte Schnellantworten, Emojis, Spracheingabe oder über eine vollwertige Tastatur möglich. Trotz des kleinen Displays gelingen die Eingaben problemlos.

Dank WearOS verfügt die Galaxy Watch6 auch über eine eigenständige WhatsApp-App. Damit ist es möglich, Sprachnachrichten zu empfangen und zu versenden. Zudem können darüber auch neue Nachrichten verfasst werden, statt nur Antworten zu schreiben.

Die LTE Version hat eine eSIM. Die Einrichtung ist aber klar auf Multi-SIM ausgelegt. Wird eine Multi-SIM passend zur SIM-Karte im gekoppelten Smartphone verwendet, gibt es keine Probleme. Soll in der Smartwatch hingegen eine eigenständige SIM eingerichtet werden, gibt es ständige Fehlermeldungen der App, dass die Einrichtung nicht abgeschlossen werden kann. Trotz der Fehlermeldung ist die Karte im Test aber aktiv und die Smartwatch kann ohne Smartphone-Anbindung telefonieren und Daten empfangen.

Sprach-Assistent - Samsung bietet große Auswahl

Ab Werk setzt die Galaxy Watch6 auf Samsungs eigenen Assistenten, Bixby genannt. Über den Google Play Store können aber auch Google Assistent und Amazon Alexa installiert werden. Alle drei Systeme können parallel aktiviert werden, je nach individuellen Vorlieben.

Für die Aktivierung muss nicht immer eine Taste gedrückt werden, eine Aktivierung per Zuruf ist zumindest mit dem Google Assistent möglich. Die Antworten der Assistenten werden sowohl über das Display als auch über den Lautsprecher ausgegeben.

Samsung Bixby
Samsung Bixby
Google Assistent
Google Assistent
Amazon Alexa
Amazon Alexa

Gesundheit und Fitness - Galaxy Watch6 mit großem Spektrum

Alle gesammelten Fitnessdaten laufen in der App Samsung Health zusammen. Dort ist die Galaxy Watch6 automatisch nach der Einrichtung hinterlegt. Die Software ist in die Bereiche Home, Community, Fitness und Profil untergliedert. Home dient als Dashboard und zeigt alle in der Übersicht die tägliche Aktivität, Trainings, Essen, Schlaf, Puls, Stress, Körperzusammensetzung, Zyklus, konsumierte Wassergläser und Blutsauerstoff an. Die Werte für Essen und Wasser müssen von Hand eingetragen werden. 

Die Kacheln auf dem Bildschirm können gelöscht und in der Reihenfolge verändert werden. Ein Druck auf den jeweiligen Bereich öffnet das entsprechende Untermenü. Eine Synchronisierung mit Google Fit ist mit einem Umweg über Google Health Connect möglich.

Unter Community ist es möglich, die eigenen Trainingsergebnisse mit denen von Freunden zu vergleichen. Unter Fitness bietet Samsung eine Vielzahl an Video-Workouts an. Die Bandbreite reicht von Achtsamkeitsübungen, über Muskelaufbau bis hin zu Ausdauer- und Lauftraining. Die Angebote kommen teilweise von Samsung selbst, aber auch von externen Anbietern wie Blesslife, Keep, 300FIT und anderen.

Unter Profil listet die App gesammelte Abzeichen auf und gibt eine wöchentliche Zusammenfassung der durchschnittlichen Zeit für Aktivität und Schlaf.

Aktivitätsziele - Samsung füllt Herzen

Die Galaxy Watch6 zeigt die täglichen Aktivitätsziele in Kreisen an - oder besser in Herzen. Denn Samsung stellt die täglichen Schritte, die aktive Zeit und die "Aktivitätskalorien" in verschiedenfarbigen Herzen dar. Die Darstellung gibt es sowohl in der Health-App als auch auf der Uhr selbst. Beide informieren zusätzlich über die absolvierte Strecke und den Gesamtverbrauch an Kalorien. Die Aktivitäten können zudem an einem Zahlenstrahl einer Tageszeit zugeordnet werden.

Die Angaben für die absolvierten Schritte können noch intensiver ausgelesen werden. Die App zeigt die Schritte, die absolvierte Strecke, die dabei verbrauchten Kalorien und die erklommenen Etagen an. Außerdem gibt es einen Vergleich der durchschnittlichen Schrittzahl mit allen anderen Nutzern und anderen Nutzern in der eigenen Altersklasse. 

Außerdem zeigen Health-App und Smartwatch das aktuelle Stresslevel und die Stresszustände über den Tag verteilt an. Dabei verzichtet Samsung auf eine Skala, sondern setzt auf ein Farbschema, das von grün, über gelb und orange bis rot reicht. Die Software zeigt für jede Stunde des Tages eine Zusammenfassung. Zur Stressminderung schlägt die Uhr Atemübungen vor. VO2max wird nur nach absolvierten Trainings angezeigt.

Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung - Samsung Exklusiv-Funktionen

Die Galaxy Watch6 kann den Puls, die Blutsauerstoffsättigung, EKG und Blutdruck messen. Allerdings beschränkt Samsung einige Funktionen, denn EKG- und Blutdruckmessung sind nur möglich, wenn die Smartwatch mit einem Samsung-Gerät gekoppelt ist. Anders als bei der Huawei Watch D kann die Galaxy Watch6 den Blutdruck nicht ohne Hilfe messen, sondern sie muss regelmäßig mit einem Blutdruckmessgerät kalibriert werden.

Um die Messwerte der Galaxy Watch6 besser einordnen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten. Bei der Pulsmessung dient ein Polar H10 Brustgurt als Vergleichsgerät. Wir haben die Pulswerte bei einer Fahrradtour gemessen. 

Beim Ruhepuls liegt die Abweichung zwischen den Geräten bei drei Schlägen pro Minute bzw. 5,17 Prozent. Den Leistungspuls haben wir zu drei verschiedenen Zeiten gemessen. Die Abweichung liegt da im Schnitt bei 1,21 Prozent. Die Smartwatch zeigt dabei jeweils höhere Werte an als der Brustgurt.

Bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung dient ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Bei drei Messungen liegt die Abweichung im Schnitt bei 3,06 Prozent. Der Messwert der Uhr schwankt dabei deutlich stärker als der des Referenzgeräts. Der Messwert der Galaxy Watch6 liegt jeweils unterhalb dessen, was das Referenzgerät misst.

Auch die Blutdruckmessung haben wir verglichen, in diesem Fall dient ein Braun ExacFit 5 Connect als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen ergibt sich beim systolischen Wert eine Abweichung von 2,84 Prozent, beim diastolischen Wert liegt die Abweichung bei durchschnittlich 1,21 Prozent.

Insgesamt sind die Ergebnisse der Samsung Smartwatch damit sehr brauchbar für den Einsatz der Gesundheitsüberwachung. Bei der Messung von Puls und Blutsauerstoffsättigung gibt es jedoch Smartwatches, die noch deutlich exakter messen, wie etwa die Huawei Watch D.

Herzfrequenzmessung mit dem Polar H10-Brustgurt
Herzfrequenzmessung mit dem Polar H10-Brustgurt
Herzfrequenzmessung mit der Samsung Galaxy Watch 6
Herzfrequenzmessung mit der Samsung Galaxy Watch 6

Schlaf-Tracking - Nur der smarte Wecker fehlt der Galaxy Watch6

Die Samsung Galaxy Watch6 bietet ein umfassendes Schlaftracking. Die Software gibt eine Gesamtzeit für den Schlaf an, aber auch Zeiten für die einzelnen Schlafphasen. Sie unterscheidet dabei in REM-Schlaf, Leichtschlaf und Tiefschlaf. Auch Wachphasen werden zuverlässig erkannt. Die jeweiligen Phasen werden zusätzlich graphisch auf einem Zeitstrahl dargestellt.

Zusätzlich zeichnet die Smartwatch auf Wunsch die Hauttemperatur beim Schlafen auf. Die Messung des Blutsauerstoffs in der Nacht gelang im Test dagegen nicht. Die Smartphone-App bietet weitere Parameter wie eine Übersicht mit durchgeschlafenen Nächten in einer Woche und eine Zählung von Schlafzyklen.

Außerdem gibt die App Schätzwerte für die physische und die mentale Erholung in Prozent an. Die Gesamtschlaf wird ebenfalls mit Punkten zwischen 0 und 100 bewertet. Die Werte können zudem mit denen der Woche, des Monats und denen des Jahres verglichen werden.

Mit der Software ist es außerdem möglich, Schlafprotokolle anzulegen. Außerdem kann die App - wenn das Smartphone gekoppelt und aktiv bleibt - Schnarchen erkennen. Zudem bietet Samsung ein Schlafcoaching basierend auf den eigenen Schlafwerten. Eine Aufzeichnung der Atmung während des Schlafs - wie es etwa die Huawei Watch 4 Pro bietet - fehlt. Ebenso ein smarter Wecker, der Rücksicht auf die Schlafphasen nimmt.

Trainingsaufzeichnung - Galaxy Watch6 trackt automatisch

Die Trainingsaufzeichnungen der Galaxy Watch6 sind vielfältig, 90 verschiedene Sportarten kann die Smartwatch tracken. Dabei können für jede Sportart Ziele festgelegt werden, etwa Dauer, Kalorienverbrauch oder Sätze. Zudem kann der Trainingsbildschirm, also die Darstellung der Trainingswerte, für einzelne Sportarten angepasst werden. Bei einigen Sportarten - etwa beim Joggen - kann auch ein Zielfenster bei der Pulsfrequenz angegeben werden, etwa zur Verbesserung der Höchstleistung oder für die optimale Fettverbrennung. 

Dank der integrierten Satellitenanbindung kann die Smartwatch Routen aufzeichnen, auch ohne Smartphone-Anbindung. Ebenso können gespeicherte Routen bei Trainings hinterlegt und absolviert werden. Je nach Sportart gibt die Smartwatch unterschiedliche Fitnesswerte an. Beim Gehen etwa die Schritte, die Entfernung und die verbrauchten Kalorien. Zusätzlich liefert die Galaxy Watch6 Statistiken zur Geschwindigkeit und Pulsfrequenz. Die Herzfrequenz wird zudem einzelnen Phasen zugeordnet.

Sehr gut gelöst ist die automatische Trainingserkennung. Die Galaxy Watch6 erkennt Gehen, Laufen und Radfahren zuverlässig und startet auf Wunsch die Datenerfassung. Die Bewegung wird zügig erkannt, es gehen keine Zeiten verloren. Auch Pausen und erneutes Starten nach der Pause erkennt die Smartwatch zügig und zuverlässig. Allerdings werden bei der automatischen Aufzeichnung weniger Daten erhoben als beim manuellen Start eines Trainings.

GPS und Navigation - Samsung Smartwatch mit exakter Ortung

Google Maps läuft problemlos auf der Galaxy Watch6
Google Maps läuft problemlos auf der Galaxy Watch6

Die Samsung Galaxy Watch6 bietet eine eigenständige Satellitenanbindung und arbeitet mit allen gängigen Satellitensystemen. Die Verbindung wird im Test schnell aufgebaut und ist stabil. Um die Genauigkeit des Systems zu prüfen, haben wir die Galaxy Watch6 zusammen mit der Garmin Venu 2 auf eine Radtour genommen.

Die Ergebnisse der Galaxy Watch6 überzeugen. Die Strecke wird genau abgebildet, auch in den Kurven. Auch Navigation im Alltag etwa mit Google Maps funktioniert problemlos - dank integrierter eSIM auch ohne gekoppeltes Smartphone.

Einziges Manko ist eine fehlende Rückwegnavigation, die beherrscht bei Samsung weiterhin nur die Galaxy Watch5 Pro. Absolvierte Routen können als GPX-Dateien exportiert werden - außer bei einer automatischen Aufzeichnung. GPX-Dateien können auch importiert werden.

GNSS-Messung: Seeumrundung
GNSS-Messung: Seeumrundung
GNSS-Messung: Wendepunkt
GNSS-Messung: Wendepunkt
GNSS-Messung: Zusammenfassung
GNSS-Messung: Zusammenfassung

Display - Galaxy Watch6 mit neuer Spitzenhelligkeit

Das Display der Galaxy Watch6 überzeugt. Das 1,5 Zoll große OLED-Panel hat bauartbedingt einen perfekten Schwarzwert und entsprechend tolle Kontraste. Vor allem die maximale Helligkeit ist jedoch beeindruckend. In dieser Disziplin spielt die Galaxy Watch6 gemeinsam mit der Galaxy Watch6 Classic in einer eigenen Liga.

Wir messen einen maximalen Wert von 1897 cd/m² mit aktiviertem Sensor. Das ist mehr als das Doppelte im Vergleich zur Galaxy Watch5. Auch andere Smartwatches wie die Google Pixel Watch oder die Huawei Watch 4 lässt die Galaxy Watch6 in dieser Disziplin weit hinter sich. Mit deaktiviertem Sensor schafft die Samsung Smartwatch immerhin noch 582 Nits.

Bei unseren Messungen haben wir ein konstantes Flackern des Bildschirms mit einer Frequenz von 60 Hz festgestellt.

Die Samsung Galaxy Watch6 ist auch im Sonnenlicht gut ablesbar.
Die Samsung Galaxy Watch6 ist auch im Sonnenlicht gut ablesbar.
Samsung Galaxy Watch6 44mmHuawei Watch 4 ProGoogle Pixel Watch LTESamsung Galaxy Watch6 ClassicSamsung Galaxy Watch5 ProSamsung Galaxy Watch5Mobvoi TicWatch Pro 5
Response Times
PWM Frequency
60
72
20%
60
0%
60
0%
60
0%
108
80%
Bildschirm
-65%
-44%
0%
-57%
-52%
-75%
Helligkeit Bildmitte
1897
660
-65%
1066
-44%
1906
0%
813
-57%
920
-52%
472
-75%
Schwarzwert *
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
-23% / -23%
-44% / -44%
0% / 0%
-29% / -29%
-26% / -26%
3% / 3%

* ... kleinere Werte sind besser

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 60 Hz

Das Display flackert mit 60 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 60 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17903 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz.

Performance und Laufzeit - Neuer Exynos, aber dennoch Ruckler

Samsung setzt in der Galaxy Watch6 auf ein Exynos W930 SiP. Der Chip kommt in den neuen Smartwatches erstmals zum Einsatz. In den Benchmarks wird der Leistungszuwachs gegenüber dem Exynos W920 in der Galaxy Watch5 deutlich. Die neue Generation kann sich gegenüber dem Vorgänger und auch gegenüber der Pixel Watch - ebenfalls mit Exynos-Prozessor - deutlich absetzen.

Die Mobvoi TicWatch Pro 5 mit dem aktuellen Snapdragon W5+ Gen 1 ist in allen Benchmarks aber nochmals besser. Trotz der guten Benchmarkleistungen sind im Alltag immer mal wieder Ruckler in der UI zu sehen. Eingaben werden teilweise leicht verzögert umgesetzt, beim schnellen Wechseln zwischen Kacheln gibt es teils kleine Pausen.

Die Galaxy Wacth6 kann auf 2 GB RAM zurückgreifen. Der Speicher ist 16 GB groß, davon sind etwa 7 GB frei verfügbar. Er kann für Apps, lokale Musik, Bilder und GPS-Tracks genutzt werden. Positiv ist die große App-Auswahl über den Google Play Store. Auch Browser können auf der Uhr installiert werden, selbst die Wiedergabe von YouTube-Videos ist möglich.

Octane V2 - Total Score
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (samsung browser 2.2.0)
3710 Points +44%
Durchschnittliche Samsung Exynos W930
  (2575 - 2587, n=2)
2581 Points 0%
Samsung Galaxy Watch6 44mm
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
2575 Points
Samsung Galaxy Watch5
Samsung Exynos W920, 1536 (Samsung Browser 1.2.)
1990 Points -23%
Google Pixel Watch LTE
Samsung Exynos 9110, 2048 (Odd Browser 1.0.5)
1981 Points -23%
Sunspider - 1.0 Total Score
Google Pixel Watch LTE
Samsung Exynos 9110, 2048 (Odd Browser 1.0.5)
2903 ms * -96%
Samsung Galaxy Watch5
Samsung Exynos W920, 1536 (Samsung Browser 1.2.)
2730 ms * -84%
Samsung Galaxy Watch6 44mm
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
1484 ms *
Durchschnittliche Samsung Exynos W930
  (1444 - 1484, n=2)
1464 ms * +1%
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 2.2.0)
1251.7 ms * +16%
Mozilla Kraken 1.1 - Total
Samsung Galaxy Watch5
Samsung Exynos W920, 1536 (Samsung Browser 1.2.)
20047 ms * -36%
Google Pixel Watch LTE
Samsung Exynos 9110, 2048 (Odd Browser 1.0.5)
19381 ms * -32%
Durchschnittliche Samsung Exynos W930
  (14711 - 15698, n=2)
15205 ms * -3%
Samsung Galaxy Watch6 44mm
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
14711.3 ms *
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (samsung browser 2.2.0)
10917.6 ms * +26%
Speedometer 2.0 - Result
Mobvoi TicWatch Pro 5
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 2.2.0)
11 runs/min +31%
Durchschnittliche Samsung Exynos W930
  (8.4 - 8.7, n=2)
8.55 runs/min +2%
Samsung Galaxy Watch6 44mm
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
8.4 runs/min

* ... kleinere Werte sind besser

Akkulaufzeit - Galaxy Watch6 hält mindestens einen Tag

Die Akkulaufzeit war im vergangenen Jahr einer unserer großen Kritikpunkte an der Galaxy Watch5. Die Akku-Kapazität ist bei der Galaxy Watch6 minimal gewachsen, von 410 auf 425 mAh - in der 44 Millimeter-Version. Werden alle Funktionen der Smartwatch genutzt, inklusive kontinuierlicher Puls- und Blutsauerstoffmessung und mit aktiviertem Always-on-Display, dann schafft die Galaxy Watch6 den Betrieb über 24 Stunden.

Meist bleiben uns nach einem aktiven Tag mit automatischer Trainingserkennung - ohne ausgiebige Trainings und ohne lange Stand-alone-Zeiten - und einer Nacht mit Schlaftracking nach dem Aufstehen etwa 10 Prozent Akkukapazität. Wird die Smartwatch dann während des Frühstücks geladen, hält sie wieder 24 Stunden durch.

Wird das AoD deaktiviert, alle anderen Funktionen bleiben aber aktiv, dann verlängert sich die Laufzeit auf 36 Stunden. Das sind Minimalwerte, unter der Nutzung aller Funktionen. Eine Verlängerung der Laufzeit durch Verzicht auf bestimmte Funktionen ist problemlos möglich.

Die Galaxy Watch6 kann kabellos geladen werden und unterstützt den Qi-Standard. Samsung legt ein entsprechendes Lade-Pad bei, ein Netzteil hingegen fehlt. Eine vollständige Ladung von 0 auf 100 Prozent dauert 90 Minuten.

Pro

+ sehr helles Display
+ großer Funktionsumfang
+ viele stand-alone Funktionen
+ exakte Ortung
+ großes App-Angebot

Contra

- EKG und Blutdruckmessung nur mit Samsung-Smartphones
- Ruckler in der Bedienung

Fazit - Samsung macht nur das Nötigste

Im Test: Samsung Galaxy Watch6. Testgerät zur Verfügung gestellt von Samsung Deutschland.
Im Test: Samsung Galaxy Watch6. Testgerät zur Verfügung gestellt von Samsung Deutschland.

Die Samsung Galaxy Watch6 ist eine sehr gut ausgestattete Smartwatch und lässt wenig Wünsche offen. Gerade in der LTE-Version überzeugt sie mit vielen Funktionen, die ohne Smartphone-Anbindung möglich sind. Bezahlen ist dank NFC und verschiedenen Bezahldiensten kein Problem, außerdem stehen über den Play Store unzählige Apps zur Verfügung, etwa fürs Musikstreaming.

Ebenso umfangreich sind die Sportfunktionen der Uhr. Ob Lauftrainer, geführtes Fitnessprogramm über die Smartphone-App oder automatische Trainingserkennung, da gibt es nichts zu meckern. Auch die GPS-Verbindung ist ohne Fehl und Tadel. Ähnlich problemlos zeigt sich die Smartwatch bei Benachrichtigungen und Telefonaten.

Schade ist jedoch, dass es trotz des neuen Prozessors immer wieder zu Rucklern bei der Bedienung kommt - das sollte im Top-Modell nicht passieren. Zudem könnte Samsung offener zeigen, dass die Smartwatch bzw. die App für den Multi-SIM-Einsatz ausgelegt ist. Zuletzt würde der Galaxy Watch auch ein neues Design gut stehen. Zwar sind die Ränder dünner geworden, dennoch hat sich an der Optik seit der Galaxy Watch4 nichts mehr geändert.

Die Samsung Galaxy Watch6 bietet ein tolles Gesamtpaket, liefert aber wenig Neues gegenüber dem Vorgänger.

Uns stört zudem die Beschränkung einiger Funktionen, denn die Messung von EKG und Blutdruck ist nur in Kombination mit einem Samsung-Smartphone möglich. Dabei läuft die Galaxy Watch6 ja auf dem offenen System WearOS 4, die entsprechende App muss auch auf Samsung-Smartphones nachinstalliert werden.

Die Neuerungen der Galaxy Watch6 gegenüber dem Vorgänger sind gering. Lediglich die maximale Helligkeit des Displays ist ein echter Fortschritt und aktuell ein Alleinstellungsmerkmal. Wer das extrem helle Display nicht benötigt, der kann einen Blick auf die edlere Huawei Watch 4 Pro mit ähnlichem Funktionsumfang werfen. Mehr Akkulaufzeit trotz gleicher App-Auswahl liefert die Mobvoi TicWatch Pro 5 mit zwei Displays.

Preis und Verfügbarkeit

Die UVP der Test-Smartwatch liegt bei 399 Euro. Samsung verkauft die Galaxy Watch6 im eigenen Onlineshop. Doch auch andere Händler wie Amazon oder Notebooksbilliger haben die Smartwatch gelistet.

Transparenz

Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

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Autor: Benedikt Winkel, 17.10.2023 (Update: 17.10.2023)