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Bestes E-Fatbike unter 800 Euro dank starker Offroad-Performance und großer Reichweite - Touroll S2 im Test

Touroll S2 im Test: Bestes E-Fatbike unter 800 Euro dank starker Offroad-Performance und großer Reichweite

Offroad-Budget-King.

Das klappbare Touroll S2 E-Fatbike hinterlässt auch einen enorm guten Eindruck für unter 800 Euro und bietet eine starke Geländetauglichkeit, ordentliche Reichweite, viel Stabilität sowie perfekt abgestimmte Bauteile. Das E-Bike ist ideal für Wald, Strand und Schotter.
Marvin Gollor Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
E-Mobility

Testfazit - Touroll S2 E-Fatbike in Preis-Leistung unschlagbar

Das klappbare Touroll S2 E-Fatbike gefällt in vielerlei Hinsicht sehr gut - die breite Bereifung gibt nicht nur Stabilität, sondern ermöglicht das erobern von Stränden, matschigen Waldpfaden und unebenen Schotterwegen. Das E-Bike ist einfach in der Handhabung, sehr gut abgestimmt, Upgrade-freundlich und bietet eine gute Reichweite, auch wenn die versprochenen 150 km des Herstellers selbst unter Optimalbedingungen wohl nie erreicht werden. Nachteile sind, dass etwa nur vorne eine Federung verbaut wurde und das hohe Gewicht macht die Klappfunktion in manchen Situationen, etwa in öffentllichen Verkehrsmitteln, etwas unpraktischer. Der Motor ist dank seines hohen Peaks nicht schwach, aber auch nicht wirklich stark - starke Anstiege können also viel Eigenarbeit erfordern.

Insgesamt bekommt man zwar eine grundlegende Ausstattung: Scheibenbremsen, 7 Speed Entry-Gangschaltung von Shimano, 250-W-Motor mit 55 Nm, einfacher Schrittfrequenz-Sensor und viele, generische Bauteile, aber alles ist grundsolide, sehr gut abgestimmt und ab Werk eingestellt. Das Display brilliert nicht nur in Farbe, sondern bietet zudem viele Anzeige- und Feintuning-Möglichkeiten. Im Einstiegssegment unter 800 Euro bietet das Modell ein außergewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – auch ohne breites Vergleichsfeld.

Das klappbare Touroll S2 E-Fatbike überzeugt durch seine ausgezeichnete Abgestimmtheit und Performance nicht nur im Offroad-Einsatz - besonders auf matcschigen Wegen, Schotterstraßen und an Stränden bieten die breiten Reifen viel Grip.

Optisch ist das Touroll S2 E-Bike, vor allem durch seinen besonderen Lack, unserer Meinung nach sehr ansprechend und erinnert an ein einfaches Moped. Der Sattel ist zudem auch für längere Touren überraschend angenehm - die einfachen und unter etwas Kraftaufwand rutschenden Lenkergriffe sollte man jedoch selbst festkleben oder austauschen. Das Vorderrad samt Schnellspanner und Schutzblech muss zudem akkurat sitzen, damit keine Schleifgeräusche oder Bremsen-Quitschen auftreten.

Pro

+ Offroad-tauglich
+ klappbar
+ sehr gut abgestimmt und voreingestellt
+ leichter Aufbau
+ solide Reichweite
+ schnelle, kräftige Unterstützung
+ sehr stabiles Fahren & Konstruktion
+ Farbdisplay mit Feintuning-Optionen
+ hohe Modularität
+ sehr gute Preis-Leistung

Contra

- hohes Gewicht und Rollwiderstand
- nur Schrittfrequenzsensor
- 150 km utopisch
- Griffe könnten fester montiert sein
- rudimentäre Anleitung
- Akkuanzeige kann spinnen

Preis und Verfügbarkeit

Das Touroll S2 erhält man schon für 719 Euro bei Geekbuying mit dem Gutscheincode NNNDE04161. Geekbuying verschickt das E-Bike versandkostenfrei aus einem europäischen Lager, sodass keinerlei Import- oder sonstige Zusatzkosten für den Versand nach Deutschland oder in andere EU-Länder anfallen.

Interessant im Blick zu haben sind auch Geekbuyings aktuelle Jubiläums-Angebote mit bis zu 70 Prozent Rabatt. Die Aktion endet am 30.06.2025.

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Touroll S2 E-Bike Klapprad Elektrofahrrad mit 20×4.0 Zoll Fat Tire, 48V 720Wh Akku für Lange Reichweite bis 120KM, 250W 55N.M Motor, 7-Gang-All-Terrain E-bike Herren Damen für MTB,Stadtpendler & Wildn

Touroll bringt mit seinem neuen S2 E-Fatbike das Nachfolger-Modell des S1 auf den Markt. Es handelt sich um ein 7-Speed-Modell im Step-Through-Design, sprich mit vereinfachtem Auf- und Absteigen. Die einzige Farboption ist dunkelblau - unterschiedliche Rahmen- oder Reifengrößen gibt es auch nicht. 

Maßgebliche Verbesserungen zum Vorgänger-Modell gibt es auf dem ersten Blick kaum, es fällt jedoch auf, dass das Drehmoment um 10 % gesunken ist und die Pedale nicht mehr einklappbar sind. Die wichtigste Verbesserung ist augenscheinlich die Reichweite-Steigerung um satte 50 % auf 150 km, wobei schleierhaft erscheint wie solch eine immense Steigerung mit selber Akkukapazität von 720 Wh möglich sein soll - wir testen.

Lieferung und Aufbau - Vormontiertes Touroll S2 mit rudimentärer Anleitung

Das Touroll S2 ist bei der Lieferung bereits größenteils montiert - der Karton ist entsprechend riesig. Verpackt ist das Budget-Rad ebenfalls überaus ordentlich. Die restlichen Montageschritte sind generell einfach und gehen in circa 20 Minuten von der Hand. Allerdings kann es zu kleineren Hürden kommen wie beim Schnellspanner: Wichtig ist hierbei alle Bauteile in der richtigen Reihenfolge und richtig herum gedreht anzubringen, um ein Abfallen des Vorderrads während der Fahrt zu verhindern, allerdings gibt die Anleitung keine genauen Angeben her, sodass man selbst einige Minuten lang überlegen muss. Eingesetzt und festgeschraubt werden müssen danach nur noch Pedale und Vorderrad-Blende samt Vorderlicht - entsprechendes Werkzeug liegt bei.

Keine Beschädigungen am riesigen Karton
Keine Beschädigungen am riesigen Karton
Sehr gut verpackt, aber viel Plastikmüll
Sehr gut verpackt, aber viel Plastikmüll

Die verwendeten Materialien beim Touroll S2 Offroad-Bike fühlen sich keineswegs billig an, die Schweißnähte sind ordentlich, der Lack ist kratzerfrei und insgesamt fühlt sich das Touroll S2 robust genug für jeglichen Offroad-Einsatz an. Alle Kabel sind bereits vorverlegt, die Bremse muss eingebremst werden, die Schaltung funktioniert ab Werk super, benötigt zu anfangs für den Einen oder Anderen jedoch etwas Feingefühl. Die Reifen sind fast komplett luftleer und müssen aufgepumpt werden - optimal sind 2 bar auf befestigten Wegen - für Schotter- und Waldwege sollten es um die 1.5 bar sein und 1 bis 1.2 bar bei richtigem Offroad (Sand, Matsch, stark uneben). Zubehör oder Ersatzteile liegen nicht bei.

Ausstattung und Optik - Klappbares E-Fatbike mit hoher Modularität

Das Touroll B2 ist ein günstiges E-Bike, was sich natürlich auch bei der Ausstattung bemerkbar macht: es kommen mechanische No-Name-Scheibenbremsen zum Einsatz anstatt hydraulische, die jedoch besonders duch den großen Scheiben-Durchmesser von 180 mm und der optimalen Voreinstellung sehr gut bremsen. Ergonomische Lenkergriffe sind nicht verbaut und bei etwas Kraftaufwand bewegen sich diese zu stark, sodass wir sie kurzerhand verklebt haben. Insgesamt finden wir die Farbwahl sehr gelungen und in Kombination mit den weißen Reflektoren kommt ein "eisiges" Feeling im Positivem auf. Lenker und Sattel sind höhenverstellbar.

Überraschend angenehmer Sattel
Überraschend angenehmer Sattel
Lenkergriffe wirken etwas billig und können bei zu viel Kraftaufwand rutschen
Lenkergriffe wirken etwas billig und können bei zu viel Kraftaufwand rutschen
Pedale dürfen nicht vertauscht werden
Pedale dürfen nicht vertauscht werden
Fahrradständer funktioniert tadellos
Fahrradständer funktioniert tadellos

Angetrieben wird das Touroll von einen 250-W-Hinterradnabenmotor mit 55 Nm Drehmoment sowie einem 720 Wh großen Akku. Ein Drehmomentsensor ist nicht vorhanden, stattdessen ein 12-Magnet-Trittfrequenz-Sensor. Der Akku ist mühelos entnehmbar, jedoch auch im verbauten Zustand aufladbar.

Eine Anfahr- bzw. Schiebehilfe mit 6 km/h kann durchs Gedrückthalten der Minus-Taste am Display aktiviert werden. Die 4 Zoll breiten Cheng-Sing-Reifen bieten ordentlich Grip für alle Untergründe sowie enorme Stabilität beim Fahren. Doch kommt lediglich vorne eine Federung (80 mm) zum Einsatz, was für echten und langen Offroad nicht optimal ist - in der Preisklasse aber absolut nachvollziehbar. Nachteillig bei der großen Aufstellfläche der Reifen ist der sehr hohe Rollwiderstand, was deutlich am Akku saugt, wie wir im Verlaufe des Tests noch feststellen werden, insbesondere da man eher wenig Druck in die Reifen eines Fatbikes gibt.

Für enge Kurven ist das Handling erst einmal gewöhungsbedürftig, aber durchaus meisterbar und besser als bei vielen, selbst teureren, Konkurrenten. Die verbaute Shimano 7-Gang-Kettenschaltung "SIS Tourney" ist grundlegend aber solide und perfekt ab Werk eingestellt. Die restliche Ausstattung umfasst weitreichende Kunststoff-Schutzbleche, einen höhenverstellbaren Seitenständer, einen Gepäckträger mit 15-kg-Kapazität und Spanngurt-Ösen, eine Lichtanlage und eine mechanische Klingel. Außerdem gibt es eine Vorrichtung für eine Trinkflaschen-Halterung sowie eine für einen Fahrradkorb, vorne über der Gabel.

Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung
Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung
Schimano 7-Speed-Schalthebel
Schimano 7-Speed-Schalthebel
180er Scheibenbremse vorne und hinten
180er Scheibenbremse vorne und hinten
Fahrradkorb-Halterung
Fahrradkorb-Halterung
Trinkflaschen-Halterung
Trinkflaschen-Halterung
Spanngurt-Öse links und rechts vom Gepäckträger
Spanngurt-Öse links und rechts vom Gepäckträger

Besonders beim Touroll S2 E-Fatbike ist dessen Klappfunktion. Einmal in der Mitte und einmal beim Lenker - die Pedale lassen sich im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht mehr klappen, das Vorderrad mit dem bereits erwähnten Schnellspanner jedoch einfach und schnell entnehmen. Der Sattel kann auch schnell komplett eingefahren werden.

Dadurch ergeben sich recht kompakte Maße, aber durch das hohe Gewicht von über 30 kg ist diese Funktion dennoch bedingt brauchbar für den mobilen Einsatz etwa in der Bahn und auch nicht jeder Kofferraum kann das geklappte Bike komplett fassen - mit unserem Hyundai i10 Kleinwaagen funktioniert das etwa nur nach Umklappen der Rücksitze. Die einzelnen Schritte zum Klappen müssen auch ein paar mal geübt werden, falls man sich in Situationen sieht, wo es schnell vonstatten gehen sollte. Gut ist, dass der Klappmechanismus wirklich robust ist, keinerlei Spiel lässt und durch jeweils einen Dorn doppelt gesichert ist - absolut solide.

Das Einklappen erfordert etwas Übung beim Touroll S2
Das Einklappen erfordert etwas Übung beim Touroll S2
Sehr kompakt
Sehr kompakt
Ausstattung:
Rahmengröße 20 x 17 Zoll
Maße 1,72 x 0,64 x 1,3 m
Klapp-Maße 0,97 x 0,45 x 0,74 m
Lenkerbreite 620 mm
Gewicht 31,2 kg
Reichweite 150 km
Geschwindigkeitsstufen 12 / 15 / 18 / 21 / 25 km/h (Stufe 1-5) + 6 km/h Gehmodus
Federweg 80 mm
Gänge 7 (Hinten), Shimano
Max. Motorleistung 250 W (48 V)
Max. Drehmoment 50 Nm
Akku 15.6 Ah / 720 Wh (48 V)
Ladezeit 6 - 8 Stunden
Bremse Mechanische Scheibenbremse und E-Bremse
Reifen 20 x 4 Zoll
Empfohlene Körpergröße 160 - 195 cm
Zuladung 120 kg

Licht - Touroll S2 ohne Bremslicht

Vorder- und Rücklicht sind sinnvoll platziert, im Schaltkreis integriert und leuchten ausreichend hell - am Display lässt es sich durch langes Drücken der Plus-Taste aktivieren. Ein Fern- oder Bremslicht gibt es nicht.

Akku, Motor und Reichweite - Touroll verspricht 150 km

Der generische 250-W-Motor bietet einen Drehmoment von 55 Nm (60 Nm beim Vorgänger-Modell), hat aber keine Spitzenleistung mit angegeben - von Anfahrgefühl am Berg her schätzen wir beim Touroll S2 jedoch satte ca. 650 W.

Fraglich ist die Angabe zur Reichweite, die im Vergleich zum Vorgänger von 100 auf 150 km angestiegen sein soll, obwohl das Bike-Design in den relevanten Punkten inklusiver der Akkukapazität beibehalten wurde. Der Hersteller macht zur Reichweiten-Ermittlung folgende Angaben: Flache Straßen, keine starken Gegenwinde, 26 °C, konstante 12 km/h (Stufe 1) und 75 kg Last. Da der Autor des Testberichts 105 kg wiegt, wird das mit Optimalbedingungen schon einmal schwer, zumal wir natürlich auch etwa unbefestigtere Wege samt Anstiegen testen wollen.

Vollständig aufgeladen ist der Akku nach 6 bis 8 Stunden - bei uns traf mit 7 Stunden de goldene Mitte zu, bei einer Ladeleistung von 105 bis 110 W. Das Netzteil erhitzt sich dabei kaum. Schade ist, dass wir das 80-Watt-Netzteil des Schwestermodells Touroll B2 nicht verwenden können. Praktisch ist der Aus-Knopf am Akku um einer weiteren Entladung vorzubeugen.

Generischer 250-W-Motor mit ordetnlicher Spitzenleistung
Generischer 250-W-Motor mit ordetnlicher Spitzenleistung
Einfach entnehmbarer 720-Wh-Akku
Einfach entnehmbarer 720-Wh-Akku
Eingebaute 4-Stufen-Akkuanzeige
Eingebaute 4-Stufen-Akkuanzeige

Display und App - Touroll S2 bietet viel Feintuning

Das Offroad-Klapprad setzt auf ein einfaches, aber übersichtliches Farb-Display mit vielen Funktionen. Es gibt fünf Geschwindigkeits-Modi (12, 15, 18, 21, 25 km/h), die mit der Plus- und Minus-Taste durchgewechselt werden können, hinzu kommt eine einfache 5-stufige Batterieanzeige, eine Geschwindikeitsanzeige sowie eine Anzeige für die Gesamtkilometer der Tour. Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit sowie Maximalgeschwindigkeit können angezeigt werden. Eine App gibt es jedoch nicht.

Durch das lange, gleichzeitige Drücken von Plus und Minus öffnet sich ein erweitertes Menü, das viele Einstellmöglichkeiten bietet, etwa wie stark oder mit welcher Verzögerung beschleunigt wird, ein großer Pluspunkt fürs Feintuning. Falls man sich mit dem Klapprad im Ausland befindet, wo eine höhere Geschwindigkeit ohne Kennszeichen und Versicherung erlaubt ist, so kann diese auch leicht angepasst werden.

Display zeigt genügend Parameter
Display zeigt genügend Parameter
Erweitertes Menü mit vielen Feintuning-Optionen
Erweitertes Menü mit vielen Feintuning-Optionen

Unterwegs - E-Fatbike glänzt bei Wald, Trail und Strand

Das Touroll S2 E-Fatbike ist sowohl für die Stadt als auch fürs Land samt weniger befestigten Wegen geeignet. Konzipiert wurde es jedoch für Wald, Trail und Strand. Für letztere Kategorie sollte man etwas weniger Luft verwenden, 1 bis 1,5 bar. Die Vorder-Federung macht eine ganz gute Arbeit in Kombination mit niedrigem Reifendruck, aber vorsichtig sollte man dennoch zu jeder Zeit sein, man kann sich also nicht wirklich "austoben", aber immerhin sind solche Wege sehr gut und relativ komfortabel fahrbar. Untertauchen sollte man dsas E-Bike in tieferen Pfützen jedoch nicht, da nur ein Spitzwasserschutz vorhanden ist und akkute Gefahr besteht, dass der niedrig eingebaute Akku mit untertaucht. 

Der generelle Fahrkomfort ist subjektiv gesehen nicht so hoch wie bei einem größeren Rad. Für Asphalt bevorzugt der Tester ein City- bzw. Trekking-Bike und für echtes Offroad ein Mountainbike, aber besonders auf schlammigen und sehr unebenen Pfaden sowie am Strand glänzt das Touroll Offroad-Bike. Gefallen hat dem Tester das Gefühl auf einem kleinen Moped zu sitzen und dass sich das Fahrgefühl insgesamt "minimalistischer" anfühlte als mit einem großen, sperrigen Rad. Aber bezüglich reinem Komfort punkten andere Rad-Klassen, je nach individuellen Ansprüchen, besser.

Komfortabel ist jedoch das sich zurückhaltende Motorgeräusch und der auch bei wirklich langen Touren sehr angenehme Sattel. Auch das Umschalten der Unterstützung per Plus- und Minus-Taste ist angenehm und einfach.

Teststrecke - Nur ein Drittel der versprochenen Reichweite?

19-km-Teststrecke mit günstigem Touroll S2 Budget-E-Klapprad
19-km-Teststrecke mit günstigem Touroll S2 Budget-E-Klapprad

Wir fuhren die gleiche Teststrecke wie schon mit dem Touroll B2, die zum großen Teil auf der Europaroute EuroVelo 1 in Irland verläuft. Wir hatten 275 Höhenmeter auf 19 km zu erklimmen, dazu kam keinerlei Wind bei recht warmen 18 °C. Wir sind meist auf Stufe 5 gefahren, oft waren wir jedoch schneller als 25 km/h, sodass sich die Unterstützung teils ausschaltete. Das hohe Eigengewicht des Testers von circa 105 kg mindert die Reichweite auch nochmal deutlich.

Bei leichten bis mittleren Anstiegen gibt es keine Probleme, aber bei steilen Anstiegen muss ordentlich im ersten Gang gestrampelt werden, sofern man nicht gleich mit ordentlich Schwung arbeitet. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei knapp 25 km/h, Berg ab erreicht man auch schon einmal 60 km/h und mehr, was das Bike wunderbar meistert, sprich die fetten Reifen schlackern nicht und liegen sehr gut ausbalanciert auf der Straße.

Die ständigen Anstiege, die nicht gut ausgebauten Straßen, das recht hohe Fahrergewicht sowie der hohe Rollwiderstand der extra-breiten Reifen sind kein gutes Rezept für eine lange Reichweite. Dennoch ist das Szenario relativ realistisch für den reinen Offroad-Einsatz. Wir haben 317 Wh ins Akku nachgeladen, sodass rein rechnerisch nach 45 km Schluss gewesen wäre. Fährt man hingegen nur in der Stadt, wiegt rund 25 kg weniger als der Test-Autor und fährt ökonimisch, sowie meist auf Stufe 3, dann sind sicher auch bis zu 75 km drin, aber die Herstellerangabe von 150 km wirkt in jedem praxisnahen Szenario stark überzogen. Sowieso ist die Angabe eher irreführend, da Touroll beim fast baugleichen Vorgänger samt gleicher Akkukapazität 100 km angibt.

Was auf jeden Fall nervt ist die Display-Akkuanzeige, denn bei einem schwereren Anstieg verliert man in Echtzeit (2 bis 3 Sekunden) gerne mal zwei von fünf Ladebalken, die sich nach der Tour aber wieder "erholen" - das hatte erst einmal dazu geführt, dass wir die Testfahrt vorzeitig abbrachen aus Bange, dass der Akku nicht reichen wird. Dieses Phänomen taucht regelmäßig auf, sodass man sich eher an den zurückgelegten Kilometern orientieren sollte. Eventuell betrifft das aber nur unser Testmodell.

Fahrerfahrung - Touroll S2 Budget-E-Bike mit überraschend viel Komfort

Ist man bisher City-Bikes, Trekking-Räder und Mountainbikes gewohnt, fühlt sich das erste Aufsitzen etwas seltsam an - auf so einem kleinen, kompakten E-Bike mit geradem aber recht langem Lenker. Die Kontrolle ist dadurch nicht unbedingt optimal, aber immerhin vermitteln die breiten Reifen enorme Stabilität, wenn auch der Wendekreis dadurch nicht so optimal und einfach gestaltet ist - da kann man gerne ein bisschen üben für "elegantere" Wendemanöver. Das Umschalten der Gänge läuft flüssig, ist aber ausschließlich während der Fahrt möglich.

Der niedrige "Step Through" Einstieg ist nützlich, aber mit über 31 kg Eigengewicht und extra-breiten Reifen ist ein Fahren ohne Unterstützung nicht sehr Spaß-bringend, aber im Notfall für kurze Strecken definitiv machbar. Der Motor ist ziemlich reaktionsschnell, denn es dauert lediglich eine halbe Sekunde bis die Unterstützung da ist, was ein sehr gutes Fahrgefühl erzeugt. Mit einer Körpergröße von 1,83 m findet der Tester ausreichend Platz, allerdings könnten die Pedale etwas größer ausfallen, insbesondere wenn man wie der Tester Schuhgröße 48 trägt. Die Pedale können immerhin einfach durch größere ersetzt werden. Ohnehin ist sehr vieles am Touroll S2 ersetzbar und individualisierbar - ein Pluspunkt.

Suboptimal ist die nicht durchgehende Unterstützung des E-Motors, d.h. dieser schaltet sich abrupt ab, sobald man schneller Fährt als die eingestellte Stufe "erlaubt" und dann wieder erneut hilft, sobald man die Geschwindigkeit der eingestellten Stufe wieder unterschreitet. Besser wäre ein dynamischeres System, abhängig wir stark man trampelt oder immerhin ein gleitenderes Abschalten des Motors - beide Optionen würden sich natürlich im Preis des E-Bikes niederschlagen. Was sich da bewährt hat, ist besonders leichtes Treten (Ghost Pedaling) im 7. Gang, um ja nicht schneller als 25 km/h zu werden, denn bei vollständiger Abschaltung der Unterstützung wird es mit einem schweren Fatbike auf Schotterwegen schon recht mühsam vorwärts zu kommen. Die Übersetzung ist insgesamt aber gelungen - meist fahren wir im höchsten Gäng und wünschten uns manchmal einen 8. 9. und 10., besonders wenn wir schneller als 25 km/h fahren.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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Autor: Marvin Gollor, 13.06.2025 (Update: 18.06.2025)