Huawei Watch Fit 2 im Test: Schlanke Smartwatch von chic bis sportlich

Während das Gehäuse bei der preiswerteren Active Edition aus Polymer besteht, setzt Huawei bei den beiden teureren Varianten auf eine Kombination aus Aluminium und Kunststoff. Die seitlichen Ränder erstrahlen so je nach Farbwahl in Silber, Gold oder Schwarz. Die Materialwahl wirkt sich auf das Gewicht aus, das ohne Armband bei der Active Edition bei 26 g und bei den baugleichen Classic und Elegant Editionen bei 30 g liegt.

Auch beim Material der Armbänder gibt es Unterschiede. Während die Active Edition mit einem sportlichen Silikonarmband in den Farben Midnight Black, Sakura Pink oder Isle Blue ausgestattet ist, legt der Hersteller bei der uns vorliegenden Classic Edition ein Lederarmband in Moon White oder Nebula Gray bei. Die noch teurere Elegant Edition ist hingegen mit einem Milanaise-Armband aus Edelstahl in Silver Frost oder Premium Gold bestückt. Geeignet sind die Armbänder für einen Handgelenkumfang von ca. 130 bzw. 140 bis 210 mm. Auf Wunsch lassen sich Armbänder mit 18 bis 20 mm Breite problemlos tauschen, was noch einfacher geht als beim Vorgängermodell.

Unabhängig von der Ausführung ist die bis 5 ATM wasserdichte Huawei Watch Fit 2 in jedem Fall mit einer Taste an der rechten Geräteseite ausgestattet. Über sie erfolgt das Aufrufen des Menüs sowie das Schließen von Apps. Neben den weiter unten thematisierten Sensoren und der Batterie verbaut Huawei auch ein Mikrofon und einen solide klingenden Lautsprecher für die Bluetooth-Telefonfunktion in der Uhr.

Die Steuerung der Watch Fit 2 erfolgt überwiegend über den berührungsempfindlichen Bildschirm. Zudem steht, wie bereits erwähnt, rechts eine Taste für die Menüsteuerung zur Verfügung. Die Bedienung funktionierte weitestgehend reibungslos, nur gelegentlich reagierte die Uhr nicht auf Eingaben.

Während per Tippen Apps und Co geöffnet werden, lässt sich per Wischer durch das aus vielen kleinen Icons bestehende Menü scrollen. Auf dem Home-Screen sorgen Wischer in die vier verschiedenen Richtungen für das Aufrufen von weiteren Features. So erscheinen z. B. nach links wischend nacheinander Screens zu Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Wetter, Anrufliste, Mondzyklus und Aktivitäten. Die dargestellten Infos lassen sich in den Einstellungen anpassen. Ein Wischer nach oben ruft die Benachrichtigungen auf, ein Wischer nach unten Shortcut-Einstellungen.

Interessant ist zudem, dass die Smartwatch einen 32 GB großen Musikspeicher aufweist. Dieser langt laut Huawei für bis zu 500 Songs. Die Wiedergabe kann entweder über die verbauten Lautsprecher oder ein via Bluetooth verbundenes Audiogerät wie Ohrhörer erfolgen. Als weitere Apps gibt es unter anderem eine Taschenlampen-Funktion, Stoppuhr und Timer, Wecker, Smartphone-Ortung und Kamera-Steuerung (die mit einem iPhone leider nicht funktioniert). 

Wie oben bereits angeklungen ist, ermöglicht die Huawei Watch Fit 2 Telefonie via Bluetooth. Sie verbindet sich also nicht eigenständig mit dem Mobilfunknetz, sondern ist auf ein in Bluetooth-Reichweite befindliches und verbundenes Smartphone angewiesen. Dann ermöglicht sie Gespräche direkt am Handgelenk, was in der Praxis zufriedenstellend hinsichtlich Hörbarkeit auf der einen wie der anderen Seite funktioniert hat.

Auch über eingehende Smartphone-Benachrichtigungen informiert die Smartwatch. In der App lassen sich diese für verschiedene Bereiche (unter iOS sind es Nachrichten, WhatsApp, Facebook, Twitter, Messenger, Gmail, Sonstige) einzeln ein- und ausschalten. Von E-Mails, SMS und Co können so am Handgelenk die ersten Zeilen gelesen werden. Die Übertragung funktionierte im Test auch mit einem iPhone reibungslos, der Gelesen-Status wurde korrekt übertragen. Im Zusammenspiel mit einem Android-Smartphones ist auch die Verwendung von vorgegebenen Schnell-Antworten möglich. NFC gibt es leider nicht.

Prinzipiell lässt sich über die Smartwatch auf Huaweis eigenen Sprachassistenten Celia zugreifen. Dies erfordert allerdings ein Smartphone von Huawei, was für den Test leider nicht vorlag. Generell bietet Celia aber deutlich weniger Möglichkeiten als die nicht unterstützten, aber weiter verbreiteten Dienste Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri.

Die Huawei Watch Fit 2 ist mit Sensoren für die Herzfrequenz und die Blutsauerstoffsättigung (SpO2) bestückt. Die Messung der Werte kann entweder nach Bedarf oder regelmäßig erfolgen, was aber zunächst über die App eingestellt werden muss. Dann ergeben sich die üblichen Diagramme, die den Verlauf der Messwerte über den Tag anzeigen.

Die Huawei Watch Fit 2 bietet die Möglichkeit der Schlafanalyse. Auf der Uhr selbst wird hierbei die Dauer der letzten Nacht angezeigt. Über die Huawei Health App lassen sich detailliertere Informationen (Dauer, Schlafphasen und Beurteilung) einsehen.

Sportliche Aktivitäten kann die Smartwatch mit knapp 100 verschiedenen Workout-Modi tracken. Somit dürften die allermeisten Sportarten abgedeckt sein. Im Menü aufgelistet sind zunächst die beliebtesten. Die Liste lässt sich aber an die eigenen Vorlieben anpassen und um weitere verfügbare Sport-Modi ergänzen.

Je nach Sportart werden unterschiedliche Daten getrackt. Beim Laufen und Gehen sowie Fahrradfahren sind dies z. B. die Strecke und Route, die Dauer, die verbrannten Kalorien, das Tempo pro Kilometer samt Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeit, Schritte und Schrittlänge (natürlich nicht beim Radeln), der Verlauf der Herzfrequenz sowie die Aufteilung auf die verschiedenen Herzfrequenzzonen und die anschließende Erholung nach Beendigung des Workouts. Die nachfolgenden Screenshots zeigen den Sport-Modus "Gehen", zunächst während eines zügigen Spazierganges und dann danach die Auswertung nach Beendigung.

Zusätzlich bietet die Uhr sieben Workout-Modi mit "Personal Trainer" auf dem Display, Laufkurse und Trainingspläne sowie den "Running Ability Index" zur Auswertung der eigenen Lauf-Skills.

Informationen zum verbauten Chip nennt Huawei leider nicht. Viel wichtiger als die technischen Daten ist aber auch, wie gut die Smartwatch im Alltag "performt". Hier gibt es keinen Grund für Kritik. Die Uhr reagiert in der Regel zügig auf Eingaben via Touchscreen und seitlicher Taste. Apps öffnen sich ohne große Verzögerung, sodass eine flüssige Bedienung möglich ist.

Als Betriebssystem ist erstmals in der Watch Fit-Reihe HarmonyOS (Version 2) im Einsatz. Leider mussten wir einige Probleme bei der Lokalisierung im Bezug auf Umlaute und Co feststellen.

Die unverbindliche Preisempfehlung der Huawei Watch Fit 2 in der Classic Edition liegt bei 179 Euro. Sie kann aber unter anderem bei Huawei selbst oder Amazon bereits für rund 150 Euro bestellt werden.

Mit einer UVP von 149 Euro ist die Sport Edition etwas günstiger und kann zu diesem Preis bei Huawei bestellt werden. Im Handel ist sie hingegen aktuell bereits für rund 130 Euro erhältlich (z. B. bei Amazon). Die Elegant Edition liegt laut UVP bei 229 Euro und kann zu diesem Preis unter anderem bei Huawei und Amazon geordert werden.