Test Huawei Watch Buds - Ungewöhnliche Smartwatch mit Klappdisplay und integrierten Kopfhörern
Mit der Watch Buds verfolgt Huawei einen durchaus innovativen Ansatz, indem die Smartwatch herausnehmbare, kabellose Ohrhörer in das Gehäuse integriert. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen mag, könnte den Wearable-Markt revolutionieren – zumindest, wenn es nach den Vorstellungen des chinesischen Herstellers geht.
Die Smartwatch selbst ist mit einem Edelstahlgehäuse inklusive Scharnier und einem 1,43 Zoll großen AMOLED-Display ausgestattet, dass mit einer Pixeldichte von 326 PPI auflöst. Der Klappmechanismus wurde laut Huawei über 100.000-mal getestet. Neben der besonderen Gehäusekonstruktion bietet die Huawei Watch Buds eine EKG-, Herzfrequenz- und SpO2-Messung sowie Schlaftracking.
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Huawei Watch Buds mit Klappdisplay
Das Besondere an der Huawei Watch Buds ist die Integration der True-Wirless-Kopfhörer, was sich auch auf die Haptik der Smartwatch auswirkt. Durch das aufklappbare Display, an dem die In-Ear-Kopfhörer in zwei Vertiefungen an der Unterseite magnetisch angebracht werden, liegt der Schwerpunkt der Uhr ungewöhnlich hoch. Dadurch bewegt sich die Huawei Watch Buds am Handgelenkt ausgeprägter als anderen Smartwatches. Das hohe Gewicht von knapp 67 Gramm tritt hier außerdem negativ in Erscheinung.
Aufgrund der Mechanik gibt das Gehäuse bei Druck etwas nach und wackelt minimal. Der Druckknopf benötigt aber recht viel Kraft, damit sich der Bildschirm öffnet und die Kopfhörer freigibt. Fehlöffnungen sind daher fast ausgeschlossen.
Das 15 Millimeter tiefe Edelstahlgehäuse trägt selbst an großen Handgelenkten stark auf, wirkt aber gut verarbeitet und wertig - mit Ausnahme der Krone. Das knopfartig gerändelte Bedienelement besitzt beim Drehen keinen Widerstand und auch der Druckpunkt könnte straffer ausfallen, wodurch die Krone insgesamt recht billigt wirkt. Um das OLED-Display weist die Huawei Watch Buds noch eine Clous-de-Paris-Lünette auf, die sich im Alltag allerdings als sehr schwer ablesbar herausstellt.
Das mitgelieferte vollnarbige Lederarmband besitzt eine Breite von 22 Millimetern und ist für Handgelenke mit einem Umfang von 140 bis 210 Millimeter geeignet. Das Armband fühlt sich angenehm an, könnte jedoch etwas weicher und weniger steif sein. Beides dürfte sich über die Nutzungsdauer allerdings noch positiv verändern.
Aufgrund des Klappdeckeldesigns ist die Huawei Watch Buds nicht wasserdicht - zumindest nicht offiziell. Wir haben bei Huawei Deutschland angefragt und haben zur Antwort bekommen, dass sowohl die Kopfhörer als auch Uhr selbst den Standard IP54 entsprechen. Sollte Wasser in die aufgeklappt Smartwatch eindringen, soll dies keine Probleme verursachen, ebenso wenig wie Regen oder Schweiß.
Einrichtung und Bedienung - Huawei Smartwatch mit HarmonyOS
Für den Einrichtungsprozess des Wearables und die spätere Bedienung wird die Huawei Health App benötigt, welche über einen QR-Code auf dem Display der Huawei Watch Buds aufgerufen und heruntergeladen werden kann. Endgeräte mit Android können die Anwendung nicht über den hauseigenen App-Store beziehen und müssen manuell aufgespielt werden - dafür muss der Nutzer einer Installation aus unsicheren Quellen zustimmen. Die Kopplung der Smartwatch mit dem Smartphone erfolgt via Bluetooth 5.2 und hat im Test mit einem Galaxy S23 Ultra problemlos funktioniert.
Über die Huawei Health App lassen sich zahlreiche Ziffernblätter einsehen, Firmware-Updates herunterladen und Einstellungen für die Smartwatch vornehmen. Einige Funktionen können jedoch nur über die Smartwatch selbst angepasst werden, was etwas unverständlich ist. Eine Option für das Always-On-Display finden wir in der Health App zum Beispiel nicht.
Die Bedienung erfolgt größtenteils über das kapazitive Touch-Display mittels Wisch-Gesten. Ein Wischbewegung nach links ruft die konfigurierbaren Widgets auf, nach unten gewischt öffnen sich die Einstellungen und nach oben die Benachrichtigungen. Möchte der Nutzer das Menü erreichen, muss er die Krone am linken Gehäuserand einmal drücken. Ein Druck auf das Drehrad führt zudem in den Home Screen zurück. Die Bedienung funktioniert im Alltag zuverlässig, Auch die Prozessorleistung ist ausreichend schnell, um die Wechsel zwischen den verpassten Nachrichten oder Home Screens flüssig darzustellen. Unverständlich ist jedoch die Tatsache, dass ein Drehen der Krone ohne Funktionen belegt worden ist.
Zum Aktivieren des Bildschirms kann eine Handgelenksgeste genutzt werden. Ein Handauflegen-Geste steht ebenfalls zur Verfügung, um das Display in den Stand-By zu versetzen. Wenn der Nutzer das Always-On-Display aktiviert, kann die Huawei-Watch mit einem doppelten Tippen aufgeweckt werden, ansonsten unterstützt die Watch Buds diese Geste nicht.
Telefonie und Benachrichtigungen
Huawei verzichtet bei der Huawei Watch Buds auf einen Lautsprecher und auch auf ein Mikrofon, was angesichts der Preisgestaltung der Smartwatch enttäuschend ist. Eingehende Anrufe werden auf dem Wearable zwar angezeigt und können abgewiesen werden, mehr allerdings nicht. Drittanbieteranrufe, wie von Whatsapp, werden auch angezeigt.
Allerdings bietet die Premium-Smartwatch des chinesischen Herstellers die Möglichkeit – falls die Situation es zulässt – die integrierten Kopfhörer aus dem Inneren der Uhr herauszunehmen und damit ein Telefonat zuführen. Sobald die In-Ears entnommen werden, wird das Gespräch automatisch angenommen. Anrufer aus der Anrufliste können zudem aktiv zurückgerufen werden, insofern eine Verbindung zum Handy erfolgen kann.
Die kleinen True-Wireless-Kopfhörer besitzen eine KI-Rauschunterdrückung und ein verbautes Mikrofon. Eine aktive Geräuschunterdrückung sind damit aber nicht möglich. Wir haben die In-Ears der Watch Buds auch zum Telefonieren verwendet, was aber auch nicht zu den Stärken der Kopfhörer zählt. Bei unseren Anrufen sorgt das Mikrofon jedes Ohrhörers für eine ordentliche Sprachausgabe, unsere Gesprächspartner attestieren den TWS eine saubere Wiedergabe bei ruhiger Umgebung. Eine Reduzierung von Umgebungsgeräuschen erfolgt im Alltag aber weniger gut bis gar nicht. Die Hintergrundakustik ist beim den In-Ears sehr präsent. Neben Straßenlärm und sind insbesondere helle Störgeräusche, wie das Zwitschern der Vögel, gut wahrnehmbar. Wir empfinden die Stimmenwiedergabe etwas blechern und mit Hall versetzt.
Benachrichtigungen zeigt die Huawei Watch Buds im Testeitraum zuverlässig und ohne große Verzögerung an. Allerdings lassen sich beispielsweise bei E-Mails nur der Betreff lesen, was eigentlich keinen wirklichen Mehrwert bietet. Bei Messengern, wie WhatsApp, werden Emojis & Co. korrekt dargestellt und eine Antwort-Funktion mit vordefinierten Texten oder Emojis geboten - eigens kreierte Antworten können aber nicht genutzt werden. Welche Anwendungen auf dem Bildschirm erscheinen dürfen, kann in der Health-App genau eingestellt werden.
Gesundheit und Fitness - Huawei Watch Buds mit Sauerstoffmessung
Gesundheits- und Fitnessfunktionen werden sowohl auf dem 1,43 Zoll großen OLED-Display als auch in der Health-App dargestellt. Mit Hilfe der 6-Achsen-Inertialsensoren (Beschleunigungssensor und Gyroskopsensor) werden die Schritte des Nutzers ermittelt und persönliche Daten, wie die verbrauchten Kalorien, errechnet. Die biometrischen Daten werden mit dem PPG-Verfahren (Photoplethysmographie) optisch mittels Lichtimpuls gemessen. Hierzu gehören eine ganztägige Überwachung der Herzfrequenz, des Stressniveaus und der Saustoffsättigung (SpO2). Die SpO2-Messung ist der Prozentsatz des gesamten Hämoglobinvolumens, der im Blut an Sauerstoff gebunden ist. Die Huawei Watch Buds ist kein Medizinprodukt und der Hersteller betont, dass die Überwachungsdaten und -ergebnisse nur zu Informationszwecken dienen und sind nicht für diagnostische oder medizinische Zwecke geeignet.
Obwohl Huawei für seine Watch Buds eine EKG-Funktion bewirbt, funktioniert die Elektrokardiogramm-Messung im Testzeitraum nicht.
Aktivitätsziele
Die Huawei-Smartwatch informiert den Nutzer über die Herzfrequenz, Anzahl der Schritte, das Stresslevel, Blutsauerstoff sowie verbrannte Kalorien und das Schlafverhalten. Eine Übersicht dieser Werte bietet sowohl die Uhr selbst als auch die Health-App. Mit 80 Sportmodi unterstützt das Wearable eine ganze Reihe sportlicher Aktivitäten, darunter sind durch die fehlende IP-Zertifizierung aber keine Wassersportarten geführt.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Sensoren der Huawei Watch Buds ermöglicht eine permanente Überwachung der Herzaktivität in Echtzeit. Auch das Stresslevel basiert auf der Herzfrequenzvariabilität und wird auf einer Skala von 1 bis 100 angegeben. Zudem kann die SpO2-Messung kontinuierlich gemessen werden. Um die Messwerte der Blutsauerstoffsättigung und Herzfrequenz auf deren Plausibilität zu testen, vergleichen wir die erzeugten Daten mit einen Braun Pulsoximeter 1 und einem Polar H10 Brustgurt als Referenzgerät.
Die Sauerstoffsättigung des Blutes ist ein entscheidender Indikator für die Sauerstoffversorgung und nötig, damit Muskeln ausreichend mit Energie versorgt werden können. In unseren Messungen weicht die Smartwatch maximal zwei Prozentpunkt von unserer medizinisch zertifizierten Referenz ab. Tendenziell überschätzt die Huawei Watch Buds die Sauerstoffsättigung und sollte mit Bedacht zur Kenntnis genommen werden.
Für die Verifikation der Pulsdaten nehmen wir das Wearable mit auf eine Radtour. Leistungsspitzen erkennt der Fitness-Tracker noch recht gut, hier liegen nur zwei Schläge pro Minute zwischen der Huawei Watch Buds und unserer Referenz, allerdings sind die Werte der Smartwatch zu Beginn und am Ende des Trainings recht unterschiedlich – hier messen wir Abweichungen von bis über elf Prozent. In Summe sind es am Ende unserer Messereihe etwa 6 Prozent, die zwischen dem Wearable und dem Polar H10 liegen. Beim Ruhepuls ist die Huawei Watch Buds sehr akkurat – hier können wir keine Abweichung feststellen.
Schlaf-Tracking
Schlafphasen und Wachzeiten erkennt die Huawei-Smartwatch zuverlässig und wirken grundsätzlich plausibel. Unterschieden wird zwischen leichten, tiefen und REM-Schlaf. Auch die Qualität der Schlafatmung wird bestimmt. Die Schlafdaten können, wenn gewünscht, für eine smarte Weckfunktion genutzt werden, optional können zudem Geräusche, wie Stimmen oder Schnarchen, während des Schlafes aufgezeichnet werden.
Eine kompakte Übersicht der Schlafdaten zeigt die Huawei Watch Buds zwar an, genauere Details zu den Schlafphasen liefert aber nur ein Blick in die Health-App.
Trainingsaufzeichnung
Ambitionierte oder gar Leistungssportler sind sicher nicht die Zielgruppe der 2-in-1-Smartwatch, dennoch bietet die Uhr zahlreiche Trainingsmodi. Einige Sportarten sind direkt im Menü aufrufbar, wobei sich die Aktivitätsliste auch individuell anpassen lässt. Je nach gewähltem Workout informiert die Huawei Watch Buds über die wichtigsten Parameter. Während die Herzfrequenz eigentlich immer angezeigt wird, kommen zudem sportartspezifische Kennzahlen hinzu. Beim Rudern wird die Anzahl der Schläge, beim Laufen die Distanz oder Geschwindigkeit ausgegeben.
GPS und Navigation
Die Huawei Watch Buds verfügt über ein GPS-Modul und kann damit eigene GNSS-Verbindungen, unabhängig vom verbundenen Smartphone, aufbauen. Die Satellitenverbindung wird beim Starten eines Trainings im Freien mit einigen Sekunden Verzögerung hergestellt. Im Gebäude schafft es die Huawei Watch Buds jedoch keine Ortung aufzubauen. Bei einer kleinen Rad-Runde mit unserem Vergleichsgerät, der Garmin Venu 2, offenbart die Huawei-Smartwatch gerade in Kurven große Ungenauigkeiten. Die Routenführung der Huawei Watch Buds liegt oftmals neben der eigentlich von uns gewählten Wegstrecke.
Über die Health-App lassen sich Routen exportieren sowie mittels gängiger Dateiformate (gpx, tcx und kml) importieren. Auf der Huawei Watch Buds lässt sich zudem die Huawei-App Petal Maps installieren, allerdings kann ohne das verbundene Endgerät keine Navigation von der Smartwatch direkt gestartet werden.
Display - Huawei Smartwatch mit OLED
Huawei verbaut bei seiner Smartwatch ein 1,43 Zoll großes AMOLED-Panel mit einer Auflösung 466 x 466 Pixeln, was zu einer hohen Pixeldichte von 326 ppi führt. Welches Schutzglas der Hersteller verwendet, wird nicht angegeben.
Bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt das OLED-Display dank der soliden Helligkeit stets ausreichend ablesbar. Unsere Messungen ergeben eine maximale Luminanz von 477 cd/m² bei eingeschaltetem Helligkeitssensor – bei manueller Regelung messen wir 415 cd/m². Wer auf die Always-on-Display-Option in den Einstellungen zurückgreift, muss bei heller Umgebung jedoch mit Einschränkungen bei der Ablesbarkeit rechnen. Ansonsten reguliert der Helligkeitssensor die Leuchtkraft des Displays überzeugend.
Wie bei fast allen Bildschirmen mit OLED-Technologie kommt auch beim Panel der Huawei Watch Buds Pulsweitenmodulation zur Steuerung zum Einsatz. Wir messen hier ein Flackern mit einer Frequenz von 131 Hz.
Huawei Watch Buds | Huawei Watch D | Huawei Watch GT 3 SE | Google Pixel Watch LTE | |
---|---|---|---|---|
Response Times | ||||
PWM Frequency | 131 | |||
Bildschirm | -14% | 6% | 123% | |
Helligkeit Bildmitte | 477 | 410 -14% | 506 6% | 1066 123% |
Schwarzwert * | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -14% /
-14% | 6% /
6% | 123% /
123% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 131 Hz | ||
Das Display flackert mit 131 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 131 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17212 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Performance und Laufzeit - Huawei Watch Buds zeigt Ausdauer
Die Bedienung der Huawei-Smartwatch ist angenehm flüssig. Informationen zum verbauten Chipsatz sowie dem zum Einsatz kommenden Speicher gibt der chinesische Hersteller nicht bekannt. Das Schließen von Anwendungen gelingt ohne lange Verzögerungen wie auch das Scrollen durch Menüs.
Akkulaufzeit
Der integrierte Akku umfasst eine Kapazität von 410 mAh. Laut Hersteller soll die Energieversorgung für eine starke Nutzungszeit von bis zu 3 Tagen unter Verwendung der In-Ear-Kopfhörer sorgen. Wir haben unser Testgerät mit einer dauerhaften Bluetooth-Verbindung, einer kontinuierlichen Puls- und Blutsauerstoffmessung sowie mit der Überwachung der Schlaf- und Atemaktivität betrieben. Entscheidend für das Durchhaltevermögen ist aber die Always-On-Funktion. Mit einer permanenten Darstellung von Displayinhalten reduziert sich die Akkuanzeige um etwa 30 Prozent pro Tag, was angesichts des großen Displays ein guter Wert ist. Wird auf die permanente Displayanzeige verzichtet, kommen wir im Test mit etwa 10 Prozent durch den Tag, was ebenfalls sehr gut ist.
Wer viel auf die integrierten Kopfhöher mit einer Kapazität von 30 mAh zurückgreift, wird einen entsprechend höherer Verbrauch erzielen. Nach etwa zwei Stunden Nutzung und einer einer Restkapazität von etwa 50 Prozent benötigen die beiden In-Ears circa 15 bis 20 Prozent des Akkus der Smartwatch. In den Einstellungen kann allerdings die Smartwatch priorisiert werden, sodass die Kopfhörer nicht mit Strom versorgt werden.
Geladen wird die Huawei-Smartwatch drahtlos über das mitgelieferte Ladepad, somit ist auch ein Aufladen über das gekoppelte Smartphone möglich, wenn Letzteres Reverse-Wirleless-Charging unterstützt. Bei einer kompletten Entleerung des Akkus benötigt die Huawei Watch Buds etwa 1 Stunde und 45 Minuten für den Ladevorgang.
Kopfhörer - Huawei Watch Buds mit Kompromissen
Die integrierten True-Wireless-Kopfhörer der Huawei Watch Buds sind mit einem Eigengewicht von nur etwa 4 Gramm sehr leicht und im Vergleich zu den Huawei FreeBuds 5i deutlich kompakter gebaut. Dadurch werden die Bediengesten nicht an dem achteckigen und zylindrischen Gehäuse selbst unterstützt, sondern mit einer Steuerung in dem Bereich rund um die Ohrmuschel mittels Knochenleitungssensor. Durch ein doppeltes Tippen auf die Ohren kann ein Musiktitel pausiert werden oder ein Anruf beendet werden.
Im Inneren der Kopfhörer sorgen ein Planar-Lautsprecher mit vier Magneten für eine solide Akustik, allerdings sollten hier keine Klangwunder erwartet werden. Gerade die Tiefen sind bei den In-Ears sehr schwach vertreten und auch die Hochtöner brechen stark ein. Audiophile Nutzer werden mit den recht schwachbrüstigen Kopfhörer durch den Fokus im Bereich der Mitten, was insgesamt eine gewisse Langweile versprüht, keinen Spaß haben. In unseren Messungen sind auch die harmonischen Verzerrungen höher als den günstigen FreeBuds SE. Welche Bluetooth-Codecs neben dem obligatorisch unterstützten SBC und AAC via Bluetooth 5.2 zur Nutzung bereit steht, gibt der Hersteller nicht an.
Huawei gibt eine Laufzeit von vier Stunden bei einer Lautstärke von 50 Prozent an, was wir im Test mit einer permanenten Musikwiedergabe auch bestätigen können. Wir kommen auf eine Laufzeit von etwa 3,5 Stunden.
Loudspeakers | |
THD | |
Samsung Galaxy Buds2 Pro (RMS: -3.0 dBFS) | |
Huawei Watch Buds | |
Huawei FreeBuds SE | |
Huawei FreeBuds 5i (RMS: -2.4 dBFS) | |
THD+N | |
Samsung Galaxy Buds2 Pro (RMS: -3.0 dBFS) | |
Huawei Watch Buds | |
Huawei FreeBuds 5i (RMS: -2.4 dBFS) | |
Huawei FreeBuds SE |
* ... kleinere Werte sind besser
THD (Total Harmonic Distortion): Die harmonischen Verzerrungen beziffern die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen (Oberschwingungsanteil) in Relation zum Originalsignal entstehen. THD nimmt dabei lediglich Bezug auf den Grundschwingungsanteil. Der Klirrfaktor wird häufig im gleichen Atemzug genannt, bezieht sich jedoch auf das Gesamtsignal.
THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise): Dieser Wert ist vergleichbar mit THD, jedoch wird zusätzlich zu den Störleistungen der Oberschwingen die des Rauschens als Effektivwert erfasst.
Für die Messung wird über den zu testenden Kopfhörer ein oberwellenarmes Sinussignal (1 kHz, > 0 dB) wiedergegeben, welches von einem linearen Messmikrofon (Messabstand: ca. 1 cm) in einem Kunstkopf erfasst wird.
Beide Werte werden in Prozent angegeben. Je geringer der Wert ist, umso besser ist die Signaltreue.
Huawei Watch Buds Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 22.7% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (5.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.9% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (27% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 0% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 100% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 27%, durchschnittlich ist 27%, das schlechteste Gerät hat 27%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 80% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei FreeBuds 5i Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (96 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.1% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 32% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 32% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Pro
Contra
Fazit zur Huawei Watch Buds
Die Huawei Watch Buds erfrischt den Wearable-Markt mit einem spannenden Ansatz und zeigt, wie sich Smartwatches in der Zukunft weiterentwickeln könnten. Allerdings müssen mit dem 2-in-1-Konzept derzeit noch einige massive Abstriche in Kauf genommen werden, denn Einzellösungen, die preislich ähnlich aufgestellt sind, bieten das deutlich bessere Gesamtpaket – hier zu nennen wäre eine Samsung Galaxy Watch 5 in Kombination mit den Galaxy Buds2 Pro oder eine Huawei Watch GT 3 samt den FreeBuds Pro 2.
Wer einen besonderen Begleiter für unterwegs sucht, findet mit der Huawei Watch Buds ein innovatives Konzept, was im Alltag durchaus Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Für eine zweite Watch-Buds-Generation würden wir uns eine attraktivere Preisgestaltung von Huawei wünschen, denn mit einer UVP von fast 500 Euro gehen Käufer einen, aus unserer Sicht, zu großen Kompromiss ein. Während die Smartwatch selbst größtenteils überzeugt, muss an der Qualität der integrierten Kopfhörer noch gefeilt werden. Allerdings fehlen uns auch an der Uhr selbst Ausstattungfeatures, wie ein zusätzliches Mikrofon und Lautsprecher sowie eine funktionalere Krone. Außerdem muss zumindest an einer offiziellen IPX-Zertifizierung gearbeitet werden.
Etwas Schade sind die kleineren Schwächen bei der Software, denn die rudimentäre Darstellung von E-Mailbenachrichtigungen, die fehlende Individualisierung von Zifferblättern oder die Abwesenheit einer Tippgeste zum Aufwecken der Uhr aus dem Standby sind eigentlich unnötige Kritikpunkte.
Preis und Verfügbarkeit
Die Huawei Watch Buds kann für eine UVP von etwa 500 Euro, unter anderen über den Huawei Store oder Amazon.de, erworben werden.
Transparenz
Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.