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Microsoft: Erste Tests des Lumia 950

Das Lumia 950 leidet laut ersten Tests vor allem an Windows 10 Mobile (Bild: Microsoft)
Das Lumia 950 leidet laut ersten Tests vor allem an Windows 10 Mobile (Bild: Microsoft)
Das neue Microsoft-Flaggschiff Lumia 950 hat in der internationalen Fachpresse die ersten Tests absolviert. Mit ihm wurden auch Irisscanner, Continuum und Windows 10 Mobile auf den Prüfstand gestellt.

Das Lumia 950 ist ein neues Vorzeigesmartphone für Windows Mobile 10. Es bietet ein 5,2 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln, einen Sechskern-Prozessor namens Snapdragon 808, 3 GB RAM und eine 20-Megapixel-Hauptkamera. Erste Tests des Smartphones kommen zu folgenden Ergebnissen:

PhoneArena: Das englischsprachige Smartphone-Fachmagazin PhoneArena vergibt insgesamt eine Wertung von sieben von zehn Punkten für das Lumia 950. Bemängelt wurde zunächst das „langweilige“ Design, das dem hohen Preis nicht gemäß ist. Nur wenige Apps von Drittanbietern unterstützen „Continuum“- ein Feature, das erlaubt, das Lumia 950 via Adapter mit Display, Tastatur und Maus als PC-Ersatz zu verwenden. Die Displayhelligkeit ist „sehr gering“. Die Apps neigen dazu, sich immer wieder zu aktualisieren, wenn man eine andere App öffnet und wieder zurückkommt. Die Farben sind bei Fotos übersättigt. Und Full-HD-Videos haben zu weiche Farbtöne.

Auf der Habenseite bietet Continuum erstmals eine Desktop-ähnliche Erfahrung bei einem Smartphone. Das Display ist das mit der höchsten Auflösung von allen Windows-Smartphones. Windows Hello – das Feature mit dem Irisscanner, der das Entsperren des Smartphones erlaubt – funktioniert „in vielen Situationen“ zuverlässig. Die Performance des Smartphones ist verlässlich rund. Die Kamerafotos sind auch bei wenig Licht ausreichend hell. Der Akku ist sehr schnell wieder aufgeladen.

Engadget: Eine Bewertung von ungefähr sieben von zehn Punkten zieht sich durch viele Tests. Engadget bewertet das Lumia 950 zum Beispiel mit 68 von 100 Punkten. Gelobt werden die „sehr coolen“ Features Continuum und Hello. Die Kamera ist sehr gut. Und Windows 10 Mobile „hat Potenzial“. Das Betriebssystem benötigt allerdings noch Feinarbeit sowie vor allem mehr Apps. Das Lumia 950 ist „teuer für das, was es ist“ und das „Design fühlt sich nicht nach dem eines Flaggschiffs an“.

Cnet: Die Australier vom Tech-Magazin Cnet vergeben auch eine Wertung von sieben von zehn Punkten. Zusätzlich zur Kamera werden der „kristallklare Screen“, der Cortana-Sprachassistent und die Offline-Navigation als Pluspunkte genannt. Leider hat Windows 10 noch ein „großes App-Defizit“ im Vergleich zu iPhone und Android. Das Continuum-Feature hat noch Bugs und ist aufgrund der nötigen Zusatzhardware aufwändig in der Nutzung. Das Design gefällt auch Cnet nicht und wirkt altmodisch.

ArsTechnica: Die Kollegen von ArsTechnica haben einige Benchmarks laufen lassen und kommen zum Ergebnis, dass das Lumia 950 bei Browsertests und vor allem bei Grafiktests schlechter abschneidet als Android-Smartphones mit demselben Chip, dem Qualcomm Snapdragon 808. Trotzdem ist die gefühlte Nutzungsgeschwindigkeit sehr gut. Und wie die Kollegen sarkastisch bemerken, gibt es sowieso nicht so viele Spiele für Windows Phone, also ist es nicht so schlimm, wenn die Grafikperformance nicht mithalten kann. Die Kamera ist immerhin „großartig“, wie auch das Display und Continuum „könnte die Zukunft sein“. Vielleicht aber auch nicht. Zudem fühlt sich Windows 10 noch unfertig an. Der Irisscanner funktioniert laut ArsTechnica nur sehr unzuverlässig.

Fazit

Tests von anderen Magazinen kommen tendenziell zu ähnlichen Ergebnissen. Demnach ist das Lumia 950 an sich ein gutes Smartphone. Continuum bietet zumindest einen Blick in die Zukunft. Über den Irisscanner gibt es geteilte Meinungen. Die Kamera und das Display überzeugen, das Design des Smartphones weniger. Das größte Problem ist derweil das Betriebssystem Windows 10 Mobile. Einerseits aufgrund einiger Bugs, andererseits vor allem wegen der schlechten App-Unterstützung durch Drittanbieter. Microsoft arbeitet immerhin an der Portierung von iPhone-Apps – es hängt aber auch von deren Anbietern ab, ob das Projekt am Ende ein Erfolg sein wird.

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Autor: Andreas Müller, 29.11.2015 (Update: 30.11.2015)