Zu behaupten, dass die Beliebtheit von Tesla-Fahrzeugen in Deutschland abgenommen hat, ist wohl eine Untertreibung. Glaubt man einer aktuellen Umfrage unter 100.000 Deutschen, so scheint auch der letzte Funke Motivation, sich ein E-Auto von Tesla anzuschaffen, erloschen zu sein. In Zeiten, in denen Elektroautos immer beliebter werden, ist das schon eine Besonderheit.
Die Umfrage wurde von T-Online initiiert und die Zahl der teilnehmenden Leser dürfte rekordverdächtig sein. Diese Art der Befragung ist natürlich nicht repräsentativ, aber sie gibt zu denken. Demnach gaben 94 % aller Befragten an, kein Auto von Tesla kaufen zu wollen. Tatsächlich sind die Verkaufszahlen von Tesla bereits im Jahr 2024 um rund 41 % eingebrochen, während gleichzeitig etwa 27 % mehr Elektroautos anderer Marken verkauft wurden. In den ersten beiden Monaten in 2025 sank der Absatz in Deutschland dann noch stärker und zwar um um 70,6 %.
Dass dies mit dem jüngsten Engagement von Elon Musk in der Politik zu tun hat, liegt für viele Menschen auf der Hand. So erklärten aber auch Branchenexperten, dass sich Musks Engagement für die Partei AFD negativ auf den Absatz von Tesla-Fahrzeugen ausgewirkt habe. Diese hat bei den jüngsten Wahlen rund 20 % der Stimmen erhalten. Zudem dürfte die besondere Begrüßung von Elon Musk bei der Amtseinführung von Präsident Trump seine Popularität in Deutschland nicht verbessert haben. Nun könnte man meinen, dass sich in dieser Wählergruppe potentielle neue Tesla-Interessenten befinden, doch das Problem dürfte sein, dass die AFD in der Vergangenheit häufig gegen Tesla gewettert hat.
70,6 % weniger Tesla-Verkäufe: Mögliche weitere Gründe für Teslas Absatzkrise
Im Jahr 2025 ist der Absatz von Teslas in Deutschland im Vergleich zu 2024 noch einmal deutlich eingebrochen, in den ersten beiden Monaten des Jahres um 70,6 %. Aber nicht nur in Deutschland ist der Trend rückläufig, auch in Europa sind die Verkaufszahlen in den ersten beiden Monaten um 43,5 % gesunken. Besonders betroffen sind das Tesla Model 3 (-81,4 %) und das Model Y (-55,4 %).
Darüber hinaus stützen gehäufte Fälle von Vandalismus an Tesla-Fahrzeugen und Superchargern die Vermutung, dass der Absatzrückgang persönliche Gründe haben könnte, wie etwa Verärgerung über das bereits beschriebene öffentliche Verhalten Musks.
Es gibt auch Vermutungen, dass die Absatzkrise damit zusammenhängen könnte, dass die Standardversion des Model Y derzeit nicht verfügbar ist, während die Premiumversion erst kürzlich eingeführt wurde. Auch die zunehmende Konkurrenz durch Marken wie Volkswagen, Hyundai, Toyota, Honda und BYD dürfte die Herausforderungen für Tesla verschärfen. Ob das neue Facelift des Model Y die Situation retten kann, bleibt abzuwarten. Wer bereits einen Tesla besitzt und sich deswegen aktuell nicht sonderlich gut fühlt, kann mit einem Aufkleber "I bought this before Elon went crazy" (derzeit für 7,90 Euro bei Amazon) ein Statement setzen.
Quelle(n)
Electrek, T-Online, Auto Motor Sport