Als Elon Musk im vergangenen Frühjahr mit einer sinkenden Nachfrage und steigenden Kosten bei Tesla konfrontiert war, kürzte er mehr als 10 % der Belegschaft, um die Ausgaben unter Kontrolle zu halten. Davon waren auch die Mitarbeiter des Supercharger-Netzwerks betroffen.
Das Team ist für die Installation neuer Stationen und die Wartung bestehender Anlagen zuständig. Musk war jedoch mit dem Ausmaß der Entlassungen, die in dieser Abteilung vorgenommen wurden, noch nicht zufrieden. Als die Abteilungsleiterin Rebecca Tinucci Widerstand leistete, entließ er kurzerhand das gesamte 500-köpfige Supercharger-Team:
Tesla plant weiterhin, das Supercharger-Netzwerk zu erweitern, aber langsamer, wenn es um neue Standorte geht, und mit einem stärkeren Fokus darauf, dass die bestehenden Anlagen zu 100 % betriebsbereit sind und ausgebaut werden.
- Elon Musk
Wie so oft in letzter Zeit stellte er später einen Großteil des Supercharger-Teams wieder ein - allerdings wechselte Rebecca Tinucci zu Uber. Es ist möglich, dass Tesla nun alle verfügbaren Mitarbeiter für die Wartung des Supercharger-Netzes benötigt, da die politischen Aktivitäten von Elon Musk zu einer Reihe von Vandalismusvorfällen an Tesla-Ladestationen und Ausstellungsräumen geführt haben.
Vorgefertigte Supercharger Units zur schnelleren Reaktion auf Vandalismus
Tesla hat nun versprochen, zerstörte Supercharger innerhalb von 48 Stunden zu ersetzen. Bei größeren Schäden kommt das vorgefertigte Supercharger-Konzept des Tesla Giga New York Teams in Buffalo zum Einsatz. Die sogenannten Prefabricated Supercharger Units (PSUs) bestehen aus mehreren Ladepunkten, die bereits auf einer gemeinsamen Betonplatte montiert und verkabelt sind und nur noch an das Stromnetz angeschlossen werden müssen. So erklärte Tesla:
Das hilft uns, neue Standorte viel schneller in Betrieb zu nehmen - die Bauarbeiten können innerhalb von Tagen statt Wochen abgeschlossen werden.
Das PSU-Konzept erweist sich nun als nützlich, da Tesla zunehmend mit Vandalismus zu kämpfen hat. Bisher hatte das Unternehmen vor allem mit durchtrennten Supercharger-Kabeln zu kämpfen, sei es aus Protest gegen E-Autos oder einfach, um das darin enthaltene Kupfer zu stehlen und zu verkaufen. Tesla löste das Problem, indem das Unternehmen sein Logo auf die Kabel prägte, um den Weiterverkauf zu erschweren.
Doch jetzt, da Aktivisten gezielt Supercharger-Stationen in Brand setzen, muss Tesla mehr tun, als nur die Kabel auszutauschen. Als beispielsweise in der Nacht vom 3. März die erste Tesla-Supercharger-Station in Littleton, Massachusetts, in Flammen aufging, hatte Tesla bis zum 5. März die beschädigten Ladepunkte ersetzt, sodass Besitzer ihre Autos wie gewohnt aufladen konnten.
Dasselbe PSU-Konzept, das es Tesla ermöglicht, sein Supercharger-Netz wesentlich schneller und bis zu 70 % günstiger als die Konkurrenz auszubauen, könnte dem Unternehmen nun auch dabei helfen, seine Ladestationen trotz der aktuellen Herausforderungen durch Vandalismus betriebsbereit zu halten.