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Kommentar | Apples irreführendes iPhone 17 Pro Kamera-Marketing täuscht Kunden über echte Schwächen hinweg

Das Apple iPhone 17 Pro bietet interessante Kamera-Upgrades, Apple spart aber an einigen Stellen. (Bildquelle: Apple)
Das Apple iPhone 17 Pro bietet interessante Kamera-Upgrades, Apple spart aber an einigen Stellen. (Bildquelle: Apple)
Das Apple iPhone 17 Pro hat zwei durchaus bedeutende Kamera-Upgrades erhalten – eine 48 MP Tele-Kamera mit größerem Sensor, und eine 18 MP Selfie-Kamera mit quadratischem Sensor. Apple hat es allerdings versäumt, eine große Schwäche des Vorgängermodells zu kompensieren, während das Marketing irreführender denn je ist.
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Das Apple iPhone 17 und das iPhone 17 Pro bieten laut Apple bedeutende Kamera-Verbesserungen, der direkte Vergleich mit dem iPhone 16 (ca. 780 Euro auf Amazon) zeigt aber, dass sich die Upgrades auf die Tele- und Selfie-Kameras beschränken. Apple verbaut wie gehabt eine 48 MP f/2.2 Ultraweitwinkel-Kamera mit 1/2,55 Zoll Sensor und eine 48 MP Hauptkamera, die beim iPhone 17 und iPhone Air einen 1/1,55 Zoll Sensor mit einem f/1.6 Objektiv kombiniert, beim iPhone 17 Pro kommen dagegen ein f/1.78 Objektiv und ein 1/1,28 Zoll Sensor zum Einsatz.

Dass Apple diese Kameras nicht verbessern konnte, hat für Nutzer eine Reihe von Nachteilen. Einerseits zeigt die Ultraweitwinkel-Kamera in ersten Sample-Fotos weiterhin eine sichtbare Vignettierung, während in den Bildecken deutlich weniger Details abgebildet werden. Andererseits verlässt sich Apple für Makro-Fotos wie schon bei der iPhone 16-Serie auf die Ultraweitwinkel-Kamera, und greift dazu standardmäßig sogar auf zweifachen digitalen Zoom zurück, wodurch Nutzer effektiv eine 26 mm Makro-Kamera mit winzigen 1/5 Zoll Sensor erhalten.
 

Das iPhone 17 nimmt Makro-Fotos mit der Ultraweitwinkel-Kamera und digitalem Zoom auf.
Das iPhone 17 nimmt Makro-Fotos mit der Ultraweitwinkel-Kamera und digitalem Zoom auf.


Es ist zwar möglich, den kompletten 48 MP Sensor und das 13 mm Sichtfeld im Makro-Modus zu nutzen, in diesem Fall müssen Nutzer aber extrem nah an das Motiv, um dieses groß abzubilden. Schon bei Apples eigenen Sample-Fotos zeigt sich im Vergleich mit Konkurrenten, welche Makro-Aufnahmen mit der Tele-Kamera ermöglichen, dass das Weitwinkel-Objektiv zu einer verzerrten Perspektive und einer viel größeren Tiefenschärfe führt. Dass Apple die Ultraweitwinkel-Kamera für Makro-Aufnahmen nutzt, bedeutet auch, dass das iPhone Air gar keinen Makro-Modus unterstützt. 
 

Ultraweitwinkel-Makro-Kamera des iPhone 17 Pro Max (Bildquelle: Apple)
Ultraweitwinkel-Makro-Kamera des iPhone 17 Pro Max (Bildquelle: Apple)
Tele-Makro-Kamera des Huawei Pura 80 Ultra (Bildquelle: Huawei)
Tele-Makro-Kamera des Huawei Pura 80 Ultra (Bildquelle: Huawei)

Nein, das iPhone 17 Pro hat keine Tele-Kamera mit 8x Zoom

Noch ärgerlicher ist aber, dass Apples Marketing irreführender denn je ist. Denn der Konzern wirbt explizit damit, dass das iPhone 17 Pro und das iPhone 17 Pro Max achtfachen optischen Zoom mit einer Brennweiten von 200 Millimetern erreichen, was ohne viel Kleingedrucktes eine glatte Lüge wäre. Die 48 Megapixel Tele-Kamera mit 1/2,55 Zoll Sensor bietet eine Kleinbild-äquivalente Brennweite von 100 mm. Der beworbene achtfache Zoom wird nur durch digitale Vergrößerung ermöglicht.

Apple wirbt damit, dass dabei die Qualität von optischem Zoom erreicht wird – fraglich, ob das der Fall ist. Denn der digitale Zoom verwandelt die Kamera effektiv in eine 12 MP Tele-Kamera mit winzigem 1/5 Zoll Sensor – die effektive Sensor-Fläche ist nicht einmal halb so groß wie der 5 MP Sensor des iPhone 4 aus dem Jahr 2010. Apple steht mit diesem irreführenden Marketing nicht alleine da, auch Samsung bewirbt beispielsweise zweifachen "Optical Quality Zoom" beim Galaxy S25, Apples Marketing geht aber derart aggressiv vor, dass unbedarfte Kunden schnell getäuscht werden könnten.
 

Das iPhone 17 Pro hat nur eine Tele-Kamera mit vierfachem Zoom, auch wenn Apples Marketing auf zwei Tele-Kameras deutet.
Das iPhone 17 Pro hat nur eine Tele-Kamera mit vierfachem Zoom, auch wenn Apples Marketing auf zwei Tele-Kameras deutet.

Quelle(n)

Apple | Eigene

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Autor: Hannes Brecher, 11.09.2025 (Update: 13.09.2025)