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Arm Lumex: Tschüss, Cortex und Immortalis. C1-Ultra und G1-Ultra treten gegen Oryon-Kerne im Snapdragon 8 Elite Gen 5 an

Ein Seitenhieb gegen Qualcomm? Die neue Arm Lumex Architektur bestehend aus C1 Ultra und G1 Ultra sollen den Oryon-Kernen im Snapdragon 8 Elite 2 Einhalt gebieten. (Bildquelle: Arm)
Ein Seitenhieb gegen Qualcomm? Die neue Arm Lumex Architektur bestehend aus C1 Ultra und G1 Ultra sollen den Oryon-Kernen im Snapdragon 8 Elite 2 Einhalt gebieten. (Bildquelle: Arm)
Rechtzeitig bevor Qualcomm mit dem potentiell Snapdragon 8 Elite Gen 5 benannten Snapdragon 8 Elite Nachfolger die nächste Oryon-Generation vorstellen wird, hat ARM heute die komplett neuen Cortex- und Mali Immortalis Nachfolger der Arm Lumex Architektur vorgestellt, die etwa im Mediatek Dimensity 9500 und vielleicht auch im Tensor G6 der Pixel 11 Generation erwartet werden und viel mehr CPU-, GPU- und AI-Leistung im Handy versprechen.

Arm ist spät dran. In den letzten Jahren waren wir die Präsentation der neuesten Architektur im Rahmen der Computex im Juni des Jahres gewohnt, in diesem Jahr fiel die allerdings aus. Die britische Chipschmiede hat sich also diesmal etwas mehr Zeit gegönnt, diese aber auch genutzt um ein komplettes Rebranding der gewohnten Cortex und Mali CPU- und GPU-Kerne für Smartphone- und Tablet-Flaggschiffe des nächsten Jahres anzukündigen, die von Herstellern wie Qualcomm, Mediatek, Samsung, Google oder Xiaomi genutzt wurden, um daraus die Snapdragon-, Dimensity-, Exynos-, Tensor- oder Xring-Chips der nächsten Generation zu basteln.

Qualcomm ist seit dem Snapdragon 8 Elite beziehungsweise Snapdragon X Elite raus aus dem Game und setzt nun auf die von Nuvia übernommenen und weiterentwickelten Oryon-Kerne, Apple entwickelt auch seit Jahren ihre eigen Apple Silicon Architektur, ganz aktuell mit dem A19 Pro. Insofern versteht sich Arms Lumex-Architektur als Konkurrenz zu Qualcomms Snapdragon 8 Elite Nachfolger - ob Arm mit dem Promobild oben darauf anspielen wollte oder nur wir diesen Eindruck haben, sei dahingestellt.

 

Lumex ist Teil einer größeren Rebranding-Initiative von Arm  im AI-Zeitalter.
Lumex ist Teil einer größeren Rebranding-Initiative von Arm im AI-Zeitalter.

C1-Ultra folgt Cortex-X925, Mali G1-Ultra der Immortalis-G925

Die letzten Jahre waren die Begriffe Cortex und Mali Immortalis treue Begleiter jeder neuen Arm-Architektur, die 2025 aber durch ein komplett neues und überraschend einfaches Namensschema ersetzt werden. Die CPU-Rechenschieber werden künftig mit dem Buchstaben "C" bezeichnet und nach Kategorien eingeteilt, also C1-Ultra für den leistungsfähigsten Rechenkern der ersten Arm Lumex Generation, C1-Pro als Nachfolger des ehemaligen Cortex-A725 und C1-Nano als Pendent zum ehemaligen "Energiesparkern" Cortex-A520. Zwischen C1-Ultra und C1-Pro ist zudem noch Platz für einen "Sub-Flaggschiff-Kern" namens C1-Premium. Auf der GPU-Seite folgt die Mali G1-Ultra der Immortalis-G925. Wie man am Schema unten sehen kann, besteht ein Standard Arm Octacore-Cluster aus zwei C1-Ultra Kernen mit sechs C1-Pro Kernen, Chip-Hersteller können sich aber wahrscheinlich die einzelnen Kerne je nach Bedarf individuell konfigurieren.
 

25% mehr CPU-Performance, 12% mehr Effizienz

Natürlich verspricht Arm auch wieder Performance-Sprünge für die "Oryon-Killer" des Jahres 2025. Die IPC-Performance des C1-Ultra Kerns soll laut Arm um 25 Prozent gegenüber dem Cortex-X925 steigen. Beim C1-Pro bewirbt Arm eine um 12 Prozent höhere Effizienz. 
 

20% mehr GPU-Performance, doppelt so schnelles Ray Tracing

Auch mobile Gamer werden mit den Performance-Flaggschiffen des nächsten Jahres auf ihre Kosten kommen, sofern die Chip-Hersteller auf Arms neue Lumex-Architektur setzen. Die Mali G1-Ultra GPU soll in einem nicht näher beschriebenen Graphics Benchmark 20 Prozent gegenüber der Immortalis-G925 zugelegt haben, getestet wurden jeweils 14-Core-GPUs auf einer Arm Referenzplattform. Besonders Ray Tracing Anwendungen profitieren laut Arm von einer doppelt so hohen Performance.
 

5x AI-Performance, ArmV9.3 und SME2

Im GenAI-Zeitalter kann natürlich kein Chip-Hersteller mehr ohne AI-Beschleunigung punkten. Für LLMs verspricht Arm Lumex starke Zugewinne, besonders dank der neuen ARMv9.3 Architektur, die stark auf die Scalable Matrix Extensions 2 (SME2) setzt. Hiermit sollen insbesondere AI-Anwendungen stark beschleunigt werden. Als Beispiel nennt Arm eine 4,7-fach höhere Encoding-Rate bei Gemma3, eine 4,7-fach geringere Latenz bei der Spracherkennung (Whisper Base) oder eine um das 2,8x beschleunigte Audio-Generation (Stable Audio). Dank SME2 wird die On-Device AI-Performance um das drei- bis sechsfache steigen - so zumindest Arm in ihren Pressemitteilungen.
 

Erste Implementierungen von Chip-Herstellern

Nachdem Qualcomm als früher prominentester Abnehmer der aktuellsten Arm-Architekturen in seinen Flaggschiff-Chips ausfällt, wird Arm Lumex vorerst vermutlich nicht die größte Verbreitung am Android-Smartphone-Markt erreichen. Die neue Architektur könnte aber bereits in den nächsten Wochen im Dimensity 9500 von Mediatek Premiere feiern, der etwa im Vivo X300 Pro und im Oppo Find X9 Pro erwartet wird. Später könnten auch andere Smartphone-Hersteller dazu stoßen, möglicherweise etwa Google mit dem Tensor G6 im Pixel 11 oder Xiaomi mit dem Nachfolger des Xring O1-Chips beziehungsweise vielleicht sogar Samsung mit dem Exynos 2600.

Quelle(n)

Arm

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Autor: Alexander Fagot, 10.09.2025 (Update: 10.09.2025)