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Externe SSD Kingston XS1000 im Praxis-Test: Einfacher Speicher passt fast überall

Schnell genug. Die kleine SSD von Kingston soll via USB bis zu 1.000 MB/s schnell sein und somit viel Leistung für wenig Geld bieten. Wie viel davon in der Praxis übrig bleibt und ob sie damit auch für Spiele schnell genug ist, soll unser Test zeigen.
Kingston XS1000/1000G im Test
Kingston XS1000/1000G im Test

Der Hersteller Kingston aus Kalifornien ist bekannt für seine Speicherprodukte. Vor allem mit Arbeitsspeicher hat man sich einen Namen gemacht, produziert werden aber ebenso USB-Sticks, SSDs und eben externe SSDs.

Die uns zur Verfügung gestellte Kingston XS1000 liegt im Einsteigersegment, kann aber im Vergleich zu manchem Konkurrenten die Geschwindigkeit von USB 3.2 Gen2 (früher USB 3.1) voll ausschöpfen. Das dürfte keinesfalls unerheblich sein, weil gerade einfacheren Notebooks und Spiele-Laptops bis hin zur Mittelklasse oftmals gar keinen schnelleren USB-Anschluss anbieten.

Entsprechend interessant dürfte die XS1000 für Besitzer von Gaming-Notebooks sein, deren Speicher mit einer zu großen Spielesammlung droht überzulaufen. 1 TB extra kann Platz für 20 Spiele oder mehr bedeuten.

Technische Daten im Überblick

Kingston XS1000
Typ externe SSD (3D NAND)
Größe 69 x 33 x 13 mm
Gewicht 28,8 g
Anschluss USB-C (10 Gbit/s)
verfügbare Kapazitäten 1 TB; 2 TB
Datentransferraten
(sequenziell laut Hersteller)
bis zu 1.050 MB/s lesend
bis zu 1.000 MB/s schreibend
Zubehör USB-C-USB-A-Kabel (30 cm)
Controller SMI 2320
Garantiezeitraum 5 Jahre
Artikelnummern SXS1000/1000G
SXS1000/2000G

Lieferumfang - XS1000 ohne Extras

Viel ist nicht drin in der Packung zur Kingston XS1000. Die externe SSD liegt in einem kleinen Karton, der angenehmerweise ganz ohne Plastik auskommt. Dazu gibt es ein sehr kurzes und steifes Kabel, das vom USB-C-Anschluss des Speichers auf USB-A übergeht. Software oder andere Daten sind nicht auf der SSD vorhanden. Sie wird komplett leer und im exFAT-Format geliefert.

Am Laptop dürfte die Kabellänge von nicht ganz 30 cm eigentlich immer genügen. Sind die passenden USB-3.2-Gen2-Anschlüsse am PC nur rückseitig verbaut, wird die kleine SSD in der Regel dahinter nach unten baumeln. Einen Adapter oder ein zweites Kabel für USB-C gibt es nicht.

Das Format ist angenehm kompakt, auch durch die Verwendung von USB-C an der externen SSD. Bei unserem Testgerät ist der Deckel allerdings etwas kleiner als der schützende Rahmen aus Aluminium. So ergeben sich spürbare Kanten, die unter anderem sehr anziehend auf Staub und Schmutz wirken.

Etwas zu dick ist die XS1000 mit 13 mm ausgefallen. Gerade in einer Laptoptasche lässt sie sich nicht so gut verstauen wie flachere Konkurrenten, zum Beispiel die halb so dicke, aber insgesamt deutlich größere Samsung SSD T7.

Kleiner Karton oder weitere Extras oder Zubehör
Nur mit Wohlwollen ist das Kabel wirklich 30 cm lang.

Leistung - Stabiles Tempo, auch an USB 3.0

Insbesondere die sequenziellen Schreib- und Leseraten liegen annähernd im versprochenen Bereich. Am passenden USB-3.2-Gen2-Anschluss messen wir mit AS SSD 980 MB/s beim Lesen und 900 MB/s beim Schreiben. Das sind nicht ganz 10 % weniger als vom Hersteller vorhergesagt. Mit anderer Hardware und einem anderen Prüfprogramm könnten die Zahlen besser ausfallen, sind aber auch so vollkommen in Ordnung.

Deutlich interessanter und aussagekräftiger sind die Übertragungsraten bei größeren Datenmengen. Ein solches Szenario lässt sich mit h2testw gut simulieren. Das Schreiben von 100 GB Testdaten gelang mit der XS1000 in exakt 6:00 Minuten, was genau 278 MB/s entspricht. Ein derart großer Ordner lässt sich somit in dieser Zeit verschieben. Beim Beschreiben des gesamten Speichers haben wir noch 149 MB/s gemessen. Das Auslesen und Prüfen gelang zudem durchweg mit über 700 MB/s.

Damit erreicht die Kingston XS1000 keine Bestnoten, liegt aber im soliden Mittelfeld. Noch günstigere externe SSDs, insbesondere für USB-3.0-Anschlüsse, liegen bei realitätsnahe Schreibvorgänge nicht selten deutlich unter 100 MB/s. Die ebenfalls von uns getestete, aber teurere PNY Elite X-Pro schafft etwa doppelt so hohe Schreibgeschwindigkeiten wie die Kingston XS1000.

AS SSD an USB 3.2 Gen2 (10 Gbit/s)
AS SSD an USB 3.2 Gen2 (10 Gbit/s)
AS SSD an USB 3.2 Gen1 (5 Gbit/s)
AS SSD an USB 3.2 Gen1 (5 Gbit/s)
AS SSD an USB 3.2 Gen2x2 (20 Gbit/s)
AS SSD an USB 3.2 Gen2x2 (20 Gbit/s)
h2testw mit 100 GB
h2testw mit 100 GB
h2testw mit komplettem Speicherscan
h2testw mit komplettem Speicherscan
 

Gaming-Test - XS1000 gibt sich keine Blöße

Für die Spieletauglichkeit soll exemplarisch Shadow of the Tomb Raider herangezogen werden. Das bringt auch ein aktuelles Gaming-Notebook mit durchschnittlicher Hardware noch immer ins Schwitzen. Es gab stets zwei Testläufe, einmal mit den niedrigsten Einstellungen, einmal mit allen verfügbaren Details und Extras.

Ob das Spiel von der internen SSD mit PCIe-4.0-Schnittstelle und Übertragungsraten von maximal 4.500 MB/s gespielt wurde oder von der Kingston XS1000, angeschlossen an einen altbackenen USB-3.0-Anschluss mit 500 MB/s, macht keinen Unterschied. Stets haben wir über den eingebauten Benchmarktest die exakt gleichen Werte erhalten. Über USB 3.0 war es sogar 1 FPS mehr, was auf jeden Fall innerhalb der typischen Schwankungsbreite liegt.

Das Ergebnis überrascht nicht, weil die Schreib- und Leseleistung der XS1000 in etwa einer höherwertigen SATA-SSD entspricht. Ein solcher Festspeicher reicht in der Regel aus, um auch aktuelle Spiele ohne spür- oder messbare Einschränkungen spielen zu können. Nicht auszuschließen, wenn auch unwahrscheinlich, ist natürlich, dass einige spezielle Games mit besonderen Anforderungen minimale Einbußen bei der Bildrate zeigen könnten.

Shadow of the Tombraider (minimale Details, USB 3.2 Gen2)
Shadow of the Tombraider (minimale Details, USB 3.2 Gen2)
Shadow of the Tombraider (maximale Details, USB 3.2 Gen2)
Shadow of the Tombraider (maximale Details, USB 3.2 Gen2)
Shadow of the Tombraider (minimale Details, USB 3.0)
Shadow of the Tombraider (minimale Details, USB 3.0)
Shadow of the Tombraider (maximale Details, USB 3.0)
Shadow of the Tombraider (maximale Details, USB 3.0)
Shadow of the Tombraider (minimale Details, interne PCIe-4.0-SSD)
Shadow of the Tombraider (minimale Details, interne PCIe-4.0-SSD)
Shadow of the Tombraider (maximale Details, interne PCIe-4.0-SSD)
Shadow of the Tombraider (maximale Details, interne PCIe-4.0-SSD)

Pros 

 +   gute Leistung auch im Dauertest
 +   solides Aluminiumgehäuse
 +   relativ preiswert



Cons

   ohne USB-C-Adapter
 –  Gehäuse ziemlich dick

Fazit - Kompakte SSD für jede Gelegenheit

Kingston XS1000, zur Verfügung gestellt von Kingston Europe
Kingston XS1000, zur Verfügung gestellt von Kingston Europe

Die externe SSD Kingston XS1000 geht einen pragmatischen Mittelweg. Sie versucht gar nicht, schneller als USB 3.2 Gen2 zu sein, sondern begnügt sich mit maximal 1.000 MB/s, die sie in unseren Test auch annähernd erreicht. Hinzu kommen solide, wenn auch keine überragenden Ergebnisse im Dauertest.

Nicht die schnellste, aber selbst für aktuelle Spiele genügt die Schreib- und Leseleistung der XS1000.

Das geht insofern in Ordnung, als schnellere USB-Anschlüsse an vielen Office-Notebooks und Budget-Gamern gar nicht vorhanden sind. Unsere Messungen zur Spieleleistung zeigen außerdem, dass die Bildrate nicht beeinflusst wird. Für die Erweiterung der Spielesammlung eignet sich die Kingston XS1000 bestens, ohne große finanzielle Sprünge unternehmen zu müssen.

Nur ein wenig zu dick ist das Gehäuse für unseren Geschmack geraten. Zudem ist es gut möglich, dass für manches Notebook zusätzlich noch ein USB-C-USB-C-Kabel gekauft werden muss.

Preis und Verfügbarkeit

Die von uns getestete Kingston XS1000/1000G liegt unter anderem bei Notebooksbilliger für 66 Euro im Regal. Die größere Kingston XS1000/2000G kostet unter anderem bei Amazon 120 Euro.

Transparenz

Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

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Autor: Mario Petzold, 31.08.2023 (Update: 31.08.2023)