Externe SSD PNY Elite X-Pro im Test: Überragend schnell, nur nicht überall
PNY Technologies mit Sitz in New Jersey, USA bietet neben Nvidia-Grafikkarten unterschiedliche Festspeicher an. Das reicht von SD-Karten für den professionellen Einsatz bis zu SSDs, RAM und USB-Sticks.
Bei der uns vorliegenden PNY Elite X-Pro handelt es sich um eine externe SSD, die dank USB 3.2 Gen2x2 wesentlich höhere Übertragungsraten verspricht als bei USB 3.2 Gen2, der Standard, den viele Mittelklasse-Modelle nutzen. Angeboten wird die externe Festplatte mit 500 GB, 1TB, 2 TB oder 4 TB.
Technische Daten im Überblick
PNY Elite X-Pro | |
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Größe | 64,2 × 57,5 × 10,7 mm |
Gewicht (ohne Kabel) | 33,7 g |
Anschluss an der SSD | USB-Typ-C 3.2 Gen2x2 |
Anschluss am Computer | USB-C, USB-A |
verfügbare Kapazitäten | 500 GB; 1 TB; 2 TB; 4 TB |
Datenransferraten (sequenziell laut Hersteller) |
bis zu 1500 MB/s lesend bis zu 1400 MB/s schreibend |
Garantiezeitraum | 3 Jahre |
Artikelnummern | PSD0CS2260-500-RB PSD0CS2260-1TB-RB PSD0CS2260-2TB-RB PSD0CS2260-4TB-RB |
Lieferumfang - Nur zwei Kabel zur SSD
Die kleine Elite X-Pro steckt in einer stabil wirkenden Aluminiumhülle. Die Seiten sind mit Kunststoff verblendet. Abgesehen von einer weißen LED, die den Betriebsstatus anzeigt, gibt es ansonsten nichts Bemerkenswertes.
Praktisch ist die flache Gestaltung. Die externe SSD misst nicht einmal 11 Millimeter in der Dicke und nimmt kaum mehr Platz ein als drei nebeneinanderliegende USB-Sticks. Ähnlich vernachlässigbar ist das Gewicht. Die 34 Gramm sollten definitiv nicht stören.
Schwerer hätte die Festplatte jedoch auch nicht ausfallen dürfen. Wegen der extrem kurzen Kabel wird es immer wieder Situationen geben, in denen die Elite X-Pro frei in der Gegend herumhängt. Immerhin liegen zwei unterschiedliche, allerdings jeweils kaum 18 Zentimeter lange Verbindungen wahlweise mit USB-A und USB-C bei. Das ist tatsächlich nicht allen Konkurrenten der Fall.
Ein Adapter ließe sich aber wohl noch platzsparender mitführen. Eine Beschreibung, einen Beutel oder ähnliches gibt es nicht. Braucht es aber auch nicht unbedingt.
Übertragungsgeschwindigkeiten - Die SSD von PNY enttäuscht an Thunderbolt
Für aussagekräftige Messwerte wurde die PNY Elite X-Pro von uns an unterschiedlichen Systemen geprüft. Weil der USB-3.2-Gen2x2-Standard zudem nicht gerade weit verbreitet ist, musste sie sich außerdem an USB 3.1 und an Thunderbolt beweisen. Für die Dokumentation haben wir das Programm AS SSD eingesetzt.
Zum Einsatz kam ein Mainboard MSI B450-A Pro Max mit AMD Ryzen und einer USB-3.2-Gen2x2-Erweiterungskarte. Auf dem Mainboard Asus Prime B360M-K ist ein USB-3.1-Anschluss (mittlerweile als USB 3.2 Gen2 bekannt) direkt verbaut, das mit einem Intel Core i5 läuft. Ein Dell Latitude 7290 mit Thunderbolt 3 durfte ebenfalls mitwirken.
Beim Erfassen der sequenziellen Schreib- und Leserate an USB 3.2 Gen2x2 erreichte die SSD fast punktgenau die Herstellerangabe. Darüber hinaus zeigte sich auch die Zugriffszeiten mit jeweils deutlich unter 0,1 ms auf hohen Niveau.
Wenig überraschend fiel das Ergebnis bei USB 3.1 niedriger aus. Der Anschluss unterstützt nur eine Brutto-Datenrate von 10 Gbit/s, die mit bis zu 900 MB/s annähernd ausgeschöpft ist. Die Zugriffszeiten beim Lesen sind ein wenig schwächer, aber immer noch gut.
Ein kleines Problem stellt Thunderbolt dar. Sowohl TB 3 als auch TB 4 sind für bis zu 40 Gbit/s ausgelegt, könnten den Standard USB 3.2 Gen2x2 also doppelt übertreffen. In den Spezifikationen zu Thunderbolt taucht dieser USB-Standard aber nicht auf. Entsprechend enttäuschend waren die Messung mit dem Notebook von Dell. Wie zu erwarten, fiel die PNY Elite X-Pro auf den Standard USB 3.1 zurück, den Thunderbolt wiederum beherrscht.
Auch Messungen mit anderen USB-3.2-Gen2x2-SSDs und dem aktuellen Thunderbolt 4 führten bereits zum gleichen Ergebnis. Wer nur USB-C, aber nicht die spezielle Konfiguration aufweisen kann, wird sich mit "nur" 10 Gbit oder knapp 900 MB/s zufriedengeben müssen.
Weiterhin wurde von uns ein größerer Bereich der Elite X-Pro mithilfe der Festplattenverwaltung in Windows 10 und 11 formatiert. Dabei wird sämtlicher verfügbarer Speicherplatz überschrieben. So lässt sich gut abschätzen, wie schnell der Controller auf die SSD zugreifen kann, was gerade beim Kopieren und Auslesen umfangreicher Daten wichtig ist.
Wiederum war der USB-3.2-Gen2x2-Anschluss klar in Front. Die SSD erreichte 1.650 MB/s. Über Thunderbolt waren es immer noch 810 MB/s und via USB 3.1 wurden 610 MB/s gemessen. Selbst der schwächste von uns festgestellte Wert liegt noch auf hohem Niveau. Vor allem Kopiervorgänge großer Dateien, etwa von Videos oder auch hochauflösenden Fotografien, dürften somit extrem schnell vonstattengehen. Zum Vergleich: Viele, üblicherweise günstigere Modelle brechen bei längeren Schreibvorgängen auf Werte um 100 MB/s ein.
Das Kopieren zahlreicher Ordner, Unterordner und kleiner Dateien wird jedoch stets länger dauern, weil die Zuordnungstabelle zum Auffinden der Daten ebenfalls geschrieben werden muss. Zudem beeinflusst die Systemleistung in vielen Fällen diese Geschwindigkeit, sodass derartige Transfers kaum miteinander vergleichbar sind.
Anmerkung zum vorliegenden Testobjekt
Kurze Verzweiflung kam beim Erfassen der Messwerte an USB 3.2 Gen2x2 auf. Mit dem beiliegenden USB-C-auf-USB-C-Kabel von PNY verblieben die Übertragungsgeschwindigkeiten auf dem Niveau von USB 3.1.
Erst der Einsatz eines eigenen Kabels sollte Abhilfe verschaffen. Somit ist das bei unserem Exemplar beiliegende Zubehör nicht geeignet, die maximale Geschwindigkeit der SSD auszuschöpfen.
Wir haben den Hersteller um eine Stellungnahme gebeten. Leider konnte dieser nur auf den vorläufigen Charakter unseres Testmusters verweisen. Eine Bestätigung, dass in der endgültigen Verkaufsversion andere Kabel liegen, erhielten wir nicht.
Fazit - Hervorragende Leistung am richtigen Anschluss
Überzeugend präsentiert sich die PNY Elite X-Pro. Mit dem korrekten Anschlussstandard werden die vom Hersteller genannten Transferrate zuverlässig erreicht. An Thunderbolt oder älteren USB-Standards fallen die Messungen zwar schwächer aus, bleiben aber auf hohem Niveau. Mindestens ein Gerät sollte dennoch über den nicht ganz typischen Anschluss verfügen, damit sich ein Kauf wirklich lohnt.
Nur an USB 3.2 Gen2x2 offenbart die Elite X-Pro ihr volles Potential. Aber auch an anderen USB-Standards und Thunderbolt bleibt die Geschwindigkeit selbst bei großen Datenmengen hervorragend.
Auch das längere Schreiben konnte die Übertragungsgeschwindigkeit kaum verringern, was zu einer bemerkenswerten Vielseitigkeit führt. Die kleine SSD von PNY lässt sich gleichermaßen als Speichererweiterung für ein Gaming-Notebook oder eine Spielekonsole verwenden wie für den schnellen Transfer großer Datenmengen. Gerade günstige externe SSD können Zweiteres nicht bieten. Auch der relativ hohe Preis scheint deshalb gerechtfertigt.
Soll häufiger darauf geschrieben oder davon kopiert werden und werden die hohen Datenraten sowie minimalen Zugriffszeiten beispielsweise für Spiele benötigt, ist die kleine SSD bestens eingesetzt. Für die reine Datensicherung dagegen bleiben kleine externe HDDs die bessere Wahl. Wird nur selten kopiert, dafür aber gespielt, wäre die Elite X-Pro ebenfalls etwas unterfordert.
Feststellung: Die vorliegende PNY Elite X-Pro wurde dem Autor vom Hersteller zu Testzwecken kostenlos zur Verfügung gestellt.
Preise und Verfügbarkeit
Das von uns getestete Modell PNY PSD0CS2260-1TB-RB findet sich zum Beispiel beim Amazon für knapp 140 Euro. Die kleinere und auch etwas langsamere PNY Elite X-Pro mit 500 GB gibt es für knapp 90 Euro. 2 TB kosten 230 Euro und 4 TB stolze 600 Euro.