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Fairphone: Kostenaufschlüsselung für das Smartphone

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Fairphone hat eine sehr offene und detaillierte Aufstellung der einzelnen Kostenstellen für die Herstellung seines Smartphones Fairphone veröffentlicht. Aus der Kostenstruktur lässt sich ablesen, was den Preis von 325 Euro ausmacht.

Von Smartphones wie dem Apple iPhone 4S, iPhone 5, Motorola Moto X oder Samsung Galaxy S4 sind wir eine Materialliste oder auch Bill of Materials (BOM) längst gewohnt. Analysten wie IHS oder Teardown-Profis wie iFixit zählen jede einzelne Schraube und rechnen uns bis ins kleinste Detail aus, was die Kernkomponenten so kosten.

Meist bleibt allerdings verborgen, wie viel Geld das Drumherum, wie beispielsweise Entsorgung, Vertrieb, Verwaltung oder Transport verschlingt. Keiner von uns Kunden weiß eigentlich so ganz genau, was hinter den Kulissen bei der Produktion von Smartphones und Co. abgeht. Ob sich die Hersteller tatsächlich um Einhaltung von Umweltauflagen bemühen oder aktiv gegen Kinderarbeit bei den Produzenten durch Kontrollen vorgehen.

Fairphone will mit seinem gleichnamigen Smartphone besonders auf die humanen Bedingungen bei der Herstellung aus fair gehandelten Rohstoffen achten. Jetzt hat Fairphone eine Aufschlüsselung aller Kosten für sein Smartphone Fairphone veröffentlicht. Was kosten uns faire Arbeitsbedingungen, umweltverträgliche Herstellung und kontrollierte Rohstoffherkunft?

Das Fairphone kostet dem Kunden 325 Euro. Davon entfallen 185 Euro auf die Produktionskosten inklusive Hardware (130 Euro), Lizenzgebühren (25 Euro), Garantie- und Reparatur (18 Euro), Zertifizierungen (9 Euro), Logistik (2 Euro) und Verpackung (1 Euro). 45 Euro schluckt der Bereich Produktentwicklung und Verwaltung, 5 Euro sind als Sicherheitsreserve einkalkuliert.

Für die "faire Herstellung" werden Kosten von 22 Euro pro Smartphone eingerechnet. Allerdings ist den Verantwortlichen von Fairphone klar, dass es auch mit dem Fairphone kein tatsächlich "faires Smartphone" geben wird. Allerdings sehen sich die Macher selber als Wegbereiter für ein "fairer Phone" - und das sollte und könnte Schule machen. Denn letztendlich entscheidet der Verbraucher mit seinem Kaufverhalten darüber, was die Hersteller uns in Zukunft vor die Nase setzen werden.

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Autor: Ronald Tiefenthäler, 16.09.2013 (Update: 16.09.2013)