Google Pixel 8 vorgestellt: KI, KI und nochmal KI
Wir waren heute beim Google-Headquarter in Berlin, um uns die Neuvorstellungen nicht nur auf Produktbildern sondern ganz aus der Nähe in Natura anzuschauen. Die Bilder konnten wir im Anschluss an den Stream im eigenen Kinosaal und anschließenden Kommentaren zum deutschen Markt knipsen.
Auf der offiziellen Keynote wurden rund um das Pixel 8 und das Pixel 8 Pro vor allem deren neue KI-Funktionen vorgestellt, die laut Google mit den neuen Smartphones nun in alle Lebensbereiche vordringen und diese bereichern sollen. Google betont dabei das Zusammenspiel von Hardware rund um den neuen Tensor G3 Chip, der KI-Anwendungen beträchtlich beschleunigen soll. Die Specs der Smartphones gerieten quasi in den Hintergrund, auf sie wurde beinahe gar nicht eingegangen.
Das betrifft eben nicht mehr nur die Kamera, welche mit einem neuen Nachtmodus aufwartet, welcher dunkle Szenen KI-gestützt aufwertet, übrigens sowohl für Fotos als auch für Videos. Das Smartphone kann nun Sprache verstehen, zusammenfassen, erstellen usw. Das kennen wir alles schon von ChatGPT und Co und tatsächlich wird hier die Google-KI Bard mit dem Google Assistant verschmolzen. Aber das Smartphone kann auch mehr:
Noch spektakulärer, und vielleicht auch etwas gruselig, ist die Funktion Call Screen, welcher laut Hersteller zur Vermeidung von Spam-Anrufen konzipiert wurde. Ruft eine unbekannte Nummer an, so wird der Anruf auf Wunsch nicht gleich durchgestellt, sondern der KI-Assistent schaltet sich ein und nimmt den Anruf zunächst entgegen. Der unbekannte Anrufer muss also zunächst mit der KI sprechen. Diese stellt dem Anrufer Fragen, um die Relevanz des Anrufes zu ermitteln. Erst wenn diese bestätigt ist, leitet die KI den Anruf durch. Alternativ kann der Pixel-Besitzer die KI aber auch per Textbausteinen oder kurzen Stichwörtern die Antwortrichtung vorgeben und „muss“ somit nicht mehr selbst mit der Person am anderen Ende der Leitung sprechen.
Daneben gibt es den Magic Erazer, nicht nur für Foto und Video, sondern auch für Audio. Eine KI kann beispielsweise Hundebellen aus Audio- und Videoaufnahmen herausfiltern. Bei Gruppenfotos werden mehrere Shots angefertigt, der Nutzer kann dann für die verschiedenen Personen auf dem Bild das passende Gesicht aus den verschiedenen Fotos auswählen. Wenn eine Person also gerade blinzelt, nimmt man einfach sein oder ihr Gesicht aus einem der anderen Shots, die KI fügt dieses an die passende Stelle ein und ersetzt das Blinzelgesicht mit der „Nicht-blinzel“-Version. Snapshots und Zoomaufnahmen kann die KI zudem überzeugend schärfen.
Überhaupt kann man Fotos fast beliebig anpassen. Per Magic Editor lassen sich Objekte aus einem Foto entfernen, vergrößern oder einfach an eine andere Stelle verschieben, um jedes Bild an die eigenen Wünsche anzupassen – positiv gesagt. In Zukunft dürfte man deutlich schwieriger sehen können, was in einem Bild oder Foto noch echt ist und was verändert wurde, oder „Fake your Life“, wie es ein anderer Journalist im Saal ausdrückte.
Video Boost schickt jedes einzelne Frame einer 4K-Aufnahme durch die Tensor Pipeline und soll dem Video so zu mehr Dynamik, Schärfe und natürlichen Hauttönen verhelfen. Ansonsten gibt es eine neue 50-MP-Wide-Kamera und zweifachen optischen Zoom. Das Pro-Modell hat zudem jetzt einen Temperatursensor an der Front, mit dem man Oberflächentemperaturen vermessen kann.
Insgesamt versucht Google über die KI alle seine Produkte zu verschmelzen, inklusive Gmail und Co, alles soll über die KI-Funktionen miteinander verknüpft werden. Viele der Funktionen sollen in den kommenden Wochen für die Pixel-Modelle als Update ausgeliefert werden.
In Deutschland starten die Preise bei 799 Euro für das Google Pixel 8 mit 128 GB. Das größere Pixel 8 Pro startet ab 1.099 Euro für ebenfalls 128 GB. Die beiden 256-GB-Versionen sind etwas teurer (849 und 1.149 Euro), vom Pro gibt es noch eine 512 GB-Variante für 1.299 Euro. Achja, und es gibt ab jetzt ganze 7 Jahre Support auf die Modelle und Vorbesteller erhalten beim Pixel 8 die Buds Pro und beim Pixel 8 Pro die Watch 2 dazu.