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Im Test bei NBC: Best of Februar 2012

Brot und Butter. Nach dem Tegra 3 Quadcore lag der Fokus auf günstigen und mittelpreisigen Mainstream-Geräten. Highlight: Radeon HD 7670M für unter 500 Euro. Zudem: Das erste 3D-Notebook mit AMD-Grafik, das HP Envy 17 3D. Hier nochmals alle Notebookcheck-Tests des Monats Februar im Überblick.

Nach dem Testmarathon im Dezember und Januar erholten sich unsere Redakteure in der Karibik. Zeit dafür gab es ausreichend, denn nur wenige echte Neuheiten erreichten Notebookcheck in Form von Testgeräten. Ein Highlight war der Asus Eee Pad Transformer Prime TF201, das erste Android 4.0 Tablet (Ice Cream Sandwich) mit Tegra 3 Quadcore-CPU. 

Für die auf Windows angewiesene Business-Fraktion nahmen wir die Slate-PCs Dell Latitude ST und HP Slate 2 unter die Lupe. Die Begeisterung war bescheiden, Windows 7 ist suboptimal für die Fingereingabe und der langsame Atom-Prozessor wurde teilweise zur Geduldsprobe. 

Die Masse der Februar-Tests beschäftigte sich mit den so genannten „Brot und Butter“ Geräten. Vom 600-Euro-Office-Laptop Lenovo ThinkPad Edge E525 mit AMD-A-Series APU bis zum 1.000 Euro teuren HP Envy 14 mit Core i7 2630QM war alles dabei. Spieler mit kleinem Geldbeutel kamen ebenso auf ihre Kosten (Packard Bell Easynote F4312, i3 + Radeon HD 7670M), wie Schnäppchenjäger (HP Pavilion g6-1352eg, Dual Grafik + AMD APU).

Als einziges Desktop-Replacement fristete im Februar das HP Envy 17 3D (Early 2012) ein Schattendasein. Das leistungsstarke 3D-Notebook mit Radeon HD 7690M und Core i7 2670QM gibt es als Envy 17-3010eg (A2Q28EA) nun auch in Deutschland zu kaufen. Wir hatten wegen der zeitigeren Verfügbarkeit das US-Modell im Test. Für knapp 1.400 Euro gibt es eine aktive Shutter-Brille, die per TriDef-3D-Ignition Games um die dritte Dimension anreichert. Leider brechen die Frameraten bei Games im 3D-Modus, wie auch unter Nvidias 3D Vision, um zirka 50% ein. Die Radeon HD 7690M kann das nicht ausgleichen, denn sie gleicht größtenteils ihrer Vorgängerin HD 6770M.

Kategorie Tablet/MID

Anwärter:

Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 89%

Dell Latitude ST-LST01 82%

HP Slate 2 Wi-Fi + 3G 80%

Das Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 (ab 679 Euro) ist Subnotebook und Tablet in einem Stück. Auf Knopfdruck löst sich das Display von der Base Unit und der Nutzer hat ein 10.1-Zoll Tablet in der Hand. Die Tastatur-Dock ist eine Docking-Station mit vielen Anschlüssen und einem integrierten Akku. Dieser kann die Laufzeiten des TF201 nahezu verdoppeln (WLAN-surfen zehn Stunden lang möglich). Das in Kontrasten, Helligkeit und bei den Blickwinkeln perfekte IPS+ Display ist für den Einsatz draußen bestens gerüstet. Leider vermissen wir das UMTS-Modul, welches unserer Meinung nach perfekt zu dem mobilen Gerät gepasst hätte. Der NVIDIA Tegra 3 SoC ist der erste serienmäßig verbaute Quadcore in einem Tablet. 

Das Dell Latitude ST-LST01 (Preis 550 Euro) richtet sich vorrangig an Firmen, die ein Windows-Tablet vollständig in das vorhandene IT-Netz integrieren müssen. Ausgerüstet mit einem Atom Z670, 32 GB mSATA SSD und Windows 7, hält uns die niedrige Leistung bei der Arbeit immer wieder zurück. Zum anderen zeigt sich Windows 7 wiederholt als ungünstig für die Schnelligkeit und die Produktivität. Das gummierte und robuste Gerät macht einen alltagstauglichen Eindruck, hat viele Anschlüsse (inkl. HDMI) und einen Docking-Port. Die hohe Helligkeit, die weiten Blickwinkel und der gute Kontrast wären für Notebooks ein starker Pluspunkt. Im Umfeld der hochpreisigen Android- und iOS-Tablets ist dies jedoch fast Standard. Leider braucht das Tablet im eingeschalteten Zustand ganze zwölf Stunden zum Laden. Vier sind es im ausgeschalteten Zustand.

Das HP Slate 2 Wi-Fi + 3G (750 Euro) tritt in die Fußstapfen des Dell Latitude ST, denn als Windows 7 Slate PC zielt es auf ähnliche Einsatzzwecke ab. Der Atom Z670 1.5 GHz entpuppt sich als Bremse. Die 64GB SSD (mSATA) ist leider langsamer als manche Festplatte und sorgt wiederum selbst für Wartezeiten. Wie beim Latitude ST-LST01 ist Windows 7 für den Android-verwöhnten Nutzer ein weiterer Bremsklotz. Eine treffsichere Bedienung ist nur mit dem beigelegten Stylus möglich. Zudem sind viele Eingaben umständlich. Dies setzt große Hoffnungen auf Windows 8. In Kürze bringen wir einen Windows 8 Tablet-Praxistest.

Tablet/MID des Monats Februar 2012: Asus Eee Pad Transformer Prime TF201

Mit seiner im Monatsvergleich ungeschlagenen Wertung von 89% setzt sich der neue Transformer direkt an die Spitze unserer Tablet-Charts. Selbst das dieser Tage getestete Apple iPad 3 (89%) kann sich bei unserer Wertung nicht davon absetzen. Das sehr gute IPS-Panel, die starke Laufzeit per Akku im Tastatur-Dock und die hochwertige sowie stabile Verarbeitung machen den Prime TF201 zu einem der besten Android-Tablets. Einen PC-Ersatz gibt das Gerät aber noch nicht ab. Dafür sind die Office-Suites unter Windows viel zu umfangreich und bequem.

» Der Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 ist derzeit ab 599 Euro bei Amazon.de erhältlich.

Asus Eee Pad Transformer Prime TF201
Asus Eee Pad Transformer Prime TF201
Prime TF201
Prime TF201
Prime TF201
Prime TF201
Award Asus Eee Pad Transformer Prime TF201
Award Asus Eee Pad Transformer Prime TF201

Was uns gefällt

Das edle Alu-Design ist eine gelungene Weiterentwicklung des Vorgängers.

Was wir vermissen

Ein 3G-/UMTS-Modul, man kann es nicht oft genug wiederholen. Zumindest für Europa.

Was uns verblüfft

Ein nicht einwandfrei funktionierendes GPS-Modul in einem fertigen Produkt. Wie kann dieses Missgeschick dutzende Kontrollinstanzen in der Entwicklung überstehen?

Die Konkurrenz

Zunächst der viel günstigere Vorgänger, das Asus Eee Pad Transformer, das Samsung Galaxy Tab 10.1v als attraktives Tablet mit Vorgänger-Chip Tegra 250, natürlich das iPad 3 als aktuellste Version des Genre-Begründers, sowie das Asus Eee Pad Slider als einen weiteren Exoten mit integrierter Tastatur.

Kategorie Office

Anwärter:

Lenovo ThinkPad Edge E525-NZ62KGE 81%

Samsung 300E5A-S01 80%

Den Wettstreit zweier günstiger aber dennoch guter Office-Laptops beginnen wir mit dem Lenovo ThinkPad Edge E525 (zirka 480 Euro). Der 15.6-Zoller fährt eine AMD-APU (A-Series A8-3500M) auf, welche eine integrierte AMD Radeon HD-6620G-Grafik enthält. Das ThinkPad-Label macht seinem Namen leider keine Ehre: Gelungen ist zwar die Tastatur, die Verarbeitung lässt aber zu wünschen übrig. Eine niedrige Geräuschkulisse und wenig Abwärme machen den E525 bürotauglich. Leider sorgt das matte aber zu dunkle und kontrastschwache Display nicht für Freude im Einsatz unter der Sonne. Schade, denn die akzeptable Laufzeit von 4:39 Stunden hätte gut dazu gepasst. 

Samsungs Series 3 300E5A-S01 (550 Euro) kann an wenigen Stellen die Schwächen des ThinkPad Edge E525 überwinden. Dies gilt für die Verarbeitung, das Samsung Chassis liegt insgesamt wertiger in der Hand, doch auch hier bekriteln wir die mangelhafte Verwindungssteifigkeit. Beim matten Display bietet das Series 3 300E5A keinen Vorteil: Die Helligkeitsmessung fällt zwar höher aus, im Akkubetrieb dimmt selbige aber auf 199 cd/m² (Mitte). Die Eingabegeräte können nicht mit einem ThinkPad mithalten, schlecht sind sie aber auch nicht. Gelungen ist hingegen die starke Akkulaufzeit von 6:23 Stunden im WLAN-Test. 

Office-Notebook des Monats Februar 2012: Lenovo ThinkPad Edge E525-NZ62KGE

Es ist ein knapper Sieg nach Punkten, den Lenovo durch eine extrem niedrige Abwärme und Geräuschemission davonträgt. Der Abstand hätte größer ausfallen können, jedoch bietet Samsung deutlich längere Akkulaufzeiten. Wie bei allen günstigen Consumer-ThinkPads gibt es keinen Docking-Port, dafür aber ExpressCard-34 und eSATA. USB 3.0 hat keiner der Kandidaten. Leistungshungrige Käufer werden sich im Zweifel dennoch für das Samsungs Series 3 300E5A entscheiden, denn für wenig mehr Geld bringt es eine bedingt spieletaugliche GeForce GT 520MX und einen Core i3 2330M mit.

» Das Lenovo ThinkPad Edge E525 NZ62KGE ist derzeit ab 479 Euro bei notebooksbilliger.de erhältlich.

Lenovo ThinkPad Edge E525 NZ62KGE
Lenovo ThinkPad Edge E525 NZ62KGE
Lenovo ThinkPad Edge E525
Lenovo ThinkPad Edge E525
Lenovo ThinkPad Edge E525
Lenovo ThinkPad Edge E525
Award Lenovo ThinkPad Edge E525 NZ62KGE
Award Lenovo ThinkPad Edge E525 NZ62KGE

Was uns gefällt

Tastatur und Mausersatz können überzeugen und es ist schön zu sehen, dass Lenovo auch bei den günstigeren Notebooks für ordentliche Eingabegeräte sorgt. 

Was wir vermissen

Ein besseres Display als das derzeit verbaute. Hier hätten wir deutlich mehr erwartet.

Was uns verblüfft

Ein wackelnder Akku beziehungsweise ein wackelndes DVD-Laufwerk sollte in einem ThinkPad nicht vorkommen.

Die Konkurrenz

Konkurrenz kommt erst einmal aus den eigenen Reihen. Das Lenovo ThinkPad Edge E520 ist ein starker Konkurrent. Zwar etwas teurer als das E525, aber dafür mit Intel Core Prozessor und etwas besserer Anwendungsleistung. Entsprechende Notebooks anderer Hersteller sind das HP ProBook 6560b, das Samsung 200B5B, das Toshiba Tecra R850 oder das Dell Vostro 3550 Notebook.

Kategorie Multimedia

Anwärter:

HP Envy 14-2090eo 84%

Asus K53SK-SX021V 79%

Asus X53SK-SX028V 79%

Packard Bell Easynote F4312-HR-075GE 79%

HP Pavilion g6-1352eg 76%

HP Pavilion g7-1353eg 76%

Gut bestückt war die Multimedia-Sektion mit sechs Geräten von 14- bis 17-Zoll. Die höhere Preisklasse deckt das HP Envy 14-2090eo ab, das als HP Envy 14-2000eg in Deutschland verkauft wird. Unser US-Serienmodell protzte mit seiner ausgezeichneten Verarbeitung, der guten Spieleleistung (Radeon HD 6630M) und der respektablen Akkulaufzeit. Leider macht die schlechte Helligkeit des TFTs weder draußen Freude, noch können wir uns an bunten Farben laben. Der Intel Core i7 2630QM sorgt für viel Power im 14.5-Zoller, wobei das Gehäuse überraschend kühl bleibt. 

Was ist das? Asus K53SK versus Asus X53SK, hat sich hier der Fehlerteufel eingeschlichen? Nein, Ursache ist die uneinheitliche Benennungspolitik des Herstellers. Hier wird dasselbe Notebook unter zwei Namen angepriesen. Das Asus K53SK ist  betreffend Optik und zum großen Teil auch bei der Hardware ident mit dem X53SK. Obwohl die X-Variante einen Core i5 ihr Eigen nennt und nicht nur einen i3, ist die Benotung ident. Den Vorteil von geringen Emissionen teilen sich beide Notebooks. Leider auch das kontrastschwache Panel, den billig wirkenden Mausersatz und die mit zirka drei Stunden nicht sonderlich gute Laufzeit. Die AMD Radeon HD 7610M beider Geräte packt manche Games in mittleren Details und Auflösungen. 

Das Packard Bell EasyNote F4312 schafft keine bessere Note als die Asus-Konkurrenten. Dafür bietet der 17-Zoller zum ähnlichen Preis (550 Euro) mit der AMD Radeon HD 7670M mehr Power für Spiele. Die 1600 x 900 Pixel können zwar nicht nativ befeuert werden, aber bei 1024 bzw. 1366 Pixeln in der Breite liefen alle Testspiele flüssig (Details Medium). Wer eine solch gute Grafik für so wenig Geld abfassen will, der muss Kompromisse bei dem Display (geringe Kontraste), den Lautsprechern, den Eingabegeräten und den Anschlüssen eingehen. Keinen Kompromiss muss der Käufer aber bei den Emissionen eingehen: Temperatur und Lautstärke sind überraschend niedrig. Das gefällt besonders im Büroeinsatz. 

Für etwas weniger Geld bietet sich HPs Pavilion g6-1352eg an. Hier wird auf die A-Series A4-3305M (Dual Core) gesetzt. Die APU fährt in Summe weniger Anwendungsleistung als ein Gerät mit Intel Core i3/i5 ein, glänzt aber mit sehr niedrigen Emissionen, sowie mit einer guten Akkulaufzeit von 4:24 Stunden. Leider schwankt die CrossFire-Performance der AMD Radeon HD 6480G + HD 7450M Dual Graphics. 

Das unterdurchschnittliche Display ist ein gemeinsamer Kritikpunkt mit dem Schwestermodell Pavilion g7-1353eg (17.3-Zoll). Selbiges basiert auf der A-Series A6-3420M 1.5 GHz. Der Quadcore holt sich messbar mehr Anwendungsleistung, hat aber ebenso nur eine magere Anschlussvielfalt, sowie ein schlechtes Glare-Panel. 

Multimedia-Notebook des Monats Februar 2012: HP Envy 14-2090eo

Trotz des schlechten TFT-Panels gelingt ein deutlicher Sieg nach Punkten. Der Grund ist klar: Alle Vergleichsgeräte sind günstige bis billige Multimedia-Einsteiger mit einfachsten Gehäusen und Eingabegeräten. Bei Tasten und Chassis geht HP aber in die Vollen, die Konstruktion ist über alle Zweifel erhaben. Wir hatten ein US-Serienmodell im Test. Das Testgerät wird als HP Envy 14-2000eg (LS491EA) ab 900 Euro in Deutschland verkauft. 

» Das HP Envy 14-2000eg (LS491EA) ist derzeit ab 900 Euro bei amazon.de erhältlich.

HP Envy 14-2090eo US-Modell
HP Envy 14-2090eo US-Modell
HP Envy 14-2000eg (LS491EA)
HP Envy 14-2000eg (LS491EA)
deutsches Pendant
deutsches Pendant
Award HP Envy 14-2090eo
Award HP Envy 14-2090eo

Was uns gefällt

Das Envy 14-2090eo ist ein leistungsstarker und vielseitiger Laptop. Dank umschaltbarer Grafik bietet er zudem eine mehr als gute Akkulaufzeit.

Was wir vermissen

Der Bildschirm ist nicht beeindruckend. Mit seiner niedrigen Qualität passt er nicht zu der ansonsten beachtlichen Erscheinung.

Was uns überrascht

Dass mit der Radeon HD 6630M die meisten aktuellen Spiele gespielt werden können, ist eine positive Überraschung.

Die Konkurrenz

Einer der engsten Konkurrenten des Envy 14 ist das Dell XPS 14z, ebenso ein "Premium" Laptop, jedoch mit einer Grafiklösung von Nvidia.

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Autor: Sebastian Jentsch, 25.03.2012 (Update:  6.06.2013)