Astronomen suchen schon lange nach Beweisen für Leben außerhalb unseres Sonnensystems. Dabei wurden bisher bis zu 6.000 Exoplaneten entdeckt. Doch keiner der bekannten Exoplaneten scheint die einzigartigen Eigenschaften von PSR J2322-2650b aufzuweisen. Als einziger bekannter Exoplanet ähnelt er einem "heißen Jupiter" und umkreist einen Pulsar, also einen rotierenden Neutronenstern.
Auch seine ungewöhnliche Zitronenform gehört zu seinen bizarren Merkmalen. Sie wird durch die enorme Gravitationskraft des umkreisten Pulsars verursacht. Was die Entfernung zu seinem Heimatstern betrifft, so befindet sich PSR J2322-2650b extrem nah an seinem Pulsar, nämlich nur etwa 1,6 Millionen Kilometer. Zum Vergleich: Unsere Erde ist etwa 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Aufgrund der Nähe des Exoplaneten zu seinem Pulsar wird er hell angestrahlt, da die intensive Strahlung des Pulsars direkt auf ihn trifft. Was PSR J2322-2650b jedoch am meisten hervorhebt, ist die Zusammensetzung seiner Atmosphäre. Diese wird von Helium und molekularem Kohlenstoff dominiert. Molekularer Kohlenstoff ist ziemlich ungewöhnlich, insbesondere angesichts der hohen Temperaturen auf dem Exoplaneten. Sie liegen zwischen 650 und über 2.000 °C. Bei solchen Temperaturen würde man eigentlich erwarten, dass sich molekularer Kohlenstoff mit anderen Atomarten verbindet.
Astronomen haben die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre von etwa 150 Planeten innerhalb und außerhalb unseres Sonnensystems untersucht. PSR J2322-2650b ist der einzige Planet dieser Gruppe, in dessen Atmosphäre nachweisbar molekularer Kohlenstoff vorhanden ist. Die seltsame Zusammensetzung seiner Atmosphäre lässt Wissenschaftler über die Entstehung des Planeten rätseln. h aktuellem Stand scheint die Existenz dieses Planeten allen bisher bekannten Entstehungsmodellen zu widersprechen. Die Arbeit zu dieser Studie wurde im Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.










