Jedes Billig-Smartphone ist besser: Warum haben Laptops auch im Jahr 2020 so schlechte Webcams?
Wir haben zwei große Laptop-Hersteller gefragt, warum auch in hochpreisigen Laptops vergleichsweise minderwertige Webcams verbaut sind. Auch wenn wir die Gründe grundsätzlich nachvollziehen können, sind wir wenig beeindruckt über die Aussicht, auch in naher Zukunft keine Notebooks mit Kameras in Smartphone-Qualität zu haben.
Allen Ngo, Silvio Werner (übersetzt von Silvio Werner), Veröffentlicht am 🇺🇸🇷🇺
Kein ganz unrealistisches Szenario: Das neue Laptop bietet einen überaus schnellen Intel- oder Ryzen-Prozessor, ist super dünn und stylisch und bringt neben einer dedizierten, leistungsstarken GPU auch ein hochauflösendes 4K-Bildschirm mit. Der einzige Haken: Die Auflösung der Webcam ist irgendwo in den späten 90ern hängengeblieben.
Während Laptops somit kleiner, schneller und ausdauernder werden, haben OEMs offenbar wenig Aufmerksamkeit für die Videoqualität der integrierten Webcams übrig - einige Hersteller wie Asus haben Webcams inzwischen schon komplett aus einigen ihren Produkten entfernt. Im heftigen Kontrast dazu haben günstige Android- und Apple-Smartphones inzwischen deutlich bessere Frontkameras als selbst höherpreisige Notebooks.
Nach den Gründen haben wir zwei Unternehmen befragt, konkret waren Dell und AMD bei verschiedenen Gelegenheiten zu Auskünften bereit. Die Antwort war in beiden Fällen nicht unbedingt überraschend und durchaus ernüchtern: Hochwertige Webcams sind kein Verkaufsargument und Konsumenten präferieren für die Nutzung von FaceTime, Selfies, TikTok und anderen Anwendungen eher das Smartphone. Anders formuliert: Ein Dell XPS 13 mit einer 20-Megapixel-Webcam wird nicht annähernd so viel zusätzliche Aufmerksamkeit erfahren wie ein Modell mit größerem RAM oder einem kleineren Rahmen.
Grundsätzlich können wir die Argumentation nachvollziehen, allerdings ist dies in unseren Augen kein Argument dafür, schlechte 720p-Webcams in preisintensive Geräte zu bringen. Ein Beispiel stellt hier das Surface Laptop 3 15 dar, welches Microsoft Topmodell in Sachen Laptops darstellt und trotz Preisen von deutlich über 1.000 Euro mit einer niedrig auflösenden Webcam mit schlechter Farbaufnahme kommt.
Abschließend sei die Frage an die Community berichtet: Sind OEMs mit ihrer Ansicht im Recht? Welchen Mehrwert würde eine hochauflösende Kamera in einem Notebook tatsächlich bieten?
Autor des Originals:Allen Ngo - Lead Editor U.S. - 5194 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2011
Nach meinem Abschluss in Umwelthydrodynamik an der Universität von Kalifornien studierte ich Reaktorphysik und erhielt vom US NRC die Lizenz zum Betrieb von Kernreaktoren. Man gewinnt ein erstaunliches Maß an Wertschätzung für alltägliche Unterhaltungselektronik, nachdem man mit modernen Reaktorsystemen gearbeitet hat, die erstaunlicherweise noch immer von Computern aus den 80er Jahren betrieben werden. Wenn ich nicht gerade die US-Seite von Notebookcheck betreue, verfolge ich gerne die eSports-Szene und die neuesten Nachrichten aus dem Gaming-Bereich.
Übersetzer:Silvio Werner - Senior Tech Writer - 10218 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.