Zur Verwirklichung des Projekts setzen die HVV auf künstliche Intelligenz. Aktiviert wird die KI, indem sich ein Fahrgast vor den „Mobility Touchpoint“ stellt und eine Frage ausspricht. Nutzer von Siri oder Amazon Echo Dot (auf Amazon verfügbar) dürften sich schnell zurechtfinden. Insgesamt 27 Sprachen soll die künstliche Intelligenz beherrschen. Die Antworten beschränken sich auf Fahrplanauskünfte, Wegbeschreibungen und Fahrpreise.
Der Mobility Touchpoint soll Vandalismus abschrecken
Wie HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt erklärte, ist der Mobility Touchpoint mit Hinblick auf Barrierefreiheit und Sicherheit entwickelt worden. So soll die KI zum Beispiel beeinträchtigten Personen Wege mit guter Ausleuchtung nennen können. Bezüglich des Sicherheitsfaktors verfügt die Haltestelle über eine intelligente Kamera.
Diese erfasst Bewegungen und kann dadurch Vandalismus-Aktionen erkennen. Bei Registrierung einer solchen Tat kann die Haltestelle selbstständig die Polizei rufen. Die Verkehrssenatoren Anjes Tjarks und Oliver Krischer sehen in der intelligenten Haltestelle einen Ersatz für Reisezentren. Laut Krischer könnte eine KI-Haltestelle bis zu 14 Infozentren im Kölner Umland ersetzen.
ÖPNV soll attraktiver werden
Mit dem Pilotprojekt möchten die Hamburger Verkehrsbetriebe die Attraktivität des ÖPNV steigern. Dazu besitzt die Haltestelle neben Sitzmöglichkeiten auch eine Überdachung und verfügt über seitliche Topfpflanzen. Laut der HVV ist sogar die Integration eines Trinkwasseranschlusses denkbar.
Beim Display soll es sich, laut dem Portal DT5 Online, um ein Modul mit e-Ink-Technik handeln. Diese gelten als stromsparend und ermöglichen es statische Bilder ohne Stromzufuhr darzustellen. Über das KI-Modell ist bislang noch nichts bekannt, allerdings sollen allen Daten in Deutschland bleiben. Dazu arbeiten die Hamburger Verkehrsbetriebe mit dem Softwareentwickler Synergeticon zusammen.
Wie teuer eine intelligente Haltestelle wird und ab wann diese einsetzbar sind, steht bisher noch in den Sternen. Die nächsten Prototypen werden auf den kommenden UITP Summits in Dubai 2026 und Hamburg 2027 vorgestellt.
In Kooperation mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wird eine neue App entwickelt, die ebenfalls KI-Funktionen besitzt. Unter dem Namen „Max“wird diese die alternde Switch-App ab dem Sommer 2026 ablösen.
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dpa via Süddeutsche Zeitung, DT5 Online Bildquelle: Pixabay