Lotus hat offiziell angekündigt, 2027 eine Plug-in-Hybrid-Version des Emira einzuführen. Damit reagiert der Hersteller laut Autocar auf die strengeren Euro-7-Vorgaben und positioniert den Sportwagen als Brückentechnologie zwischen klassischem Verbrenner und Elektroauto. Das Modell soll die sogenannte Hyper-Hybrid-Technologie nutzen, die Lotus bereits für das SUV Eletre und die Limousine Emeya entwickelt hat.
Euro 7 erzwingt Neuaufstellung der Emira-Palette
Die aktuellen Motorvarianten des Emira geraten unter Druck. Der V6 mit Toyota-Aggregat lässt sich nach Angaben des Unternehmens nicht auf Euro-7-Standard aufrüsten. Auch die Vierzylinder-Turbo-Version mit AMG-Motor könnte entfallen. Damit wird der Plug-in-Hybrid zur zentralen Option im überarbeiteten Portfolio. Lotus kündigte parallel ein Facelift für die V6-Version an, das sie fit für die strengeren Emissionsgrenzen machen soll.
Technologiekooperation zwischen China und UK
Die neue Hybridstrategie verdeutlicht die enge Verzahnung von Lotus Technology in China und Lotus Cars in Großbritannien.
Laut CEO Feng Qingfeng biete die enge Kooperation erheblich Vorteile, sie eröffne
„big room for efficiency improvements while we consolidate a lot of the functions together, including the technology synergies“ (großen Spielraum für Effizienzsteigerungen, während wir viele Funktionen zusammenlegen, einschließlich der technologischen Synergien).
Neben Effizienzgewinnen soll die Entwicklung neuer Modelle beschleunigt und die Unabhängigkeit vom klassischen Verbrenner gestärkt werden.
Absatzprobleme und Standortfragen
Die Entscheidung für den Lotus Emira Plug-in-Hybrid erfolgt vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Herausforderungen. Im ersten Halbjahr 2025 brachen die Auslieferungen auf 2813 Fahrzeuge ein, die Emira-Verkäufe gingen um 64 Prozent zurück. Grund war unter anderem der US-Importzoll von 27,5 Prozent, der erst im Juli auf 15 Prozent gesenkt wurde. Gleichzeitig kündigte Lotus an, rund 40 Prozent der Belegschaft in Großbritannien abzubauen. Gerüchte über eine mögliche Produktionsverlagerung ins Ausland dementierte das Unternehmen jedoch.
Feng betonte:
„We have ambitious goals for the Lotus Cars operation in the future.“
Rückkehr zur Hybridstrategie
Die Plug-in-Hybrid-Variante der Emira markiert eine strategische Kehrtwende. Lotus hatte in der Vergangenheit mit der Studie Evora 414E bereits ein PHEV-Konzept mit 17-kWh-Batterie und elektrischer Reichweite von rund 56 Kilometern getestet, aber nicht zur Serie gebracht. Nun wird diese Technik mit dem Label Hyper Hybrid in eine Serienproduktion überführt. Damit reagiert Lotus auch auf die verhaltene Nachfrage nach reinen Elektrofahrzeugen wie Eletre und Emeya, deren Verkaufszahlen die Erwartungen bisher nicht erfüllt haben.
Lotus: Übergang in eine elektrifizierte Zukunft
Mit der Einführung des Lotus Emira Plug-in-Hybrid 2027 will der Hersteller seine Sportwagenpalette sichern und gleichzeitig den Übergang in eine elektrifizierte Zukunft gestalten. Entscheidend wird sein, ob die Kombination aus Leistungsfähigkeit, Effizienz und Alltagstauglichkeit die bisherigen Käufer überzeugt und neue Kundengruppen erschließt.










