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Metal Gear-Erfinder Kojiama wird Snake Eater Remake nicht spielen, betont Bedeutung von Innovation

Screenshot von Metal Gear Solid Delta Snake Eater Remake. (Bildquelle: SteamDB)
Screenshot von Metal Gear Solid Delta Snake Eater Remake. (Bildquelle: SteamDB)
In einem aktuellen Interview sprach der Entwickler über verschiedene Themen – unter anderem darüber, dass er manche Indie-Spiele deutlich kreativer findet als so manches große AAA-Game.

Der legendäre Entwickler hinter Metal Gear Solid und Death Stranding, Hideo Kojima, hat sich in einem neuen Interview mit einer Mischung aus Beobachtungen und Bedenken zum aktuellen Zustand der AAA-Spielebranche geäußert – und spricht dabei Dinge an, die viele Gamer längst denken: Die Industrie steckt in einer kreativen Sackgasse.

Im Gespräch mit SSENSE zeigte sich Kojima skeptisch gegenüber aktuellen Trends in der Gaming-Welt: „Sogar die Grafik und Spielmechaniken ähneln sich alle ziemlich.“ Er bezog sich hier auf das Summer Games Fest 2025, bei dem ihm aufgefallen sei, wie eintönig viele Spiele wirkten – ständig dieselben Gegner.

Auch wenn solche Titel beim Massenpublikum gut ankommen, sagte Kojima: „Viele Menschen mögen das – ich verstehe das.“ Gleichzeitig fordert er aber mehr Mut zu Innovation und Kreativität statt immer nur auf sicheren Profit zu setzen. Nur so könne die Branche wieder echte Meilensteine schaffen, die über lange Zeit Bestand haben.

Seine Kritik trifft die Branche in einer Phase, in der viele Talente zu „besseren“ KI-Tools abwandern, während Publisher lieber auf vorhersehbare Blockbuster setzen – Hauptsache, sie verkaufen sich gut. Diese Entwicklung findet Kojima „irgendwie traurig“.

Dass er mit der Entwicklung unzufrieden ist, zeigt sich auch in seinem eigenen Spielverhalten: AAA-Titel reizen ihn kaum noch – stattdessen zieht es ihn zu Indie-Games, die seiner Meinung nach deutlich kreativer sind. Seine Einschätzung: „Indie-Spiele sind der Ort, an dem es gerade passiert.“

Kojima erzählte von einem Besuch bei einem Studie, dass er bei der Entwicklung eines Stealth-Spiels beraten sollte – und er war ernüchtert: „Die Leute, die Militärspiele machen, wissen oft nicht mal, wie man eine Waffe zerlegt oder richtig abfeuert.“ Auf die Frage, ob er sich mit solchen Dingen auskenne, antwortete Kojima überraschend offen: „Ja, ich habe selbst Trainings gemacht und gelernt, auf wie viele Arten man Menschen töten kann.“

Natürlich wurde er im Interview auch auf das kommende Metal Gear Solid Delta: Snake Eater angesprochen. Auf die Frage, ob er das Remake seines eigenen Klassikers spielen würde, winkte der ehemalige Konami-Dirktor nur lachend ab: „Nein, werde ich nicht“.

Zur Klarstellung: Kojima verließ Konami nach kreativen und finanziellen Differenzen – am 16. Dezember 2015, kurz nach dem Release von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain. Danach gründete er sein eigenes Studio Kojima Productions und sicherte sich schnell Unterstützung von Sony. So entstand sein ambitioniertes, wenn auch polarisierendes Spiel Death Stranding, gefolgt von der Fortsetzung Death Stranding 2: On the Beach, die am 26. Juni 2025 erschien. Trotz PS5-Exklusivität verkaufte sich das Spiel bis Juni über 1,4 Millionen Mal – bei einem starken Metacritic-Score von 89/100.

Während Kojima seinem kreativen Geist in seiner eigenen Unternehmung freien Lauf lassen konnte, war er anfangs besorgt, Death Stranding 2 sei „zu gefällig“. Das führte zu Änderungen bei mittlerem Entwicklungsstand – Kojima ergänzte absichtlich polarisierende Elemente. Seine Philosophie: Spiele, die anecken, bleiben länger im Gedächtnis. „Ich will nichts machen, das sich einfach millionenfach verkauft. Ich will etwas erschaffen, woran man sich noch in 20 Jahren erinnert.“

Inzwischen reichen Kojimas Visionen sogar bis ins All. Beim Sydney Film Festival im Juni 2025 verriet er seinen Traum, ein Spiel im Weltraum zu entwickeln – inklusive echter Vorbereitung: „Ich will richtig trainieren, lernen, wie Andocken funktioniert, zur Internationalen Raumstation fliegen und ein paar Monate dort bleiben.“

Kojimas Ambitionen gehen über die aktuellen Ziele der Videospielindustrie hinaus, die in einem ewigen Trott festzustecken scheint. Für ihn gilt: Wer wirklich gute Spiele machen will, muss bereit sein, Risiken einzugehen – und das Gaming neu denken.

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Autor: Rahim Amir Noorali,  3.08.2025 (Update:  3.08.2025)