In einer wegweisenden klinischen Studie hat ein Team von Wissenschaftlern der University of California, Los Angeles (UCLA) erfolgreich die reprogrammierten Stammzellen eines Patienten genutzt, um eine nachhaltige interne Quelle für krebsbekämpfende Immunzellen zu schaffen. Die in Nature Communications veröffentlichte Studie beschreibt eine neuartige „Tandem“-Therapie, die eine der größten Herausforderungen in der Krebsimmuntherapie lösen könnte: die begrenzte Wirksamkeit von T-Zell-Behandlungen.
Aktuelle T-Zell-Therapien zeigen oft eine starke anfängliche Wirkung, doch mit der Zeit können die manipulierten Zellen erschöpfen und ihre Funktion verlieren. Der neue Ansatz der UCLA, der in einer klinischen Phase-I-Studie getestet wurde, bekämpft dieses Problem mit zwei separaten Zellinfusionen. Zunächst erhalten die Patienten eine Standardinfusion von T-Zellen, die so verändert wurden, dass sie Tumore mit dem NY-ESO-1-Antigen angreifen. Einen Tag später folgt eine zweite Infusion mit den eigenen, genetisch modifizierten blutbildenden Zellen, den sogenannten hämatopoetischen Stammzellen (HSCs).
Diese HSCs dienen als langfristige, sich selbst erneuernde Quelle, die direkt im Körper neue T-Zellen produziert. Laut der Studie weisen diese neuen T-Zell-„Nachkommen“ eine tumorspezifische Funktionalität auf, ohne Anzeichen von „Anergie oder Erschöpfung“ zu zeigen. Damit wird die Hauptschwäche bestehender Therapien direkt behoben.
Wir konnten nachweisen, dass es möglich ist, die Stammzellen eines Patienten so zu reprogrammieren, dass sie eine erneuerbare Immunabwehr gegen Krebs aufbauen. Eine Heilung ist damit noch nicht erreicht. Aber es deutet auf eine Zukunft hin, in der wir Krebs nicht nur behandeln, sondern auch verhindern können, dass er erneut auftritt.
– Dr. Theodore Scott Nowicki, einer der Hauptautoren der Studie
Die genveränderten Stammzellen enthalten zudem ein eingebautes Sicherheitsmerkmal: ein sogenanntes „Suizidgen“ namens sr39TK. Dieses Gen ermöglicht es Ärzten, die Zellen mittels PET-Scans im Körper zu verfolgen und sie gezielt zu zerstören, falls unerwartete toxische Wirkungen auftreten.















