Das Zuhause ist oft ein Ort, an dem wir uns sicher fühlen. Doch es gibt eine Gefahr, der wir uns täglich stellen und die wir mehr als 71.000 Mal am Tag einatmen: Mikroplastikpartikel. Um das Ausmaß dieses Phänomens zu erforschen, führte ein Forscherteam aus Toulouse, Frankreich, eine Studie durch, für die es mehrere Methoden einsetzte.
Sie setzten Raman-Spektroskopie, fortgeschrittene Mikrobiologie und verschiedene automatische Zählsysteme ein. Der Hauptvorteil dieser kombinierten Verfahren liegt in ihrer Fähigkeit, Partikel mit einer Größe von einem Mikrometer zu erkennen, während frühere Studien keine Partikel kleiner als 20 Mikrometer nachweisen konnten.
Laut Nadiia Yakovenko, Forscherin an der Universität Toulouse, atmen wir im Durchschnitt 71.200 Mikroplastikpartikel pro Tag ein. Davon haben 3.200 eine Größe zwischen 10 und 300 Mikrometern, während 68.000 zwischen 1 und 10 Mikrometern liegen. Auch wenn diese Ergebnisse erstaunlich und überraschend sind, gibt es mehrere Gründe, die sie erklären.
So gibt die Einrichtung im Haus aufgrund täglicher Reibung ständig Partikel ab. Sind Teppiche vorhanden, entstehen dadurch mikroskopisch kleine Kunstfasern in der Raumluft. Zu beachten ist auch, dass man diesen Partikeln selbst im Auto nicht entkommt. Das liegt daran, dass die Hitze eine kontinuierliche Zersetzung des Armaturenbretts und der Verkleidungen, beispielsweise auch der Autositze, verursacht. Mit anderen Worten:
Jede alltägliche Handlung setzt eine erhebliche Menge an Partikeln frei, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind und die zum Teil aus Chemikalien bestehen. Dies kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben, wie chronische Atemwegserkrankungen, hormonelle Störungen und ein erhöhtes Krebsrisiko.
Daher ist es notwendig, die aktuellen Luftqualitätsstandards zu überarbeiten. Anschließend könnten Maßnahmen bezüglich der Materialien, aus denen unsere Möbel gefertigt werden, oder Luftfiltersysteme umgesetzt werden, um die Gesundheit aller zu schützen – sei es zu Hause oder auf dem Weg zur Arbeit im Fahrzeug.
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Quelle(n)
Sciencepost.fr (auf Französisch), PLOS, Foto von Michelangelo Buonarroti














