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Statistisches Bundesamt: Bahnfahrten im ÖPNV um 19 Prozent teurer

Statistisches Bundesamt: Bahnfahrten im ÖPNV um 19 Prozent teurer.
Statistisches Bundesamt: Bahnfahrten im ÖPNV um 19 Prozent teurer.
Viele Pendler ärgern sich über die stark gestiegenen Preise für Fahrtickets im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Und das zu Recht, denn die Ticketpreise sind laut Statistischem Bundesamt deutlich teurer geworden, vor allem für Zugfahrten mit der Bahn. Ist das 9-Euro-Ticket die Lösung?

Die Deutsche Bahn verkauft ab heute das von der Bundesregierung geförderte 9-Euro-Ticket. Damit fahren Pendler drei Monat lang im Juni, Juli oder August 2022 im Nahverkehr für nur 9 Euro monatlich durch ganz Deutschland. Die Flatrate für beliebig viele Fahrten im gewählten Monat in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV wie RB, RE, U-Bahn, S-Bahn, Bus und Tram klingt doch super - wären da nicht fehlende Anbindungen, Verspätungen und Co. Ist das 9-Euro-Ticket also die Lösung? Wir werden sehen. Angesichts der deutlich gestiegenen Fahrticketpreise dürfte das 9-Euro-Ticket für viele Pendler trotzdem eine willkommene Option sein.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt nämlich den deutlichen Preisanstieg bei den Preisen für Fahrtickets im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Wie das Amt heute mitteilt, verteuerten sich Zugfahrten mit der Bahn im Nahverkehr überdurchschnittlich seit dem Jahr 2015 um satte 19,0 Prozent. Damit sind die Ticketpreise fürs Pendeln im ÖPNV stärker als die Verbraucherpreise insgesamt (+16,2 %) in die Höhe geklettert.

Etwas besser sieht es bei den Verbundtickets für die kombinierte Nutzung verschiedener Verkehrsmittel wie Bus, U-Bahn oder Regionalzug aus. Diese verteuerten sich um 13,0 %. Die Einzel- oder Tageskarte im Verbundverkehr verteuerte sich für Erwachsene um 14,4 % gegenüber 2015, das Monatsticket um 12,9 %. Eine Unterbrechung des Preisanstiegs beim Nahverkehr gab es nur im 2. Halbjahr 2020, als sich für kurze Zeit die temporäre Senkung des Mehrwertsteuersatzes preissenkend auswirkte.

Wie das Amt weiter meldete, gab jeder Haushalt in Deutschland im Jahr 2020 durchschnittlich rund 24 Euro pro Monat für Fahrkarten aus. Im Vor-Corona-Jahr 2019 betrugen die Ausgaben für Fahrtickets noch rund 33 Euro im Monat. Als mögliche Hauptursache für den Rückgang der Ticketausgaben nennt Destatis die geringere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel während der Corona-Pandemie.

Das Auto bleibt nach wie vor das beliebteste Transportmittel im Personenverkehr, während Bus und Bahn in Deutschland und der Europäischen Union (EU) weiter eine untergeordnete Rolle spielen. Nur knapp ein Fünftel des motorisierten Personenverkehrs entfielen laut Destatis in der EU im Jahr 2019 auf öffentliche Verkehrsmittel, 81 % auf das Auto. Der Anteil des öffentlichen Personenverkehrs in Deutschland war mit 17 % sogar noch unter EU-Durchschnitt. Am häufigsten wurden Bus und Bahn in Tschechien (Anteil 33 %) und Ungarn (31 %) genutzt, am seltensten in Litauen (9 %) und Portugal (13 %).

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Autor: Ronald Matta, 23.05.2022 (Update: 23.05.2022)