Test Nvidia GeForce GTX 480M "Fermi" - erste Benchmarks
Der Herr der Pixel.
Es schien, als würde ATI in den letzten Monaten die Vorherrschaft am mobilen Grafikkartenmarkt endgültig an sich reißen. Nun bringt Nvidia seine "Wunderwaffe" unter dem Codenamen Fermi, der den GPU-Hersteller wieder an die Spitze der Charts katapultieren soll. Wir haben die ersten Ergebnisse für Sie.
Nvidias größter und mehr oder weniger einziger Konkurrent, ATI, legte schon Anfang dieses Jahres mit seiner Mobility Radeon HD 5000 Serie den Grundstein für eine neue Grafikkarten Generation. Als bekannteste Neuheit ist hier wohl die Unterstützung von DirectX 11 zu nennen. Die neuen Grafikkarten sicherten AMD/ATI Spitzeplätze im GPU-Mittelklassensegment (HD 5650) und auch an der Spitze der Charts hatte man mit der HD 5870 einen potenten Kandidaten für diverse Benchmarkrekorde.
Nvidia blieb indessen bei dem DirectX 10 Standard und versuchte eher mit der Optimus-Technologie zu punkten. Gerade das Performance-orientierte Publikum im High-End Multimedia- und Gaming Bereich wurde damit allerdings etwas vernachlässigt, die sich nach wie vor mit Chips auf Basis der schon in die Jahre gekommenen G92-Architektur begnügen mussten.
Immer wieder machten in Folge Gerüchte um eine revolutionäre neue Chipgeneration die Runde, die unter dem Codenamen "Fermi" der Konkurrenz von AMD wieder das Fürchten lehren sollte. Lange hat es gedauert, nun ist es soweit. Wir präsentieren unsere ersten Ergebnisse unseres Tests der Nvidia Geforce GTX 480M Grafikkarte.
Die Technik
Die GeForce GTX 480M basiert auf den GF100 Chip (Codename Fermi) welcher eine komplette Neuentwicklung darstellt. Der Schwerpunkt wurde noch mehr auf generelle Berechungen mit der Grafikkarte gelegt und natürlich unterstützen die so genannten CUDA Cores alle DirectX 11 Effekte in Hardware.
Der GF100 bietet theortisch 512 Rechenkerne (1-dimensional) und sechs 64-Bit GDDR5 Speicherkontroller (also gesamt 384 Bit). Jeder der Kerne kann Vertex, Pixel, Geometrie und Berechnungen ausführen. Zusätzlich hat der GF100 48 ROP Einheiten für Pixel Blending, Antialiasing, und atomare Speicherzugriffe.
Da der gesamte Chip jedoch viel zu stromhungrig wäre für den mobilen Einsatz, kommt in der GTX 480M eine abgespeckte Variante zum Einsatz. Aktiviert bleiben 352 Rechenkerne (5 Streaming Multiprozessoren deaktiviert) und ein 265 Bit Speicherbus (2 Speicherkontroller deaktiviert). Dadurch ist die GTX480M auch mit der Desktop GTX 465 verwandt, die sich nur durch höhere Taktraten unterscheidet.
Detaillierte Informationen zur GF100 / Fermi Architektur finden Interessierte im GF100 Whitepaper (PDF).
Mobility Radeon HD 5870 | GeForce GTX 480M | |
Chip | RV840 | GF100 |
Transistoren | 1,04 Mrd. | ca. 3 Mrd. |
Fertigung | 40nm | 40nm |
Referenz Chiptakt | 700 | Kern 425 MHz/ Shader 850 MHz |
Rechenkerne | 800 bzw. 288 (5D) | 352 (1D) |
ROPs | 16 | 32 |
TMUs | 40 | 44 |
TAUs | 40 | 44 |
Speicherinterface | 128 Bit | 256 Bit |
Das Testsystem
Für unsere ersten Tests stand uns ein Clevo D901F Barebone zur Verfügung. Dieses war neben der neuen GTX 480M von Nvidia mit einer Intel Core i7-940 CPU, also einem eigentlich für den Desktop-Einsatz vorgesehenem Chip ausgestattet. Im Zusammenhang mit CPU beeinflussten Benchmarks und Messungen kann sich damit bei der Kombination mit mobilen Notebook Prozessoren eine Verringerung der beobachteten Werte einstellen. Weiters sind 6 GB DDR3 RAM verbaut und zwei 2.5" HDDs im RAID 0 Verbund sorgen für die nötige Festplattenperformance.
Generische Benchmarktests
Bevor wir uns den ersten Gaming-Tests widmen, ein Blick auf das Ergebnis der neuen GPU von Nvidia in den aktuell geläufigsten 3D-Benchmarktests.
3D Mark 2006
Auch wenn schon einige Jahre alt, gehört der 3DM06 nach wie vor zu den Pflichtübungen jeder Grafiklösung. Das Ergebnis unseres Testgerätes darf als durchaus beeindruckend bezeichnet werden. Mit 16390 Punkten platziert sich das i7-940 / GTX 480M Gespann inmitten Gaming Boliden mit dualen Grafiklösungen.
Das bester Ergebnis einer Single-Chip Grafikkarte findet man in unserer Datenbank in Form des Deviltech 9700 DTX mit 820QM CPU und ATI Mobility HD5870 GPU, das mit 13451 Punkten allerdings schon deutlich zurück liegt (-20%). Die GTX 285M SLI XMG8.c erreicht ähnliches Niveau.
3D Mark Vantage
Da der 3DMark06 schon als etwas CPU abhängig gilt, betrachten wir den aktuelleren 3D Mark Vantage Benchmarktest, der den Einfluss der CPU nochmals reduziert, und die eingesetzte GPU entsprechend fordert.
Der Test bringt für unser Testsystem einen Gesamtscore von 9277 Punkten zu Tage. Abermals reiht sich die GTX 480M damit mitten unter SLI und Crossfire X2 Grafiklösungen ein. Der nächste Verfolger in der Single-GPU Wertung platziert sich mit 8463 Punkten rund 10% hinter der Fermi und ist wenig überraschend in Form der ATI Mobility Radeon HD 5870 im Devil 9700 DTX Notebook zu finden.
Gaming Performance
Battlefield - Bad Company 2
Als eines der aktuell beliebtesten Multiplayer-games stellt BC2 ein absolutes „must“ für den Test der GTX 480M dar. Im Vergleich mit einer Reihe potenter Kollegen positioniert sich das Clevo D901F ohne Umwege an der Spitze der Single-Chip Grafiklösungen. Der stärkste Kandidat von ATI, die HD 5870 in verschiedenen Gaming Notebooks, kann in dieser Disziplin um etwa 10% getoppt werden.
Im Vergleich zu bisher leistungsstärksten Grafikkarte von Nvidia selbst, der Geforce GTX 285M, getestet im XMG8.c von Schenker Notebook, überzeugt die Fermi noch eindrucksvoller. Plus 42% lautet das Ergebnis in diesem Vergleich.
Bei entsprechender Unterstützung allerdings außer Reichweite, bleibt die Dual-Grafiklösung im mySN XMG8.c mit zwei GTX 285M Grafikchips, die mit einem rund 38% besseren Ergebnis die GTX 480M doch deutlich distanzieren können.
Die 37fps in höchsten Einstellungen waren im Test zwar ohne Ruckler spielbar, für einen Online Shooter bricht die Framerate jedoch zu oft unter 30fps ein.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 37 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 70 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 97 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 108 fps |
Crysis
Fixstarter im Benchmark-Parcours ist auch der Shooter Crysis, der sozusagen seit dem Erscheinen seiner Demo vor bereits einigen Jahren zu den härtesten Nüssen bei der Leistungsbeurteilung diverser Systeme zählt. Dies spiegeln nach wie vor die erreichten Ergebnisse wieder, die bei höchsten gewählten Grafikdetails (1920x1080 Pixel, very high details) durchwegs im nicht flüssig spielbaren Bereich liegen.
Unser Testsystem mit GTX 480M Grafik erreicht bei diesen Einstellungen 16.1 Frames/Sekunde im spielintegrierten GPU-Test. Damit bleibt das System auf einer Ebene mit verglichenen Konfigurationen mit ATI Mobility Radeon HD 5870 Grafiklösung bzw. knapp unter diesen. Während die GTX 285M im mySN XMG8.c noch um rund 15% getoppt werden kann, platziert sich das Devil DTX mit HD 5870 GPU knapp 6% vor dem Clevo D901F mit GTX 480M Grafikkarte.
Abermals deutlich voran setzen sich SLI (Nvidia) bzw. Crossfire (ATI) Grafiklösungen. Die HD 4870 X2 als auch die GTX 285M SLI können das Ergebnis der Single-GPUs um rund 57% überbieten.
Crysis - GPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High, 0xAA, 0xAF | 16.1 fps | |
1024x768 | High | 62.3 fps |
Colin McRae: Dirt 2
Der Renn-Simulator Dirt 2 unterscheidet sich abgesehen vom Spiele-Genre vor allem durch die Unterstützung von DirectX 11. Dies wurde bei den verglichenen Notebooks natürlich nur von jenen Modellen auch unterstützt, die über eine entsprechend kompatible GPU verfügen (ATI 5xxx Serie, GTX 480M).
Das beobachtete Ergebnis fiel für die GTX 480M GPU überaus positiv aus. Mit erreichten 46,8 Fps im spielintegrierten Benchmarktest bei einer Auflösung von 1920x1080 Pixel und ultra details kann das neue Flaggschiff von Nvidia die Konkurrenz von ATI als auch den Vorgänger, die GTX 285M, deutlich distanzieren.
Das beste Ergebnis der HD 5870 im MSI GX740 mit 33.8 Fps liegt etwa 30% unter dem Ergebnis der GTX 480M. Die GTX 285M im mySN XMG8.c bleibt auf ähnlichem Niveau geschlagen.
Vorne weg findet man abermals Dual-GPU Lösungen wie etwa die HD 4870 X2 im Alienware M17x (+8%) oder die GTX 285M SLI im XMG8.c (+50%), allerdings beide Male ohne DX11 Support.
Colin McRae: DIRT 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 46.8 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA | 84.4 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA | 130.5 fps | |
800x600 | Low Preset, 0xAA | 176.5 fps |
Call of Duty - Modern Warefare 2
Zu den Pflichtbenchmarks zählt aktuell neben Battlefield natürlich auch das Gegenstück aus der Call of Duty Reihe: Modern Warfare 2. Bei unseren bisherigen Tests zeigte sich im direkten Vergleich der beiden Games jeweils eine etwas geringere Anforderung an die Grafikhardware bei MW2.
Dies dürfte mitunter auch eine Erklärung für das Abschneiden der GTX 480M sein, die in diesem Test die Performance verschiedener Notebooks mit ATI Mobility Radeon HD 5870 nicht wirklich überbieten kann. Unsere Testkonfiguration erreicht mit 51 fps bei höchsten Grafikdetails ein praktisch idente Performance wie die HD 5870 im MSI GT740. Das Spiel war damit problemlos flüssig spielbar.
Überboten werden kann das beste Ergebnis der GTX 285M im XMG8.c in unserer Datenbank. Mit 43.3 Fps bleibt diese rund 15% hinter der Fermi zurück. Abermals außer Reichweite: HD4870 X2 im Alienware M17x sowie die GTX 285M SLI im XMG8.c.
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/max vsync off, textures extra, 4xAA | 51 fps | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 68 fps |
Metro 2033
Zu den jüngsten Spieletiteln im Test zählt Metro 2033. Dies ist leider auch der Grund, warum sich die Anzahl der gesammelten Vergleichswerte bisher eher in Grenzen hält. Dennoch, eine erste Klassifizierung der GTX 480M sollte möglich sein.
Bereits die ersten Tests zeigen, dass Metro hinsichtlich Performance-Bedarf eine Klasse über den oben genannten Spieletiteln liegt. Bereits bei einer Auflösung von 1600x900 Pixel, high details und DX10 Effekten kratzt das D901F mit der Fermi an der Grenze zur Spielbarkeit.
Dass es dem engsten Konkurrenten von ATI, der Mobility Radeon HD 5870 nicht wirklich besser ergeht, zeigt der Vergleich mit dem Medion X7811 Notebook. Dieses positioniert sich bei einer Auflösung von 1680x1050 Pixel, high details und DX10 knapp aber doch hinter der GTX 480M von Nvidia im D901F (+6%).
Aktiviert man nun DX11, gehen beide Grafikkarten in die Knie. Auch wenn der nominelle Unterschied schwindet, steigt damit doch der Abstand zwischen HD 5870 zur GTX 480M auf rund 9% an.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 12 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 34 fps | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 69 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 126 fps |
Unigine Heaven-Demo 2.0
Last but not least betrachten wir noch die DirectX 11 Leistung anhand zweier Benchmarks. Zuerst ein Vergleich anhand des neuen DirectX 11 Benchmarktests "Unigine Heaven" und des Asus G73JH mit ATI HD 5870 GPU und Core i7-720QM CPU.
Der Test nutzt das DX11-Feature Tessellation massiv, und kann damit einen Ausblick auf die möglichen Anforderungen zukünftiger Games geben.
Das Ergebnis fällt eindeutig aus. Bei den gewählten Einstellungen (Tessellation (normal) | High | all on | VSync, AA und AF jeweils off) zeigten sich zwar beide Grafikchips an Rande ihrer Leistungsfähigkeit hinsichtlich flüssiger Darstellung, dennoch konnte die GTX 480M von Nvidia die HD 5870 im Asus GX73JH mit einem Vorsprung von rund 30% deutlich hinter sich lassen.
Erhöht man die Tessellation-Einstellung auf "Extreme", sinkt das Ergebnis der GTX 480M auf 24.3 Fps, sprich das Niveau der ATI Mobility Radeon HD 5870 bei "Normal".
Stone Giant Benchmark
Auch im Stone Giant DX11 Benchmark ist die starke Tessellation Leistung des GF100 sichtbar. In 1680x1050 und hohen Tessellation Einstellungen kann unser Testgerät 37 fps erreichen. Dies eintspricht einer Desktop HD 5830-5870 (siehe Overclocking.net) und liegt dadurch deutlich über den mobilen AMD Grafikkarten.
Stalker: Call of Pripyat
Wir benutzten den frei erhältlichen Benchmark um die Performance in diesem DirectX 11 Shooter zu überprüfen. In den Einstellungen "1920x1080 Pixeln, Preset: High, EFDL DX11" schaffte die GTX 480M am Tag durchschnittlich 43.9 Bilder pro Sekunde. Da wir selbst den Benchmark noch nicht auf einem Testgerät mit HD 5870 durchgeführt haben, können wir nur auf die Werte unserer Kollegen von Notebookjournal.de zurückgreifen. Demnach erreichte die 5870 in diesen Einstellungen zwischen 49 und 53 fps, je nach Notebook (alle mit Mobil-CPUs). Hier zieht die Mobility 5870 anscheinend um 16% davon.
Von Nvidia sind ebenfalls Benchmarkergebnisse zu Stalker bekannt geworden. Diese wurden mit "Ultra" Details durchgeführt und damit ist die GTX480M 20-30% vor der HD 5870, Details dazu am Ende dieses Artikels im Appendix.
Die Nvidia Werte könnten wir im Test nicht ganz erreichen, trotzdem blieb die GTX 480M mit unseren Ergebnissen noch vor der HD 5870 mit Detailstufe "ultra".
Weitere Spieletests
Interessant ist eventuell noch das Ergebnis des Resident Evil 5 Benchmarks. Aufgrund fehlender eigener Benchmarks eines Notebooks mit HD 5870, greifen wir auf den Testbericht des Asus G73Jh von Legitreviews zurück. In 1920x1080 ohne AA und Motion Blur (im Unterschied zu den Daten in der Tabelle) erreichte die GTX 480M bei uns 67,4 fps. Die HD 5870 ist 14% langsamer mit 58,3 fps. In 1280x720 erhöht sich der Abstand auf 20% (98,3 fps versus 78,8 fps). Hier hat jedoch die starke Desktop CPU im D901F einen größeren Einfluss.
In der Übersicht der getesteten Spiele erkennt man sehr gut, dass die GTX 480M nur Metro 2033 und Crysis nicht in den höchsten Details flüssig darstellen kann. Alle anderen Spiele konnten im Test flüssig in höchsten Einstellungen und Auflösungen gespielt werden.
Die Auflösungen und Einstellungen in folgender Tabelle sehen sie per "Mouse over" bei den Werten.
min. | mittel | hoch | max. | |
Quake 3 Arena - Timedemo (1999) | 720 | |||
Doom 3 (2004) | 310 | 290 | ||
Counter-Strike Source (2004) | 191 | |||
Quake 4 (2005) | 62 | |||
Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 234 | |||
World in Conflict - Benchmark (2007) | 84 | 35 | ||
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 62.3 | 16.1 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 58.3 | 15.5 | ||
Supreme Commander - FA Bench (2007) | 52.4 | 45.1 | ||
Call of Duty 4 - Modern Warfare (2007) | 93 | |||
Trackmania Nations Forever (2008) | 52.8 | |||
Crysis Warhead (2008) | 98 | 34 | ||
Far Cry 2 (2008) | 174 | 106 | 45.4 | |
Left 4 Dead (2008) | 142 | |||
GTA IV - Grand Theft Auto (2008) | 53.9 | |||
F.E.A.R. 2 (2009) | 119 | 61 | ||
Sims 3 (2009) | 105 | |||
Anno 1404 (2009) | 170 | 53 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 176.5 | 130.5 | 84.4 | 46.8 |
Need for Speed Shift (2009) | 84 | 51 | ||
Resident Evil 5 (2009) | 150.5 | 96.3 | 59.7 | |
Risen (2009) | 38 | |||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 68 | 51 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 108 | 97 | 70 | 37 |
Metro 2033 (2010) | 126 | 69 | 34 | 12 |
Performance Fazit
Betrachten wir abschließend alle von uns durchgeführten Benchmarks im Vergleich. Bei den synthetischen Tests kann sich die GeForce GTX 480M um 11% von der Mobility Radeon HD 5870 absetzen. Betrachtet man nur die aussagekräftigen Benchmarks (keine alten 3DMark, keine OpenGL Tests welche stark von der Treiberversion abhängen), steigt der Vorsprung auf 15%. Besonders der Vorsprung im Unigine Heaven ist dank der starken Tessellation Leistung beeindruckend.
Die alte GeForce GTX 285M ist ebenfalls etwa 11% langsamer (wobei der Durchschnitt durch den hervorragenden PCMark Vantage GPU Score etwas verfälscht wird). Die SLI (280M und 285M SLI) und Crossfire (4870 CF) Grafiklösungen bleiben zwischen 9% und 15% vor der 480M.
Bei den Gaming Benchmarks ist der Vorsprung zur HD 5870 mit 9% etwas geringer. Die GTX 480M kann sich in allen Spielen ausser Crysis (nur in very high) und Anno 1404 durchsetzen. Die einzelne GeForce GTX 285M fällt hier noch etwas deutlicher zurück (-20%). Die SLI und Crossfire Kombinationen bleiben jedoch uneinholbar und legen sogar noch etwas zu.
Videobeschleunigung
Wie bereits die anderen in 40nm gefertigten Chips vor Fermi, bietet der GF100 Chip PureVideo HD mit einem Videodekoder der vierten Generation (VP4) und VDPAU Feature Set C. Dadurch kann die Grafikkarte HD Videos in H.254, VC-1, MPEG-2 und MPEG-4 ASP vollständig dekodieren ohne den Prozessor zu belasten (2 Streams gleichzeitig z.B. für PIP). Im Test konnte das D901F H.264 (Big Buck Bunny) und VC1 (Elephants Dream) in 1920x1080 ruckelfrei und mit nur wenigen % CPU Last wiedergeben. Die Videoengine war laut GPU-Z zu etwa 50% ausgelastet.
Auch das aktuelle Flash 10.1 unterstützt das Dekodieren von HD Videos mittels der GeForce GTX 480M. Im Test war die CPU Belastung zwar höher als bei lokalen Videos, jedoch lief ein Youtube Trailer in 1080p ohne Framedrops flüssig.
CUDA, DirectCompute, OpenCL & PhysX
Natürlich unterstützt die neueste GeForce Generation auch das Ausführen von generellen Berechnungen auf der Grafikkarte. Hierzu kann man per CUDA, DirectCompute oder OpenCL auf die Rechenwerke zugreifen. Die verbesserte Architektur soll jedoch noch nicht voll von den bestehenden Programmen ausgreizt werden, da sie noch für die älteren Generationen optimiert sind. In der Praxis findet man als Anwender derzeit hauptsächlich Programme zum schnelleren Enkodieren von Videos (z.B. Badaboom oder Powerdirector).
Ein Alleinstellungsmerkmal von NVidia ist die Berechnung von PhysX Effekten auf der Grafikkarte. Dies ist natürlich auch mit dem neuen Fermi Flaggschiff möglich und verhilft bei Batman: Arkham Asylum, Mirrors Edge oder dem kommenden Mafia 2 zu schöneren Effekten (ohne GPU Unterstützung meist nicht flüssig spielbar). Im Test erreichte der FluidMark das fast 3-fache Ergebnis wenn PhysX auf der GTX 480M ausgeführt wurde (17 versus 49 fps). Zum Vergleich, eine GeForce GTX 280M erreichte laut Onlineeintrag auf ozone3d.net 31 fps und damit 184 Punkte (27% weniger).
Stromverbrauch
Mit 100 Watt TDP für das Ganze MXM Board inklusive Speicher dringt die GeForce GTX 480M in neue Regionen für mobile Grafikkarten vor. Bis jetzt waren im High End Bereich 75 Watt üblich (Geforce GTX 285M z.B.). Dies wird einerseits durch den stromhungrigen Fermi Chip und andererseits durch die 2 GB GDDR5 Grafikspeicher verursacht. Alleine der Grafikspeicher benötigt wahrscheinlich 10-15Watt mehr als 1 GB DDR3 - GDDR5 RAM. Damit positioniert sich die GTX 480M aber noch deutlich unter dem TDP von SLI oder Crossfire Grafiklösungen die mit 2x75 Watt noch deutlich mehr brauchen.
Im Test genehmigte sich das Clevo D901F Barebone zwischen 70 und 318 Watt. Mit verantwortlich dafür ist die starke Desktop CPU Core i7-940 welche alleine einen TDP von 130 Watt aufweist. Ohne Last bleibt das D901F trotzdem in Regionen eines Clevo X8100 (285M SLI, Core i7-920XM) oder Asus W90VP (HD 4870 CF, Q9000), beide mit Mobil CPUs (55W bzw. 35W TDP).
In Spielen haben wir einen Stromverbrauch von etwa 180-190 Watt gemessen (COD 6) wodurch sich das D901F nur knapp vor SLI und CF Kombos setzt. Die maxmial gemessenen 318 Watt sind hauptsächlich der Desktop CPU zuzuschreiben, welche bei Prime95 alleine 165 Watt mehr braucht als ohne Last.
Interessant ist natürlich der Stromverbrauch der GeForce GTX 480M. Diese kann sich ohne Last auf sehr niedrige 50 MHz Kern- / 67 MHz Shader- / 100 MHz Speichertakt heruntertakten. Bei maximalen Taktraten und ohne Last benötigte sie im Test etwa 21-23 Watt mehr. Unter Last sind es dann nochmals 20-42 Watt Watt mehr. Somit brauchte das gesamte Notebook bei ausschließlicher Grafiklast (Nvidia Island Demo) etwa 130 Watt.
Im Vergleich zu Notebooks mit HD 5870 tut sich das D901F schwer. Die Desktop Komponenten, 3 Festplatten und auch Fermi zollen ihren Tribut. Idle sind etwa 20 Watt mehr zu rechnen (z.B. im Vergleich zum Devil 9700 DTX) und unter üblicher Spielelast etwa 60 Watt.
Aus / Standby | 0.2 / 2 Watt |
Idle | 69.7 / 74 / 82 Watt |
Last |
188 / 318 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Fazit
Sowohl die generischen Benchmarks als auch in den Gaming-Tests kann sich die neue Nvidia Geforce GTX 480M etwa 10% vor die bisher stärkste Grafiklösung von ATI, die Mobility Radeon HD 5870 setzen. Die schnelle Desktop CPU im Testgerät verzerrt den Vergleich jedoch leicht. Trotzdem erringt das Nvidia Flaggschiff für uns den Titel der schnellste Notebookgrafikkarte. Wie so oft hängt es im Detail von der jeweiligen Anwendung/Game ab, wie hoch der Vorteil ausfällt. Besonders bei neuen DirectX 11 Spielen und Tests kann der GF100 Chip seine Stärken ausspielen und einen deutlichen Vorsprung herausholen. Aktuelle SLI und Crossfire Kombinationen sind zwar im Schnitt schneller, brauchen jedoch noch mehr Strom und haben mit Mikroruckler zu kämpfen. Es soll allerdings auch eine GTX 480M SLI Kombination demnächst in einem Clevo Barebone erscheinen.
Der hohe Stromverbrauch von 100 Watt TDP der Einzelkarte ist im D901F nicht tragisch, es verhindert jedoch den Einsatz in kleineren Notebooks. Daher muss man wohl auf die kleineren Fermi Ableger warten, welche dann auch in kleineren und günstigeren Notebooks zu finden sein werden. Diese sollten auch bei der Effizienz besser dastehen als der abgespeckte GF100 Chip.
Größter Pferdefuß ist jedoch der hohe Aufpreis, den Nvidia für den neuen Spitzenreiter verlangt. Hier zahlt man den "Early-Adopter"-Aufschlag für brandneue potente Hardware.
Die beobachteten Ergebnisse im Vergleich zu anderen Grafikchips finden Sie auch in unserer Spieleliste mobiler Grafikkarten bzw. in unserem Grafikkarten Vergleich.
Appendix: Benchmarks von Nvidia
Zusätzlich zu unseren eigenen Benchmarks, hat Nvidia noch einige (ausgewählte) Benchmarks veröffentlicht, die wir ihnen nicht vorenthalten wollen. In diesen Spielen / Settings kann die GeForce GTX 480M die Mobility Radeon HD 5870 sehr deutlich abhängen. Das ebenfalls verwendete Clevo D900f Barebone ist etwas schwächer ausgestattet als unser Testmodell (Core i7 920, 4 GB DDR3, 320GB 5400 HDD, Treiber 257.07) und zum Vergleich wurde ein Asus G73 (Core i7-720QM, 8 GB RAM, 1 TB 7200 HDD, HD5870 1 GB GDDR5, Catalyst 10.4) verwendet.