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Video-on-Demand: Jugend mag es kurz und kostenfrei

Video-on-Demand: Jugend mag es kurz und kostenfrei
Video-on-Demand: Jugend mag es kurz und kostenfrei
Der Markt für Video-On-Demand (VoD) scheint auch in Deutschland unaufhörlich zu wachsen. 2017 hierzulande um 18 Prozent auf 945 Millionen Euro. VoD hat sich inzwischen einen Massenmarkt erobert.

Laut des Media Consumer Survey von Deloitte hat der "Generation Gap" auch heute nichts an Aktualität verloren. Jedenfalls, wenn es um die Mediennutzung in Deutschland geht. So erfreuen sich beispielsweise Videos aus nicht-linearen Ressourcen wie Internet oder Video-on-Demand (VoD) unter jüngeren Verbrauchern großer Beliebtheit. Etwa ein Drittel der jungen Zielgruppe bis 24 greift vermehrt auf Abrufinhalte zurück, während die Älteren weiterhin überwiegend auf das klassische TV-Angebot setzen.

VoD habe sich inzwischen einen Massenmarkt erobert, der zunehmend von Netflix und Amazon dominiert wird. Die Branchenriesen haben laut Deloitte zusammen einen Marktanteil von über 50 Prozent.

Dazu Klaus Böhm, Director und Leiter Media Sector bei Deloitte:

"TV & Video werden in deutschen Haushalten immer vielfältiger konsumiert. In den letzten beiden Jahren haben sich Verbreitung und Akzeptanz neuer Angebote signifikant beschleunigt - hier scheint ein Turning Point erreicht zu sein, der den Medienanbietern wichtige Anhaltspunkte für ihre weitere Strategie liefert."

Hier die Kernergebnisse der Deloitte-Studie Media Consumer Survey 2017:

Kontinuierlich-moderate Entwicklung

Altersübergreifend ist der Anteil jener Mediennutzer, die überwiegend nicht-lineare Inhalte konsumieren, in den vergangenen beiden Jahren in Deutschland um drei Prozentpunkte auf nunmehr 13 Prozent gestiegen. Damit zeigt sich eine Entwicklung, die eher moderat-beständig als disruptiv ist. Das über lange Jahre konkurrenzlose lineare Fernsehen kann seine Position einstweilen behaupten. Der Trend zu nicht-linearen Angeboten scheint jedoch gefestigt und unumkehrbar.

Abrufinhalte bei Jüngeren beliebt

Das gilt insbesondere mit Blick auf die einzelnen Alterssegmente. Über ein Drittel der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren sieht bereits mehr Abrufinhalte als konventionelle Angebote - 2015 war es noch ein Fünftel. Auch in den nächsthöheren Altersgruppen beträgt der entsprechende Anteil noch zwischen 20 und 30 Prozent. Erst Verbraucher ab Mitte 30 bevorzugen mit deutlicher Mehrheit traditionelles, lineares Fernsehen.

Video-on-Demand auf Höhenflug

Premiuminhalte können über unterschiedliche Wege konsumiert werden. Den stärksten Zuwachs verzeichnet hier VoD. Die Zahl der deutschen Haushalte mit einem Video-on-Demand-Abonnement hat sich seit 2015 verdoppelt. Damit übertrumpft VoD bei den Zuwachsraten alle anderen Video-Bezahlangebote, deren Wachstum sich entweder im einstelligen Bereich bewegt oder sogar stagniert. Heute gehört über die Hälfte der Verbraucher zu den VoD-Nutzern, womit diese Form des Medienkonsums zu einem echten Massenmarktphänomen geworden ist.

Jugend mag es kurz und kostenfrei

Bei den jungen Verbrauchern unter 35 Jahren gehört VoD heute mit 80 Prozent Abdeckung zum Mainstream, während die Begeisterung bei den über 55-Jährigen deutlich nachlässt. Allerdings ist auch die Nutzung am anderen Ende der Altersskala geringer: Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren bevorzugen vor allem Short-Form-Videos auf YouTube und Co. Doch können solche "Kurzfilme" auch in anderen Altersklassen punkten, die Grenze ist erst bei der Gruppe über 55 Jahre erreicht. So variantenreich das Short-Form-Angebot heute ist - Geld lässt sich damit auf absehbare Zeit nicht verdienen. Die entsprechende Zahlungsbereitschaft stieg gegenüber 2015 nur sehr moderat.

Furcht vor Datenmissbrauch nimmt ab

Im Zuge der Digitalisierung stehen die Verbraucher beständig im Konflikt, ihre Daten für noch individuellere Angebote zur Verfügung zu stellen – oder aus Angst vor Missbrauch eben nicht. Immer mehr VoD-Nutzer würden ihre Daten etwa für gezielte Empfehlungen weitergeben. Generell aber sind sie noch in der Minderheit: Bei zwei Dritteln überwiegt nach wie vor die Skepsis.

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Autor: Ronald Matta, 23.05.2017 (Update: 23.05.2017)