Zen 4 vs. Zen 5 im Gaming-Handheld. | Wie schnell wäre das ROG Ally X mit AMD Zen 5 Strix Point? Wir haben es getestet
Das neue ROG Ally X hat sich in unserem ausführlichen Test hervorragend geschlagen und Asus konnte den Gaming-Handheld an vielen Stellen spürbar verbessern, allen voran bei der Ergonomie sowie der Akkulaufzeit. Es handelt sich derzeit um den besten Gaming-Handheld mit Windows, auch wenn es bei der reinen Gaming-Leistung keine riesigen Sprünge gab. Im Inneren arbeitet nämlich noch der gleiche AMD Ryzen Z1 Extreme (Zen 4) samt der Radeon 780M wie schon beim originalen ROG Ally, beim Ally X allerdings in Verbindung mit etwas schnellerem Arbeitsspeicher sowie angepassten Power Limits im Leistungsmodus (15 auf 17 Watt).
Eine Woche nach dem Launch des ROG Ally X sind nun auch die brandneuen Zen-5-Mobilprozessoren von AMD veröffentlicht worden und muss man sich zwangsläufig die Frage stellen, auf wie viel Leistung man beim ROG Ally X im Vergleich zu den Zen-5-Chips samt der neuen Radeon 890M verzichten muss. Wir wollen versuchen, diese Frage etwas genauer zu beantworten. Dafür haben wir uns den ROG Ally X Handheld sowie das neue Asus ProArt P16 (64 GB LPPDR5x-7500) mit dem AMD Ryzen AI 9 HX 370 geschnappt und bei beiden Geräten einige Gaming-Benchmarks mit exakt den gleichen Power Limits durchgeführt, nämlich 17, 25 und 30 Watt. Diese Werte entsprechen den Profilen des ROG Ally X (Leistung, Turbo Akkubetrieb, Turbo Netzbetrieb) und wir haben bewusst auf die kurzzeitig erhöhten Power Limits verzichtet, die es bei den standardmäßigen Profilen gibt. Daher unterscheiden sich die nachfolgenden Werte auch ein wenig von den Ergebnissen in unserem Testbericht des ROG Ally X. Beim ROG Ally X sind 8 GB des Arbeitsspeichers standardmäßig der Radeon 780M zugewiesen, was wir beim ProArt P16 mit der Radeon 890M ebenfalls eingestellt haben. Die Power Limits haben wir beim ROG Ally X mit der normalen Armoury-Crate-SE-Software im manuellen Modus eingestellt, beim ProArt P16 haben wir die Werte mit dem Tool Universal x86 Tuning Utility angepasst. Die unterschiedlichen Kühlleistungen spielen bei unseren Tests keine Rolle, da das ROG Ally die Werte stabil halten kann (sogar 35 Watt sind dauerhaft möglich).
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Details
Wir haben zunächst die beiden 3DMark-Tests Time Spy sowie Steel Nomad Light durchgeführt. Bei 17 Watt liegt der Vorsprung für den Zen-5-SoC bei durchschnittlich 22 %, bei 25 Watt sind es durchschnittlich 17,5 % und bei 30 Watt sind es durchschnittlich 14,5 %.
Benchmark | 17 Watt TDP | 25 Watt TDP | 30 Watt TDP |
---|---|---|---|
Steel Nomad Light | 2.168 Punkte | 2.601 Punkte | 2.753 Punkte |
Time Spy Graphics | 2.427 Punkte | 2.857 Punkte | 2.987 Punkte |
Benchmark | 17 Watt TDP | 25 Watt TDP | 30 Watt TDP |
---|---|---|---|
Steel Nomad Light | 2.757 Punkte (+27 %) | 3.175 Punkte (+22 %) | 3.283 Punkte (+19 %) |
Time Spy Graphics | 2.838 Punkte (+17 %) | 3.222 Punkte (+13 %) | 3.300 Punkte (+10 %) |
Viel wichtiger für den Handheld sind natürlich die tatsächlichen Gaming-Benchmarks. Wir haben uns hier einige Titel mit dem Setting 1080/High geschnappt und jeweils mit den verschiedenen TDP-Werten 17 Watt, 25 Watt sowie 30 Watt getestet (erneut ohne kurzzeitige höhere Verbräuche). Grundsätzlich sehen wir auch hier durch die Bank Verbesserungen im zweistelligen Bereich. Bei 17 Watt liegt der Vorsprung in den hier getesteten Games bei durchschnittlich ~21 %, bei 25 Watt sind es durchschnittlich 15,5 % und bei 30 Watt durchschnittlich ~19 %.
Spiel | 17 Watt TDP | 25 Watt TDP | 30 Watt TDP |
---|---|---|---|
Far Cry 5 | 36 FPS | 44 FPS | 45 FPS |
Witcher 3 | 39 FPS | 45 FPS | 47 FPS |
GTA V | 57 FPS | 65 FPS | 67 FPS |
Cyberpunk 2077 | 19,8 FPS | 24,5 FPS | 25,6 FPS |
CoD MW3 | 26 FPS | 33 FPS | 35 FPS |
CoD MW3 (FSR) | 41 FPS | 51 FPS | 54 FPS |
Spiel | 17 Watt TDP | 25 Watt TDP | 30 Watt TDP |
---|---|---|---|
Far Cry 5 | 42 FPS (+17 %) | 51 FPS (+16 %) | 53 FPS (+18 %) |
Witcher 3 | 43 FPS (+10 %) | 51 FPS (+13 %) | 54 FPS (+15 %) |
GTA V | 64 FPS (+12 %) | 75 FPS (+15 %) | 77 FPS (+15 %) |
Cyberpunk 2077 | 24,9 FPS (+26 %) | 28,4 FPS (+16 %) | 29,7 FPS (+16 %) |
CoD MW3 | 33 FPS (+27 %) | 38 FPS (+15 %) | 45 FPS (+29 %) |
CoD MW3 (FSR) | 54 FPS (+32 %) | 60 FPS (+18 %) | 65 FPS (+20 %) |
Wir können also mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ein ROG Ally X mit dem neuen AMD Zen-5-Prozessor eine rund 15-20 % höhere Gaming-Leistung erreicht hätte. Man muss allerdings auch berücksichtigen, dass gerade bei einem Gaming-Handheld der Stromverbrauch eine große Rolle spielt, und dabei zählt ja nicht nur die reine TDP. Asus kennt den AMD Ryzen Z1 Extreme sehr gut und konnte den Stromverbrauch für den neuen ROG Ally X im Vergleich zum originalen ROG Ally noch weiter optimieren. Bei den neuen Zen-5-Laptops fällt hingegen auf, dass die Effizienz noch nicht so berauschend ist, was bei einem vollständig neuen Chip aber auch nicht verwundert. Wir bezweifeln daher, dass Asus den Gesamtverbrauch in der Kürze der Zeit auf das Niveau des Ryzen Z1 Extreme bekommen hätte. Entweder wären dann bei identischen TDP-Limits die Akkulaufzeiten kürzer, oder man hätte die TDP-Limits der einzelnen Energieprofile reduzieren müssen, um vergleichbare Gesamtverbräuche zu erreichen, was aber wiederum auch die Gaming-Leistung etwas reduziert hätte.
Der zweite Punkt ist der Preis, denn mit einer UVP von 899 Euro gehört der neue ROG Ally X bereits zu den teuersten Gaming-Handhelds und der Einsatz eines Zen-5-Prozessors hätte den Preis sicherlich noch in die Höhe getrieben. Zudem wäre ein Launch Mitte/Ende Juli sehr unwahrscheinlich geworden.
Alles in allem glauben wir, dass der ROG Ally X in seiner jetzigen Form der beste Kompromiss ist, wenn es um Leistung, Akkulaufzeit und Preis geht. Dennoch zeigt der neue Zen-5-Chip mit der Radeon 890M sein Potenzial bei geringen TDP-Werten und wird in Zukunft sicherlich auch erfolgreich in Gaming-Handhelds zum Einsatz kommen.